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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Untertanen zuvor aus dem Tempel schaffen und woanders verstecken können. Er war dabei in einen langen Schlaf gefallen, der allerdings mit dem heutigen Tag vorbei war.
    Magic Man kam wieder.
    Und wie!
    Die Bande hatte ihn gesehen. Sie vertraute voll und ganz auf ihn, er würde sie nicht im Stich lassen, und sie wußten auch, wo sie ihn finden konnten.
    London duckte sich unter der Kälte. Die Riesenstadt an der Themse schien eingefroren und kleiner geworden zu sein. Alles kam den Zombies enger und schmaler vor, während sie auf ihren Feuerstühlen hockten und über das glatte Eisparkett rollten.
    An manchen Stellen lag noch Schnee. Dort konnte man besser fahren, aber auf den allzu glatten Eisflächen geriet auch die Reihe der Motorräder aus den Fugen.
    So hatten die Zombies große Mühe, überhaupt die Balance zu halten, denn gestreut wurde nicht. Bei diesen tiefen Temperaturen nutzte auch kein Streusalz mehr.
    Zweimal kamen ihnen Streuwagen entgegen. Aus den großen Drehtrommeln am Heck der Fahrzeuge rieselte Sand und Split auf den eisglatten Boden. Es war mehr eine Beschäftigungstherapie für die Männer. Mitteleuropa mußte sich eben an den Schnee gewöhnen. Die Zombies bogen ab.
    Dicht hintereinander fuhren die sechs Maschinen, wobei die Vorder-mit den Hinterrädern zusammenzukleben schienen.
    Auch die Sichtschirme der Helme waren eiskalt geworden. Der warme Atem, der gegen die Innenseite schlug, gefror dort zu Eis. Die Sicht wurde entsprechend schlechter.
    Aber sie fuhren, denn sie hatten es nicht mehr weit. In den nächsten Minuten erreichten sie ihr Ziel.
    Es war ein kleiner Platz. Auch auf ihm glänzte das Eis zwischen den ausgefahrenen Schneespuren. Einer bremste nicht vorsichtig genug. Die Maschine ruschte weg, und auch der Fahrer glitt mit dem abstützenden Fuß aus, so daß er nicht in der Lage war, seine Honda zu halten. Beide gingen zu Boden.
    Unter dem Helm drang das dumpfe Fluchen hervor. Ausgerechnet Killing Jo war dies passiert. Zwei andere halfen ihm dabei, die Maschine wieder aufzustellen und aufzubocken.
    Für einen Moment versammelten sie sich vor dem Gebäude. Es war der Tempel.
    Ein runder Bau mit einem spitz zulaufenden Runddach, das die Form einer übergroßen Zwiebel besaß. Fenster waren noch vorhanden. Auf den Scheiben leuchtete eine bläuliche Eisschicht, wenn sie von den Scheinwerfern der Maschinen angestrahlt wurden.
    Die Zombies hatten ihre Sichtvisiere in die Höhe geklappt. Sie waren die ersten, die Hexen würden später kommen, aber der Magic Man mußte schon anwesend sein.
    Sie sahen es an den Spuren im Schnee. Wo er hergegangen war, zeichneten sich deutlich die Abdrücke auf der hart gefrorenen Schneefläche ab. Und sie führten direkt auf den Eingang zu.
    »Gehen wir!« sagte Killing Jo.
    Er machte auch den Anfang. Die anderen hielten sich dicht hinter ihm. Sie sagten nichts mehr. Nur das Knirschen ihrer Tritte war zu hören, wenn der krustige Eisschnee zusammengedrückt wurde. Und wenig später das Knarren der Türangel, als Killing Jo das Eingangsportal nach innen drückte.
    Jetzt hatten sie freie Bahn.
    Killing Jo blieb für einen Moment stehen. Er hatte die Arme ausgebreitet, so wußten die anderen Bescheid, daß sie ihm zunächst den Vortritt lassen mußten.
    Er starrte in die Finsternis des Tempels.
    Nach dem Eingang konnte man direkt den Innenraum erreichen. Eigentlich hatte das Gebäude schon längst abgerissen werden sollen, damit auf diesem Grund Wohnhäuser entstehen konnten. Da die Stadt jedoch wenig Geld besaß, wurde das Vorhaben immer weiter hinausgeschoben. Für Typen wie die Zombies war das natürlich günstig. Manchmal wurde der Tempel auch vermietet. Im Sommer an Teppichhändler, die dort ihre Ware ausstellten. Im Winter allerdings blieb er leer. Nicht einmal Penner übernachteten in dem Bau, weil dort keine Heizung vorhanden war.
    Dem Magic Man machte das nichts aus. Er war ein totes und trotzdem lebendes Vampirwesen und von Kälte sowie Hitze unabhängig. Der Hölle hatte er gedient, und der Hölle wollten er weiterhin dienen. Ohne seine Haltung zu verändern, drehte Killing Jo den Kopf. Die hinter ihm stehenden Bandenmitglieder wirkten wie in der Kälte erstarrte Schatten.
    »Habt ihr die Fackeln?« fragte er.
    »Ja.«
    »Zündet sie an!«
    Bewegung kam in die neun Zombies. Lange Zündhölzer fauchten und wurden an die mit Pech beschmierten oberen Enden der Fackeln gehalten. Erst waren es nur kleine Flammen, die über das Pech tanzten. Sehr schnell wurden

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