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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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spirituellem Eifer, wie sie das Herz von Tyrannen stärkt.
    »Sie glauben, was ich mache, sei unmoralisch. Ich sage Ihnen, was unmoralisch ist. Nichtstun . Sich auf seinem bequemen Sessel in seinem bequemen Heim zurückzulehnen und zu glauben, man täte genug, bloß weil man eine Patenschaft für ein Kind in Sambia übernommen hat.«
    »Aber deswegen sollte man trotzdem keine Gesetze brechen. «
    »Jede Familie, die bei uns eine Adoption durchführt, wird von einem Expertengremium gründlich geprüft.«
    »Sie schlagen Profit aus ihrer Verzweiflung.«
    »Alle Zahlungen fließen in die Stiftung zurück.«
    Er beginnt, die Reihe von internationalen Adoptionen und
die diplomatischen Hürden aufzulisten, die er dafür überwinden musste. Er beherrscht seine Argumentation so perfekt, dass ich ihm nichts entgegenzuhalten weiß. Meine Einwände klingen kleinlich und feindselig. Ich müsste mich entschuldigen.
    Shawcroft redet weiter und wettert gegen das System, aber dann begeht er seinen einzigen Fehler: moralische Erpressung.
    »Der Tod Ihrer Freundin ist äußerst bedauerlich, Detective Constable Barba, aber ich würde Ihnen dringend davon abraten, übereilte und unbegründete Vorwürfe gegen unsere Arbeit zu erheben. Polizisten, die an Türen klopfen, Fragen stellen, Familien erschüttern. Wollen Sie das wirklich?«
    Stella ruft ihn von der Terrasse und gibt ihm pantomimisch zu verstehen, dass er einen Anruf entgegennehmen soll.
    »Ich muss gehen«, sagt er und lächelt müde. »Das Baby, von dem Sie eben gesprochen haben, wurde vor vier Wochen in Washington geboren. Ein Junge. Ein junges Paar aus Oxford adoptiert ihn.«
    Ich blicke ihm nach, während er über den Pfad zum Haus zurückgeht. Kies knirscht leise unter seinen weichen Sohlen. Meredith ist immer noch im Garten. Er macht ihr ein Zeichen, ins Haus zu kommen. Es wird kalt.
    »New Boy« Dave schließt zu mir auf, und wir folgen dem Pfad in entgegengesetzter Richtung zum Parkplatz, vorbei an der Statue eines jungen Mädchens mit einer Urne im Arm und einer weiteren von einem Faun mit fehlendem Penis.
    »Und was denkst du?«, fragt er.
    »Was für ein Adoptionszentrum hat Überwachungskameras? «

14
    »Finding Donavon« klingt wie der Titel eines irischen Autorenfilms unter der Regie von Neil Jordan. »Deconstructing Donavon« ist auch nicht schlecht, und genau das habe ich vor, wenn ich ihn finde.
    Vielleicht ist es ein Zufall, vielleicht auch nicht, aber es gefällt mir nicht, dass sein Name überall auftaucht, wohin ich Cates Spuren auch verfolge. Donavon behauptet zu wissen, wann jemand lügt. Wahrscheinlich weil er ein Fachmann auf dem Gebiet ist: der geborene Betrüger.
    Auf der Rückfahrt nach London geben wir über die Details unserer Begegnung mit Shawcroft Auskunft. Ruiz kann kein Problem darin erkennen, dass Adoptionen auch einen finanziellen Aspekt haben, wenn die Paare gründlich überprüft werden. Bei einem Übermaß an Kontrolle floriert der schwarze Markt. Vielleicht hat er Recht, aber ein Fanatiker wie Shawcroft kann Mitgefühl in einen gefährlichen Kreuzzug verwandeln.
    »New Boy« Dave muss zu seinem Dienst. Wir setzen ihn vor der Polizeistation in der Harrow Road ab, und ich nehme ihm das Versprechen ab, Shawcroft im Computer zu überprüfen. Er küsst mich auf die Wange und flüstert: »Lass die Finger von der Sache.«
    Das kann ich nicht. Und das werde ich auch nicht. Dann sagt er noch etwas: »Aber es hat mir gefallen, mit dir verheiratet zu sein.«
    Zeitlich gesehen war es sogar noch kürzer als Britney Spears’ erste Ehe, aber das lasse ich unerwähnt.
    Niemand öffnet die Tür von Donavons Haus. Die Vorhänge sind zugezogen, und sein Motorrad parkt nicht vor dem Haus. Ein Nachbar rät, es auf dem Flohmarkt in der Whitechapel Road zu probieren. Donavon hat dort an Wochenenden einen Stand.

    Wir parken hinter dem Royal London Hospital und folgen dem Gewimmel von Geräuschen, Bewegungen und Farben. Dutzende von Ständen stehen dicht beieinander auf dem Bürgersteig und bis auf die Straße. Alles Mögliche wird verkauft – belgische Pralinen aus Polen, griechischer Feta aus Yorkshire, Gucci-Handtaschen aus China und Rolex-Uhren, die aufgereiht im Innenfutter eines Trenchcoats angeboten werden.
    Die Händler versuchen sich gegenseitig zu übertönen.
    – »Frische Nelken. Zwei fünfzig der Strauß!«
    – »Fangfrische Muscheln!«
    – »Gartentomaten so rot wie Ihre Wangen!«
    Ich kann Donavon nirgends entdecken, aber ich erkenne seinen

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