Todesfahrt: Thriller (German Edition)
und die anderen Passagiere in den nächsten Hafen bringen. Es gibt sogar schon Überlegungen, ein kleineres Schiff mit dieser Computersteuerung testweise ohne Besatzung auf eine Reise um die Welt zu schicken. Heutzutage geht alles mit Sensoren, die andere Schiffe und jedes Hindernis sofort erkennen, und der Computer stellt sich umgehend auf die neue Situation ein.«
»Wenn das einmal die Norm wird, sind dann Bordoffiziere wie Sie überflüssig?«
»Schiffe werden immer eine Besatzung erhalten, denn jemand muss die Computer überwachen. Außerdem gibt es auch sonst viel zu tun. Oder wollen Sie beim Captain’s Dinner mit einem Roboter anstoßen?«
»Natürlich nicht«, antwortete Evelyne lachend. »Viel lieber stoße ich mit Ihnen an. Wie wäre es heute Abend?«
»Gerne! Da habe ich nämlich frei.« Stefan Magnus betrachtete die Reporterin mit einem begehrlichen Blick.
Kunath, der die beiden beobachtete, knurrte gereizt. Noch war er nicht bereit, aufzugeben. Daher trat er, als der Offizier sich verabschiedete, sofort wieder neben Evelyne. »Und, was wollen Sie mit dem restlichen Nachmittag anfangen?«
»Mich ein bisschen ausruhen, damit ich am Abend fit bin. Auf Wiedersehen!« Mit diesen Worten ließ die Reporterin den Exfußballer stehen.
»Dumme Kuh!«, zischte er ihr nach und sah sich dann Maggie Dometer gegenüber, einer Industriellenwitwe, deren barocke Formen durch ein noch barockeres Bankkonto aufgewertet wurden.
Sie hatte Kunaths Bemerkung gehört und stieg mit Vergnügen darauf ein. »Die Wide ist ein aufgeblasenes Stück! Sie können sich nicht vorstellen, was die letztens über mich geschrieben hat. Am liebsten hätte ich diese Ziege verklagt.«
Die übergewichtige Frau entsprach nicht unbedingt Sven Kunaths Vorstellungen von Weiblichkeit, doch sein Selbstbewusstsein brauchte eine Bestätigung. Zudem würde eine Affäre mit dieser Frau ihn wieder in die Schlagzeilen bringen, die er seit seinem frühen Ausscheiden aus dem Dschungelcamp vermisste. Daher zwang er seinen Lippen ein strahlendes Lächeln auf und legte Maggie Dometer den Arm um die Schultern. »Vergessen wir die dumme Pute und gehen lieber an die Bar. Bei dieser Hitze bekommt man Durst.«
»Gerne.« Die Witwe und der Exfußballer vernachlässigten bei ihrem Flirt die Tatsache, dass es im Innern der Lady of the Sea angenehm temperiert war.
Keine zehn Minuten später saßen sie auf bequemen Sesseln in einer kaum einsehbaren Nische, hielten jeweils ein großes Glas mit einem stark alkoholischen Cocktail in der Hand und amüsierten sich prächtig. Maggie strich die Bedeutung der Firmen heraus, deren größte Anteilseignerin sie war, während Sven Kunath von seiner Zeit als Fußballspieler erzählte und dabei in seinem Fußballerlatein sogar beinahe quasi im Alleingang die Champions League gewonnen hätte.
Drei Cocktails später saß Maggie bereits auf Kunaths Schoß und spürte eine gewisse Härte unter ihren Pobacken, die ihr bewies, dass auch das volle Gewicht ihrer hundertundzwei Kilo einen Mann in Stimmung versetzen konnte.
»Mein lieber Sven, das alles ist tatsächlich hochinteressant. Weißt du, ich bin die Hauptsponsorin der TUS Weggenwehe, des Sportvereins meiner Heimatstadt. Leider sind die Ergebnisse nicht so, wie ich es mir wünsche. Da du den Trainerschein gemacht hast, wäre es doch schön, wenn du meinen Verein als Spielertrainer übernehmen könntest. Über dein Gehalt können wir uns, wenn du magst, anschließend in meiner Kabine unterhalten.«
Kunath wusste, dass es nicht beim Unterhalten bleiben und die Höhe seiner Gage wohl weniger von seinen fußballerischen Fähigkeiten abhängen würde. Aber da er Evelyne Wide nicht bekommen konnte, war diese Frau ein guter Ersatz. Letztlich traf er es mit ihr sogar noch besser, denn im Gegensatz zu Evelyne konnte Maggie ihm einen Job besorgen, der seinen Fähigkeiten entsprach. Mit dem festen Vorsatz, sie nicht zu enttäuschen, folgte er ihr in ihre Kabine und zog sie dort an sich, sobald die Tür hinter ihnen geschlossen war.
»Du bist aber ein Wilder«, gurrte sie und ließ es zu, dass er sie mit flinken Fingern entkleidete.
Als sie nackt vor ihm stand, sagte Kunath sich, dass er mit dieser Eroberung zufrieden sein konnte. Zwar war sie einige Jahre älter als er und alles andere als schlank, strahlte aber eine Sinnlichkeit aus, die es ihm leicht machte, sie zu lieben. Er überstürzte jedoch nichts, sondern zog sich langsam aus und hob sie dann so spielerisch leicht auf ihr
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