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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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finanzierten Pflegeheim umgebaut wurde. Ich bin sicher, dass ein Freund von Lizzies Vater eine Weile hier gelebt hat …
    »Das ist Highwell, nicht wahr?«
    »Wir befinden uns an der Grenze zwischen Highwell und Steply, um genau zu sein.«
    »Aber das ist …«
    »Rund zwei Meilen vom Stadtzentrum entfernt.«
    »Ja, also sind wir …«
    »Bereits in der Stadt. Am innersten Rand ihrer Sperrzone.«
    »Mein Gott … Wie viele wie wir sind hier?«
    »Nicht viele, nur ich und jeweils zwei andere. Abgesehen von mir besteht das Personal dieser Einrichtung fast ausschließlich aus einem Team von unveränderten pazifistischen Idioten, die glauben, dass sie die Welt retten. Sobald Leute wie Sie gelernt haben, ihre Emotionen im Zaum zu halten, schicke ich sie in die Stadt. Wie schon gesagt, die Situation da draußen verschlechtert sich zunehmend. Wir dürfen nicht mehr allzu viel Zeit vergeuden.«
    Einen Moment kann ich nur stumm zum Fenster hinaussehen. Hinter dem Parkplatz und der Häuserzeile macht alles einen vollkommen leblosen und stillen Eindruck. Man sieht die üblichen verräterischen Spuren von Kämpfen, und alles ist ein wenig verwilderter und überwucherter, als ich es in Erinnerung habe, aber ansonsten macht die Welt einen verlassenen und leeren Eindruck. Je länger ich jedoch hinschaue, desto mehr erkenne ich. In der Ferne ist ein einzelner Helikopter, den man nur in den Lücken zwischen Baumkronen sehen kann, zum
Stadtzentrum unterwegs. Im Park liegt ein Berg von Toten in einem Blumenbeet. In der Nähe, im Schatten des Parkplatzes unmittelbar unter uns, tragen mehrere Unveränderte Säcke mit Vorräten von einem Haus zum nächsten und sehen dabei andauernd über die Schultern, weil sie Angst vor einem Angriff haben. Weit rechts von mir kommt ein verbeultes Auto langsam die Straße entlang. Es gelangt durch ein anderes Tor und einen schmalen Weg in den Gebäudekomplex und kommt im Schatten der hohen Mauer zum Stillstand. Ich beobachte, wie zwei Unveränderte einen weiteren Kämpfer wie mich mit gefesselten Armen und Beinen abliefern. Ich finde die Ironie der Geschehnisse hier wunderbar; diese Narren glauben allen Ernstes, sie würden auf eine Art Erlösung hinarbeiten, dabei bilden sie in Wahrheit ihre eigenen Henker aus.
    »Ich habe einige Zellen mit Schläfern mitten im Stadtzentrum eingerichtet«, sagt Sahota. »Ich möchte, dass Sie sich einer anschließen.«
    »Okay«, erwidere ich hastig und ohne an die Folgen zu denken. Es bringt mich hier raus, und das ist im Moment das Wichtigste.
    »Ich lasse Ihre Sachen herbringen und gebe Ihnen eine Wegbeschreibung, Kontaktinformationen und einige Vorräte. Gehen Sie da raus, gewöhnen Sie sich daran, dass Sie bis zum Hals von Feinden umgeben sind, und suchen Sie dann Ihre Zelle.«
    »Und dann?«
    »Und dann verhalten Sie sich ruhig und warten auf das Signal.«
    »Das Signal?«
    »Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, erhalten sämtliche Zellen Anweisungen, mitten im Stadtzentrum
Position zu beziehen. Wenn wir bereit sind, beginnt jede Zelle mit Kampfhandlungen und verursacht so viel Panik wie möglich. Stellen Sie es sich nur vor, Danny … plötzliche Ausbrüche von Gewalt an willkürlich gewählten Orten, überall gleichzeitig und ohne ersichtlichen Grund. Der Feind wird gar nicht begreifen, was los ist. Die sehen uns nicht einmal dort. Die schauen einfach durch uns hindurch und fallen übereinander her, und das wird wunderbar, als würde man ein Streichholz in den Benzintank eines Autos werfen. Im Handumdrehen wird sich die ganze Stadt selbst auslöschen. Bedenken Sie … wir sind keine terroristischen Zellen, mehr wie Krebszellen.«
    Hört sich großartig an. Viel zu leicht.
    »Also müssen wir nur …«
    » Sie müssen nur dorthin«, unterbricht er mich, »abwarten, bis wir bereit sind, und dann so viel Chaos und Blutvergießen anrichten, wie Sie können.«
    Ich sehe wieder zum Fenster hinaus und versuche, die Bedeutung und Gefahren des gewünschten Verhaltens abzuschätzen.
    »Das ist eine Ehre, Danny. Sie haben unglaubliche Stärke und Selbstsicherheit gezeigt, indem Sie es bis hierher geschafft haben. Was Sie in der Stadt leisten, wird niemals in Vergessenheit geraten.«

28
    V or zwei Stunden dachte ich noch, ich wäre ein toter Mann. Und jetzt habe ich einen Rucksack mit Waffen, Vorräten und Ellis’ Sachen auf dem Rücken, marschiere durch die toten Ruinen der Stadt, die einst meine Heimat war, und bin bereit, meinen Teil zum endgültigen Sieg über

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