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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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»Du hältst das für am besten?« Er lachte wieder. »Ich halte es für am besten, wenn du dich verziehst.« Er legte Eddie eine Hand auf die Brust und stieß ihn mit aller Kraft von sich.
    Anstatt zurückzuweichen, drehte sich Eddie halb zur Seite, sodass der heftige Stoß halb ins Leere ging und den Unteroffizier einen Schritt vorwärtsstolpern ließ. Wie er erwartet hatte, blieben die beiden Soldaten auf ihren Plätzen, verfolgten aber gespannt das Geschehen. Der Unteroffizier holte aus und zielte mit der Faust auf Eddies Kopf. Eddie hatte kaum Zeit, sich wegzuducken, als schon der nächste Angriff erfolgte, diesmal ein linker Jab gegen seine Rippen, der sein Ziel fand. Er hatte den Rauschzustand des Mannes völlig falsch eingeschätzt – oder aber dieser Mann war ein geborener Schläger, ganz gleich, wie viel er getrunken hatte.
    Der Unteroffizier packte seine eigene Bierflasche und schmetterte sie gegen die Bartheke. Der gezackte Ring aus Glas, mit dem er auf Eddies Kopf zielte, war so scharf wie ein Messer.
    Eddie hätte seine eigene Flasche ebenfalls abbrechen können, aber den Soldaten zu töten kam nicht in Frage. Er wollte nur, dass der Mann die Bar verließ, jedoch keine Polizeirazzia.
    »Ich glaube, es ist am besten, du blutest mal ein wenig«, knurrte der Unteroffizier und stieß mit der abgebrochenen Flasche nach Eddies Hals. Hätte er getroffen, wären von der Glaskante Sehnen, Knorpel und Arterien zerfetzt und Eddie der Kopf fast vom Rumpf getrennt worden. Er federte zurück und ließ die abgebrochene Flasche wenige Zentimeter an seinem Gesicht vorbeiwischen. Dann rammte er seine eigene Flasche dem Soldaten unter die Rippen und bohrte den Hals tief in die Muskulatur, sodass der Unteroffizier nach hinten taumelte und vor Schmerzen brüllte.
    Beide Soldaten sprangen auf.
    Eddie fixierte die beiden Bauernjungen mit einem harten Blick. »Haltet euch lieber heraus.« Seine Warnung war nur ein heiseres Flüstern, er konzentrierte sich schon wieder auf den Unteroffizier. Er ging in Kampfposition und bewegte sich so schnell und fließend, dass es schien, als bestünde sein Körper aus Wasser. Er ließ die Flasche fallen.
    Der größere Mann duckte sich ebenfalls. Er wedelte mit den Händen vor seinem Gesicht herum und fixierte Eddie.
    Ein großer Fehler.
    Eddies Oberkörper bewegte sich nicht, als er drei kurze Tritte ausführte. Er erwischte die Rippen, das Knie und traf den Unterleib, allerdings nicht voll. Der Soldat hätte sich nicht auf Eddies Oberkörper konzentrieren sollen, dann hätte er die Tritte besser kommen sehen.
    Der Soldat taumelte unter den Treffern, aber Eddie ließ nicht locker. Er glitt dicht an ihn heran, landete ein paar schnelle Handkantenschläge, die nur als verschwommenes Flirren zu erkennen waren. Hals, Rippen, Solarplexus, Kopf, noch einmal die Rippen und dann die Nase. Als er wieder zurückwich, waren kaum fünf Sekunden verstrichen, der Unteroffizier aber blutete heftig.
    Einer der jungen Rekruten zuckte und machte Anstalten, seinen Vorgesetzten zu verteidigen. Eddie hatte die Hand schon an seinem Hals, ehe der Junge überhaupt wusste, was er tun wollte.
    »Er ist es nicht wert«, sagte Eddie ruhig, und sein Atem ging völlig gleichmäßig, obwohl das Adrenalin sein Blut fast zum Kochen brachte. Er drückte den Soldaten behutsam auf seinen Barhocker zurück.
    Der Unteroffizier stand noch, wenn auch schwankend. In seinen Augen loderte der nackte Hass. In diesem Zustand würde der Soldat sicherlich mit Verstärkung zur Bar zurückkehren.
    Eddie wirbelte herum wie ein Derwisch und erwischte den Unteroffizier mit zwei brutalen Tritten am Kopf. Der erste ließ ihn nach vorn kippen, wobei sich seine Augen verdrehten. Der zweite Tritt schickte ihn mit einer derartigen Wucht zu Boden, dass er regelrecht von den Holzbohlen hochzufedern schien, ehe er reglos liegen blieb. Er würde erst in einigen Stunden aufwachen, und mindestens ein Tag würde verstreichen, ehe er sich so weit erholt hätte, um an Rache denken zu können.
    Eddie sah die Rekruten an. »Tut euch selbst etwas Gutes und sucht euch einen neuen Kameraden. Dieser Kerl hier hatte eine so große Klappe, dass er euch damit nur in Schwierigkeiten bringt. Verstanden?« Einer der beiden nickte stumm. »Bringt ihn zu eurem Lager. Erklärt eurem Chef, dass er eine Treppe runtergestürzt ist, und kommt bloß nicht mehr zurück.«
    Dankbar, dass sie verschont worden waren, hievten die Rekruten den bewusstlosen Unteroffizier vom

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