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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Wand schlug. Es hatte ihn um Zentimeter verfehlt. Bei einem Tsunami ertranken weniger Menschen als von Trümmern erschlagen wurden. Davor konnte ihre Tauchausrüstung sie nicht schützen.
    In der Hoffnung, auf diese Weise seine Schuhe nicht zu verlieren, stützte sich Kai so gut er konnte mit den Füßen am Stahlträger ab. Ohne Schuhe wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, über die Trümmer zu steigen, wenn sie aus dem Gebäude flüchteten, vorausgesetzt, sie überlebten die Welle.
    In seinen Ohren knackte es mehrmals, während das Wasser über ihnen immer höher anstieg. Zehn Meter Wasserhöhe entsprachen in etwa einem Druck von einem Bar. Sie waren in wenigen Sekunden dem doppelten Druck ausgesetzt. Kai konnte nur hoffen, dass niemand von ihnen ein Loch im Trommelfell hatte. Sie hatten auch so schon genügend Probleme.
    Blinzelnd versuchte er, die Augen zu öffnen, schloss sie aber gleich wieder, weil das schmutzige Wasser brannte. Nach einer Ewigkeit ließ die reißende Strömung nach, die Richtung wechselte sie aber noch nicht. Kai war unendlich erleichtert, dass das Haus dem Aufprall widerstanden hatte, auch wenn es nicht bedeutete, dass die Gefahr gebannt war.
    Er versuchte ein zweites Mal, die Augen zu öffnen. Das Wasser war schmutzig, brannte aber nicht mehr so heftig. Auf seiner schwach leuchtenden Taucheruhr waren etwas über dreißig Sekunden vergangen. Mit dem ansteigenden Wasser stieg auch die Dunkelheit um sie herum.
    Kai tastete nach der Unterwasserlampe, die er sich ans Handgelenk gebunden hatte. Sie war noch da. Er knipste sie an.
    Der aufgewühlte Schlamm behinderte die Sicht nicht so sehr, wie er erwartet hatte, aber viel war dennoch nicht zu erkennen. Im verschwommenen Licht sah er eine Umgebung, die ihm völlig fremd erschien, obwohl es keine Minute her war, dass er sie im hellen Tageslicht gesehen hatte.
    Er suchte Lani. Einen Augenblick lang stockte ihm der Atem, als er ihr Gesicht nicht dort fand, wo er es erwartet hatte. Er ließ das Licht über einen größeren Bereich gleiten. Sie schwamm über ihm, die Augen geschlossen, die Lippen fest um ihr Mundstück gepresst. Ab und zu stiegen Blasen um sie herum auf.
    Kai fasste sie am Arm, um ihr zu bedeuten, dass er noch in ihrer Nähe war. Eine Sekunde lang öffnete sie blinzelnd die Augen. Kai machte das Okay-Zeichen und sie ebenfalls.
    Brad und Mia auf der anderen Seite schien es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Teresa und Tom waren am Rand des Lichtkegels erkennbar, wie es ihnen ging, konnte Kai nicht ausmachen.
    Er richtete die Lampe auf die Druckluftflasche, die er und Lani sich teilten. Sie war noch unversehrt, aber Kai entdeckte die Ursache des lauten Krachens, das er gehört hatte.
    Rechts neben seiner Flasche baumelte der Wagenheber an seinem Tau. Etwas musste ihn getroffen haben, er war nicht mehr zu gebrauchen.
    Sie würden Mia und Brad nicht befreien können.
    »Hallo!«, rief Rachel durch die geschlossene Tür. »Ist alles okay?«
    »Gott sei Dank!«, erwiderte eine männliche Stimme. »Ja, es geht mir gut. Ich stehe auf dem Aufzugdach.«
    Ein Beben ging durch das Gebäude, ausgelöst durch den Aufprall des Tsunamis.
    »O mein Gott!«, sagte der Mann eine Oktave höher. »Was war denn das?«
    »Noch eine Welle. Sind noch andere bei Ihnen?«
    »Meine Schwester und meine Mutter sind im Aufzug. Ich bin durch die Luke geklettert, um die Tür zu öffnen. Sie geht aber nicht auf. Im Schacht ist es pechschwarz. Ich kann nichts sehen.«
    »Warten Sie. Ich hole etwas, womit ich die Tür aufschieben kann.«
    Nicht weit entfernt hing hinter Glas eine Axt an der Flurwand. Rachel zerschmetterte das Glas und entfernte die Axt aus der Halterung.
    Sie klemmte das Werkzeug zwischen den Türspalt und schob die Flügel zur Seite. Als sie etwa zwei Meter offen waren, klemmte sie die Axt unter einen der Türflügel.
    Knapp einen Meter unter ihr stand ein glatzköpfiger, schlaksiger Mann um die fünfundvierzig, der einen Gehstock aus Metall in der Hand hielt. Blinzelnd kniff er die Augen zusammen, denn er hatte seit zwanzig Minuten kein Licht mehr gesehen.
    »Gott sei Dank, dass Sie gekommen sind. Von hier unten habe ich es einfach nicht geschafft, die Türflügel zur Seite zu schieben. Ohne Licht wusste ich nicht, was ich tun sollte.«
    Unter ihm ertönten Stimmen. »Hilf uns, Jerry. Hol uns hier raus.«
    »Jerry, wer immer da in der Kabine ist, die Leute müssen hochklettern und sofort herauskommen. Da, sehen Sie!« Rachel deutete auf das

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