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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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eingejagt.«
    Wieder der fragende Blick.
    »Wirklich«, sagte Quinn. »Er ließ mich laufen. Ich habe nie wieder etwas geklaut, bis ich … nun ja, anfing, für Durrie zu arbeiten. Und du?«
    »Hab in der sechsten Klasse fünfzig Dollar aus dem Büro des Schuldirektors gestohlen.«
    »Ach, du meine Fresse!«, sagte Quinn. »Was hat er getan, als er es entdeckte?«
    »Er hat ein Kind aus einer anderen Klasse von der Schule verwiesen.«
    »Er wusste nicht, dass du es warst?«
    »Sie haben überall die Fingerabdrücke von dem anderen Schüler gefunden«, sagte Orlando. »Und außerdem hat der Junge seine Lunch-Karte unter den Schreibtisch fallen lassen. Das war auch von Vorteil.«
    Quinn grinste. Er wollte ihr gern glauben, aber er kannte sie noch nicht gut genug, um ihr zu vertrauen. Vielleicht versuchte sie nur, ihn zu beeindrucken. Obwohl sie beide noch in der Ausbildung waren - er bei Durrie und sie bei Durries gelegentlichem Partner Abraham Delger -, war Quinn im Vergleich zu ihr ein alter Hase. Er war schon seit fast vier Jahren dabei, während Orlando erst vor neun Monaten mit der Ausbildung begonnen hatte.
    »Ich glaube, ich höre jemand«, sagte sie und blickte zur Tür.
    Quinn drehte den Kopf, so dass sein Ohr zur Tür zeigte, und konzentrierte sich dann auf den Korridor dahinter.
Einen Sekundenbruchteil später hörte er die Schritte. Sie waren leicht, aber rhythmisch und unaufgeregt. Keine Eile, keine Panik, die verriet, dass jemand wusste, dass die Sicherheitssysteme der Net/Gyro-Anlagen überlistet worden waren. Doch vor einer halben Stunde war genau das passiert.
    Quinn und Orlando horchten auf die Schritte, die näher kamen, an der Tür vorbeigingen und sich dann in der entgegengesetzten Richtung entfernten. Sie hatten kein einziges Mal gezögert.
    »Du bist dran«, sagte Orlando, als es wieder still war.
    »Warum hast du dich entschlossen, bei uns mitzumachen?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Über die Arbeit spreche ich nicht. Auch nicht über persönliche Dinge.«
    »Das Gesetz zu brechen ist nicht persönlich?«
    Wieder neigte sie den Kopf zur Seite und sah ihn mit dunklen, lächelnden Augen an.
    »Okay«, sagte sie. »Ich habe mitgemacht, weil nichts anderes mir so aufregend erschien.«
    »Das ist eine Antwort bei einem professionellen Job-Interview.«
    »Wirklich? Dann sag mir eine bessere.«
    Er lächelte.
    »Wie wär’s mit: Ich habe mitgemacht, weil sie mich umgebracht hätten, hätte ich Nein gesagt.«
    Sie kniff die Augen zusammen.
    »Ist das wahr?«
    »Du hast mich um eine bessere Antwort gebeten, nicht um eine wahre«, antwortete Quinn, obwohl seine Antwort grundsätzlich richtig war.
    »Ich habe Abrahams Angebot angenommen, weil ich
sonst in einer Box in einem Großraumbüro in Silicon Valley säße und lauter Mist programmieren würde, damit irgendein Idiot sein Dokument ein bisschen schneller durch das Rechtschreibprogramm jagen kann. Ein Scheißjob. Wenigstens komm ich auf diese Weise manchmal raus.«
    Sie legte einen Finger an den Mund und berührte ihre Lippen, womit sie ihn wissen ließ, dass sie etwas anderes gehört hatte. Diesmal wandte er den Kopf nicht, sondern blickte stattdessen zur Tür. Was natürlich bedeutete, dass er sie auch direkt ansehen musste.
    Er war Orlando während der vergangenen neun Monate ein paarmal begegnet, aber bisher waren immer Durrie oder Delger dabei gewesen. Es war das erste Mal, dass sie einige Zeit miteinander allein waren.
    Aus irgendeinem Grund hatten die beiden Bosse entschieden, dass der heutige Auftrag am besten von den beiden Neulingen erledigt werden sollte. Die Aufgabe war nicht schwierig. Nicht die Beseitigung einer Leiche. Es sollten nur ein paar Infos gesammelt werden. Hineingehen, ein paar Wanzen anbringen, und dann nichts wie raus. Es war ein Job, der mehr Orlandos als Quinns Spezialgebiet entsprach, aber Durrie hatte gemeint, er sei eine gute Übung für seinen Auszubildenden.
    Das Gebäude war die Forschungseinrichtung der Net/ Gyro Inc., eines jener über Nacht aus dem Boden geschossenen Technologie-Wunder, die eine Menge Geld verschlungen, aber noch keine richtige Gegenleistung erbracht hatten. Eine Firma, in der Orlando möglicherweise geendet hätte, hätte sie den sichereren Weg gewählt.
    Quinn sollte bei diesem Auftrag die Führung übernehmen. Und er war der Bodyguard, während Orlando die Wanzen in das Telefonsystem hineinzuschmuggeln hatte, damit spezielle
Leitungen abgehört werden konnten. Wer diese Anrufe

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