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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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werden.
     
    »Aber hier ist kein Platz mehr«, beschwerte sich Mark und versperrte die Tür von Zimmer 33. »Ich habe gestern Abend schon gesagt …«
    Der Soldat stieß ihn desinteressiert aus dem Weg und betrat das Zimmer.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte Kate, die vom Ende des Betts aufstand, ihm in den Weg trat und unwillkürlich die Arme um den Bauch legte, um das ungeborene Kind zu schützen.
    »Es gibt kein Problem«, antwortete er rasch, und die Gesichtsmaske
dämpfte seine müde, mürrische Stimme. »Sie bekommen einen neuen Zimmergenossen, das ist alles.«
    »Aber das ist Wahnsinn! Wir haben jetzt schon nicht genügend Platz. Wie sollen wir denn …?«
    Der Soldat legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie wieder aufs Bett, dann machte er kehrt, ging zur Tür zurück und hielt nur kurz an, weil er an Mark vorbeimusste; Mark wusste, es hatte keinen Zweck zu diskutieren; im besten Fall würde er ignoriert werden, im schlimmsten Fall würde man ihm vorwerfen, dass er ein Hasser wäre, und ihn »entfernen«. Kate lief hinter dem Soldaten her und machte sich offenbar deutlich weniger Gedanken über die möglichen Folgen ihres Ausbruchs. Hinter ihr setzten sich ihre Eltern auf und versuchten, den Ereignissen zu folgen. Ihr von Alter, Angst und Unterernährung geschwächter Vater legte sich einfach wieder hin, als er nichts sehen konnte, da er zu müde war, sich weiter darum zu kümmern. Kates Mutter, einst eine intelligente, sanfte und zurückhaltende Frau, balancierte halbnackt auf dem Ende des Betts und kreischte wie eine Banshee.
    »Wir sind hier drin schon genug. Wir wollen nicht noch mehr. Nehmen Sie ihn mit, und suchen Sie eine andere Unterkunft für ihn. Sie können nicht …«
    Kate lief zu ihr, um sie zum Schweigen zu bringen, während Mark an der Tür versuchte, den Soldaten zu besänftigen.
    »Gurmit Singh«, verkündete der Soldat und stieß einen älteren Asiaten in das Zimmer. Singh protestierte mit einem schrillen, blitzschnellen Schwall Punjabi, das weder jemand verstand noch beachtete. Eine zerkratzte Ledertasche, die seine sämtlichen irdischen Besitztümer enthielt, wurde hinter ihm ins Zimmer geworfen. Er stolperte über die Tasche, verlor
beinahe den orangefarbenen Turban, drehte sich um und setzte seine Tirade fort. Als der Soldat ihm die Tür vor der Nase zuschlug, drehte er sich einfach um und richtete seinen Wortschwall an Mark.
    »Ich verstehe Sie nicht«, sagte er und wünschte sich sehnlichst, der Mann würde still sein. »Sprechen Sie Englisch.«
    »Kein Englisch«, fauchte er und setzte sein Zetern auf Punjabi fort.
    »Er kann nicht hierbleiben«, kreischte Kates Mutter vom Bett. »Solche Leute wollen wir hier nicht …«
    Singh zeigte auf sie – oder auf das Bett? Er rieb sich den Rücken, schlug mit der Hand auf die Matratze und schrie mit noch lauterer, unangenehmerer Stimme. Mark versuchte, vernünftig mit ihm zu reden, damit er endlich den Mund hielt. Singh beachtete ihn gar nicht, nahm die Reisetasche und setzte sich wütend in einen Sessel in der Ecke des Zimmers, wo er weiterhin erbost vor sich hin schimpfte und zum Bett zeigte.
    Kate stand an der Tür des Hotelzimmers, hielt sich die Hände auf die Ohren und versuchte verzweifelt, die endlosen, unbestimmten Äußerungen zu ignorieren, die ihre Mutter und Gurmit Singh von sich gaben. Mark versuchte, sie zu halten, doch sie rückte von ihm ab, als wäre ihr seine Berührung zuwider.
    »Ich ertrage das nicht«, schluchzte sie. »Entweder gehen die … oder ich.«
    »Niemand geht. Verdammt, Katie, das ist ja das Problem, wir können nirgendwo anders hin.«
    »Das ist mir gleich. Wirf sie raus. Setz sie auf die Straße, wenn es sein muss.«
    »Von wem redest du jetzt?«
    »Du weißt genau, von wem ich rede … Es ist zu gefährlich.
Wir müssen an uns und das Baby denken und auf alle anderen scheißen …«
    »Das kann ich nicht. Du weißt, dass ich das nicht kann …«
    »Aber ich. Es ist mein Ernst, Mark, wenn du sie nicht hier rausschaffst, dann gehe ich.«
    »Katie, sie können nirgendwohin. Bitte, Süße, beruhige dich und …«
    »Komm mir nicht auf die Tour. Sag mir nicht, ich soll mich beruhigen. Wie kann ich mich beruhigen, wenn …«
    »Psst …«, flehte er sie an und hielt ihr eine Hand vor den Mund. »Bitte schrei nicht so, Katie, die hören uns doch. Tu nichts, was sie veranlassen könnte, noch mal hierherzukommen. Du weißt, was dann passiert …«
    »Vielleicht sollte ich?«, sagte sie und stieß

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