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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so fest zu, daß ich mich gezwungen sah, den anderen loszulassen und mich umzudrehen. »Wir werden gehen«, sagte mein Partner. Der Ansicht war ich ebenfalls. Sollte der Teufel oder seine Großmutter sich um diesen Zack kümmern, uns interessierte er nicht mehr. Wir schritten durch die leere Disco dem Ausgang zu und gelangten in die frostkalte Nacht.
    Noch immer läutete die Glocke. Ihr Klang fuhr auch in die lange Straßenschlucht hinein und wehte als Echo zwischen den kalten Häuserfronten. Nicht allein wir vernahmen das Geläut, auch andere hatten es gehört. Die Bewohner der Häuser mußten davon aufgeschreckt sein, denn hinter manchem Fenster sah ich ein bleiches Gesicht erscheinen.
    Suko und ich standen vor dem menschenleeren Eingang der Hexendisco und schauten nach vorn.
    Aber auch in die Höhe und beobachteten den Himmel. Dort sah ich sie dann.
    Suko, der sie zum erstenmal zu Gesicht bekam, staunte. »Meine Güte«, hauchte er, »ist die gewaltig.«
    Das war sie in der Tat. Gewaltig und unheimlich zugleich. Ein riesiges Gebilde, dessen Umrisse sich in ihrer Form deutlich vor dem dunkelgrauen kalten Nachthimmel abhoben.
    Eine Geisterglocke, die in der Luft stand und sich dennoch bewegte, denn bei jedem Schlag schwang sie von einer Seite zur anderen. Auf gewisse Art und Weise konnten wir uns beide dieser Faszination nicht entziehen. Keiner von uns fragte nach dem Grund, wie so etwas überhaupt möglich sein konnte, wir nahmen es als Tatsache hin und akzeptierten sie auch.
    »Kannst du dir ungefähr ausrechnen, wo sie sich befindet?« fragte mich mein Freund.
    »Nein, noch nicht…«
    »Aber über Soho.«
    »Richtig.« Ich deutete in die Höhe. »Das ist hier nordöstlich von uns. Was liegt da?«
    »Nichts Besonderes. Einige Kirchen, das Vergnügungsviertel…«
    »Gibt es da nicht noch etwas anderes?«
    »Wie meinst du, John?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ach, nichts. Am besten wird es sein, wenn wir fahren.«
    »Mit deinem Wagen oder mit der Harley?«
    »Wir nehmen den Bentley.« Während dieser Worte hatte ich schon den Schlüssel aus der Tasche gezogen. Zum Glück war kein Schloß vereist. Ich setzte mich hinter das Steuer und hämmerte den Wagenschlag zu. Das Läuten der Glocke war dünner geworden. Ich dachte an die noch ungelösten Rätsel, und als ich vorsichtig anfuhr, breitete sich in meinem Innern ein Gefühl der Furcht aus…
    ***
    Sie hatten den Schacht verlassen können. Der Teufel war ihnen eine gute Hilfe gewesen und hatte ihnen einen entsprechenden Schleichweg geöffnet. Nun saßen sie auf ihren Maschinen und fuhren die Straße hoch. Nebeneinander rollten sie, hatten eine Reihe gebildet, und sie spürten die Macht in sich hochsteigen. Wer sollte ihnen noch gefährlich werden können, wenn sie vom Höllenherrscher persönlich eine so große Unterstützung zu erwarten hatten? So rollten sie weiter, hockten auf ihren Feuerstühlen wie mechanische Gestalten, denn von ihren Körpern war kaum etwas zu sehen. Es sah so aus, als säßen auf den Maschinen nur kompakte Massen. Hin und wieder fiel ein Lichtreflex auf ihre Helme und ließ diese kalt aufleuchten. Hinter den Sichtvisieren wirkten die Gesichter wie böse Masken, und die weißgrauen Auspuffahnen der Maschinen erinnerten an geisterhafte Lebewesen.
    Ihrer Stärke waren sie sich voll bewußt. Wer konnte sie als Mensch noch stoppen? Niemand würde es schaffen. Wenn ihnen jetzt Bullen entgegenkamen, würden die von ihnen zertreten.
    Die Zombies wollten ihrem Namen alle Ehre machen. Es war von Killing Jo eine gute Idee gewesen, sich mit dem Gebiet der Schwarzen Magie zu beschäftigen. Zuerst waren sie ja skeptisch gewesen, nun hatte sich einiges geändert, vor allen Dingen mit dem Erscheinen des Magic Man. Er war der springende Punkt gewesen, und um ihn ging es auch, denn die Mumie war ihnen schon vorausgeeilt.
    Ein jeder wußte, wo das Ziel lag. Nicht weit entfernt, noch in Soho. Diesmal war es allerdings keine Bar, auch keine Disco oder ein Lokal, sondern etwas ganz anderes.
    Ein Tempel!
    Der Sektentempel, der längst vergessen worden war. Der Teufel aber hatte sich wieder an ihn erinnert, denn damals, vor langer Zeit, hatte es hier Menschen gegeben, die einem bestimmten Dämon verehrten. Eben den Magic Man!
    Diese Verehrung ging so weit, daß unter seinem Namen Morde durchgeführt wurden. Die Polizei war ihnen auf die Spur gekommen, hatte die Sekte gesprengt, aber es war den Beamten nicht gelungen, den Magic Man zu vernichten. Ihn hatten seine

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