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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Kopfschmerzen. Wenn halb Südamerika darauf schwor, konnte die Kombination wohl nicht so verkehrt sein. Julia schloss den Kühlschrank wieder und setzte die Dose genussvoll an ihre Lippen, als das Handy vibrierte und mit einem nervigen Ton den Eingang einer SMS verkündete.
    Mailbox-Info: 1 neue Sprachnachricht, empfangen am 22.07. um 16:31 Uhr, las Julia auf dem Display. Eine Dreiviertelstunde her, dachte sie missmutig, warum haben sie es denn nicht auf dem Festnetz probiert?
    Sie drückte die Kurzwahl zur Mailbox und lauschte der Aufzeichnung. Die unbekannte Stimme gehörte einem Claus Hochgräbe, ebenfalls vom K 11, allerdings in München. Die Kommissarin lauschte gebannt und angenehm berührt von dem dezenten, aber unverkennbaren bayerischen Akzent. Der Beamte beendete seinen Text mit den Worten: »Bitte rufen Sie mich zurück, dringend, ich bin jederzeit erreichbar.«
    Danach noch seine Durchwahl und eine unverbindliche Abschiedsfloskel. Jederzeit erreichbar  – Julia glaubte beinahe, einen Vorwurf in dieser Aussage zu erkennen, und ärgerte sich über ihre Nachlässigkeit. Rasch schob sie diesen unangenehmen Gedanken beiseite. Sie hörte die Nachricht noch einmal an, notierte sich die Rufnummer und tippte diese dann hastig ein.
    »Hochgräbe?«, meldete sich der Beamte nach vier Freizeichen.
    »Julia Durant, Kripo Frankfurt«, erwiderte die Kommissarin. »Sie haben mich versucht zu erreichen?«
    »Ah, Frau Durant!« Die Stimme klang noch immer sehr sympathisch, alles andere als vorwurfsvoll und noch sehr viel netter als aus der Konserve. »Ich nehme an, Sie haben meine Nachricht erhalten, dann können wir uns die Vorstellungsrunde ja sparen.«
    »Ist mir recht«, stimmte Julia zu, obwohl sie nur allzu gerne ein wenig über München geplaudert hätte, wenigstens ein, zwei Sätze.
    »Nur so viel vorab: Das LKA hat uns informiert, dass Sie möglicherweise Hinweise auf einen nicht abgeschlossenen Fall haben könnten.«
    »Möglicherweise«, antwortete Julia, »wobei mich die Geschwindigkeit schon beeindruckt. Wir haben das Material erst heute Mittag eingestellt. Aber erzählen Sie doch mal: Was hat unser vermisstes Mädchen denn ausgerechnet mit der Kripo in München zu tun?«
    Hochgräbe räusperte sich. »Darf ich Sie zunächst darum bitten, mir etwas darüber zu verraten, wie Sie an diese Aufnahme gelangt sind? Ihre Begleitinfos waren, sagen wir einmal, etwas dürftig.«
    »Dürftig?«, schnaubte Julia. »Wir haben das Bildmaterial aus einer akribisch gelöschten Kamera entnommen, sichergestellt im Zuge einer Hausdurchsuchung. Würden wir mehr wissen, hätten wir auch mehr dazu schreiben können!«
    »Bitte entschuldigen Sie. So habe ich das nicht gemeint. Sie dürfen sicher sein, dass meine Kollegen und ich außerordentlich erstaunt waren, dass unser Mädchen auf einem Video in Frankfurt auftaucht. Sie sehen, es gibt offenbar eine Menge unbeantworteter Fragen.«
    »Tja, viel mehr gibt es von unserer Seite aus leider nicht«, seufzte Julia. »Wir haben nach einem Vermissten gesucht, der uns im Zusammenhang mit einer laufenden Mordermittlung aufgefallen ist. Er war uns bereits aus einem alten Fall bekannt, wir wollten sein Alibi und eine mögliche Verbindung zum Opfer prüfen, doch der Mann ist verschwunden. Wir verschafften uns also Zutritt zu seinem Haus, dem Elternhaus, um genau zu sein, und fanden dort eine Art geheimen Verschlag mit jeder Menge teurer Technik, darunter die besagte Kamera. Aus deren Speicher konnten wir bislang lediglich eine kurze Videosequenz retten, entnahmen dann daraus das besagte Standbild, um die junge Frau zu identifizieren. Wir fahnden bundesweit, da ihr Gesicht zu keinem der regionalen Fälle passt.«
    »Danke, das ist doch schon eine ganze Menge mehr, wenn man es persönlich erklärt bekommt.«
    »Gern geschehen, und jetzt sind Sie dran«, konterte Julia sofort. »Ich will den Namen des Mädchens, und sagen Sie mir bitte, dass sie wohlauf ist.«
    »Bedaure«, klang es leise aus dem Lautsprecher. »Natalia Ebert ist bereits seit einem halben Jahr tot.«
    Der Kommissarin, die während des Gesprächs im Wohnzimmer auf und ab geschritten war, wurden die Knie weich, und sie sank kraftlos auf die Couch.
    »Nein, verdammt, das darf doch alles nicht wahr sein«, hauchte sie entsetzt.
    »Tut mir leid, ich hätte Ihnen gerne etwas anderes gesagt, das können Sie mir glauben.« Hochgräbes Stimme klang warm und fürsorglich, doch was nutzte ihr ein mitfühlender, aber wildfremder

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