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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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gegeben hatten. Für die Männer war er wegen seiner adeligen Herkunft der Von. Ihm war es gleich. Hauptsache, sie machten ihre Sache so gut, dass er und seine Vorgesetzten mit ihnen zufrieden waren.
    »Ein bisschen schneller, wenn ich bitten darf! Ihr seid doch keine lahmen Enten«, rief er und begann wieder zu laufen.
    Seine Soldaten fielen fast automatisch in denselben kraftsparenden Laufschritt. Obwohl er ihnen auch an diesem Tag ein hartes Pensum zugemutet hatte, blieb keiner zurück.
    Nach einem Dauerlauf von etwa vier Kilometern erreichten sie die Kaserne und trabten in vorzüglicher Ordnung durch das Tor. Die beiden Wachtposten sahen sich kopfschüttelnd an. »Tarows Eisenköpfe ziehen mal wieder ihre Schau ab«, stellte einer von ihnen fest.
    »Bin ich froh, dass ich nicht bei dem Haufen gelandet bin«, gab der andere mit einem etwas schief geratenen Grinsen zurück. »Tarow soll ein übler Schleifer sein. Ein Freund hatte ihn während seiner Grundausbildung als Vorgesetzten. Damals war der Major noch ein normaler Kompaniechef. Glaub mir, der Junge zittert heute noch, wenn er den Namen hört.«
    Dietrich von Tarow wollte seine Leute gerade abtreten lassen, da stürzte eine Ordonanz des Stützpunktkommandeurs aus dem Verwaltungsgebäude und kam atemlos auf ihn zu. »Major von Tarow! Sie sollen sich unverzüglich beim Oberst melden. Für Ihre gesamte Kompanie wurde Alarmbereitschaft angeordnet. Urlaub und Ausgang sind vorerst gestrichen.«
    Leutnant Grapengeter stöhnte auf. »Das ist wirklich nicht mein Tag! Da habe ich endlich Urlaub, und schon wird er gecancelt.«
    Dietrich von Tarow kümmerte sich nicht um das Grummeln seiner Männer, sondern tippte kurz mit dem Zeigefinger an seine Feldmütze, die er dem Barett vorzog. »Melden Sie dem Oberst, ich komme gleich. Ich will mich nur noch ein wenig frischmachen!«
    »Das würde ich Ihnen ja gerne gönnen, denn Sie sehen aus wie ein Ferkel. Aber der Alte hat ›unverzüglich‹ gesagt, und so meint er es auch. Er wollte mich schon losschicken, um Sie vom Gelände zu holen, aber da waren Sie bereits auf dem Rückmarsch. Folgen Sie mir! Ich will Ihretwegen keinen Anpfiff kassieren.« Der Mann drehte sich um und stiefelte los.
    Dietrich von Tarow wandte sich noch einmal an seine Leute. »Seht zu, dass ihr so schnell wie möglich sauber seid und eure Waffen gereinigt habt. Dann packt eure Sachen! Es sieht so aus, als stünde uns ein Ausflug bevor.«
    Er folgte der Ordonanz und holte den Mann mit seinen langen Beinen ein, ehe dieser das Zimmer ihres Vorgesetzten erreicht hatte.
    Von Tarow trat ein und salutierte. Dabei registrierte er mit einer gewissen Genugtuung, dass getrockneter Schlamm von seinem Kampfabzug abbröckelte und auf den Boden fiel. Wieso musste der Kommandeur ihn auch rufen lassen, bevor er sich hatte umziehen können?
    Dann erst sah er die zweite Gestalt im Raum und erstarrte. Wenn der Generalmajor höchstpersönlich aus Potsdam kam, herrschte Alarmstufe Rot.
    »Ich melde mich zur Stelle, Herr Oberst!«, sagte er mit gepresster Stimme und stand stramm.
    »Stehen Sie bequem, Major. Ich würde Ihnen ja gerne einen Stuhl anbieten, aber dafür sind Sie mir nicht sauber genug.«
    Dietrich von Tarow grinste. »Wir waren auf dem Übungsgelände, Herr Oberst. Da gilt es, den inneren Schweinehund auch mal in ein Schlammloch zu werfen.«
    »Wenn es wenigstens beim inneren Schweinehund geblieben wäre. Aber Sie mussten ja unbedingt hinterherhüpfen.«
    Der Tonfall seines Vorgesetzten verriet von Tarow, dass diese Bemerkung nicht als Scherz gemeint war. Oberst Hilbig trat neben seinen Schreibtisch. Darauf lag eine Landkarte, die das Horn von Afrika und die angrenzenden Seegebiete umfasste.
    Generalmajor Martin bemerkte Dietrichs fragenden Blick. »Hier sehen Sie Ihr neues Einsatzgebiet, Major von Tarow. Sie und Ihre Leute werden noch heute mit einer A400 nach Djibouti fliegen und sich dort an Bord der Fregatte Sachsen begeben. Diese bringt Sie zu Ihrem Zielort, der erst kurz vorher festgelegt werden kann. Ihre Aufgabe ist es, ein Schiff zu befreien, das von somalischen Piraten überfallen und gekapert worden ist.«
    »Handelt es sich um die Lady of the Sea ?« Dietrich hatte am Morgen gelesen, dass das modernste Kreuzfahrtschiff der Welt auf seiner Jungfernfahrt mit einer ganzen Reihe an Prominenten unter den Passagieren an Bord den Suezkanal passiert hatte.
    Sein oberster Kommandeur schüttelte den Kopf. »Gott sei Dank nicht! Es geht um den Containerfrachter

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