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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verwenden es für ihre eigenen Zwecke?«
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber das ergibt noch mehr Sinn.«
    »Also was wissen wir über die Gesellschaft, der das Trockendock gehört? Warte mal, wie heißt es überhaupt?«
    »Das Trockendock?«, fragte Murphy. Cabrillo nickte.
    »
Maus.
«
    »Ein deutscher Name. Nett. Und die Gesellschaft?«
    »Occident and Orient Lines. O&O. Es gibt sie schon seit hundert Jahren. Die Aktien wurden früher frei gehandelt, aber während der letzten zehn Jahre sind die meisten Aktien von einem oder mehreren unbekannten Investoren aufgekauft worden.«
    »Ein Firmenmantel?«
    »So hohl, dass sogar die Namen dieser Unternehmen irgendwie falsch klingen. D Commercial Advisors LLC. Ajax Trading LLC. Equity Partners International LLC. Financial Assay …«
    »LLC«, beendete Juan den Satz für ihn. Dann kam ihm ein Gedanke. »Moment mal.
Assay
ist ein Ausdruck aus dem Bergbau. Julia meinte, die Piraten wären schon bald an Quecksilbervergiftung gestorben. Und wir vermuten beide, dass sie ihre Basis in der Nähe einer verlassenen Quecksilbermine haben. Ich frage mich, ob diese Financial Assay in dieser Gegend wohl irgendwelche Bergwerke betreibt.«
    »Ich habe mich noch nicht mit den Mantelfirmen befasst. Ich dachte, du wolltest erst mal etwas über das Trockendock erfahren.«
    »Nein, du hast völlig recht, aber du musst noch eine ganze Menge mehr rauskriegen. Ich möchte wissen, wem die
Maus
gehört – nicht die Mantelfirma, sondern wer der Kerl ist, der das Sagen hat.«
    »Was unternehmen wir wegen des Trockendocks? Wenn zutrifft, was diese Engländerin sagte, dann könnte sich ein gestohlenes Schiff in dem Dock befinden und vielleicht eine Besatzung, die als Geiseln genommen wurde.«
    »Die stärksten Schlepper der Welt können kein Schiff von der Größe der
Maus
mit mehr als sechs oder sieben Knoten hinter sich herziehen. Was meinst du, welchen Vorsprung sie haben, wenn wir auf fünfzig Knoten aufdrehen?«
    Murphy grinste wie ein Teenager, der die Schlüssel für einen Ferrari geschenkt bekam. Er erhob sich und ging hinaus.
    Juan traf eine schnelle Entscheidung. Er wusste, dass er seine Streitkräfte irgendwann würde teilen müssen. Die
Oregon
war eine perfekte Plattform für Spionageoperationen, aber er brauchte auch die Flexibilität von Leuten an Land, nämlich mit der Möglichkeit, nach Belieben Flugzeuge zu benutzen. Er hatte keine Ahnung, wohin ihn diese Affäre führen mochte. Höchstwahrscheinlich nach Indonesien, wenn das der Ort war, wo O&O immer noch ein Büro unterhielten, daher war jetzt der geeignete Zeitpunkt, um entsprechende Vorbereitungen zu treffen.
    »Tu mir einen Gefallen und such Eddie Seng. Er soll einiges zusammenpacken. Wir bewegen uns auf internationalem Boden, daher soll nichts dabei sein, was einen Sicherheitscheck auf einem Flughafen nicht überstehen würde. Er soll zwei seiner Männer mitnehmen. Wir fliegen mit Tory Ballingers Helikopter mit, um auf Hyänen- und Löwenjagd zu gehen.«
    »Aber wo?«
    Juan tippte auf Marks Bericht. »Sieh zu, dass du eine Antwort parat hast, sobald wir in Japan landen.«

9
    A nton Savich hätte es vorgezogen, sich mit Shere Singh in dessen Büro in einem Wolkenkratzer in der City von Jakarta zu treffen, doch der eigensinnige Sikh verlangte, dass sie am Ort von Singhs neuestem Unternehmen auf der anderen Seite der Straße von Sunda auf Sumatra zusammenkamen. Savich hatte eine instinktive Angst vorm Fliegen entwickelt, nachdem er jahrelang mit der Aeroflot kreuz und quer durch die Sowjetunion geflogen war, und hätte trotz der mangelhaften Sicherheitsstandards bei der indonesischen Seefahrt eine Fähre genommen, wurde jedoch davor bewahrt, als ihm Singh die Benutzung seines Firmenhubschraubers anbot.
    Er blickte durch das vergilbte Plexiglas der Kanzel auf den Strandstreifen unter dem Helikopter, der den Dschungel vor dem Meer zu beschützen schien. Es war eine urzeitliche Landschaft, und die Dörfer, die unter ihm vorbeiglitten, sahen aus, als hätten sie sich seit Generationen nicht verändert. Die hölzernen Fischerboote, die in abgeschiedenen Buchten lagen, waren wahrscheinlich von den Großvätern der Männer gebaut worden, die heute mit ihnen aufs Meer hinausfuhren. Das Land zu seiner Linken versteckte sich unter einem undurchdringlichen Baldachin aus üppiger Vegetation, die der Brandrodung oder der industriellen Holzgewinnung noch nicht zum Opfer gefallen war.
    Das Meer zu seiner Rechten leuchtete blau und

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