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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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im Nachhinein noch genauso gut konnte. Wie in der Technikbranche allgemein, hatten sich auch die digitalen Camcorder in den letzten zwei Jahren um ein Vielfaches verbessert. Ein prüfender Blick auf die Anzeige, dann bewegte Bertram sich langsam auf Vivien zu. Mit ihrem auffordernd weiten Becken, den weichen, natürlichen Brüsten, die sich entspannt und mit flachen Brustwarzen im Rhythmus des Atems hoben und senkten, der teilrasierten Scham und dem in wilden Strähnen um den Kopf liegenden braunen Haar wirkte sie genau so, wie er sie haben wollte. Dazu kamen die geöffneten Augen, das war besonders wichtig, die großen Pupillen; das schillernde Grün der Iris würde auf dem Video nicht verraten, dass sie sich nur in einem Wachschlaf befand.
    Alexander Bertram hob das Brecheisen, verharrte einen Moment in jener drohenden Pose, dann ließ er es kräftig, aber nicht mit aller Gewalt auf den Kopf der jungen Frau hinabsausen. Ein dumpfer Schlag, die Stirn platzte auf, Blut quoll hervor und rann zwischen den Augen hinunter, an der Nase vorbei und über die Wange in Richtung Kopfkissen. Vivien atmete stoßweise, ansonsten blieb der Körper fast regungslos. Alexander Bertram entfernte sich aus dem Bild, legte das Brecheisen auf die Plane und öffnete ein neues Kondom.
    Der Abend hatte nun erst so richtig begonnen.

Mittwoch
    Mittwoch, 9.55 Uhr
    P eter Kullmer stöhnte und ließ den Kopf genervt nach unten fallen. Seit beinahe zwei Stunden schlug er sich mit dem sichergestellten Material aus Carlo Stieglers Keller herum, doch nichts brachte ihn weiter. Er hatte ein paar Telefonnummern gewählt, die auf den Karten und Notizen aus Stieglers Keller zu finden gewesen waren. Dabei hatte er die Abwesenheitsansage eines Pizza-Lieferdiensts erreicht, eine Computerfirma und schließlich die Bandaufzeichnung einer Erotikvideothek auf der Frankfurter Sündenmeile. Vielleicht ein Ansatzpunkt, schloss Kullmer, doch werktags öffnete die Filiale nicht vor zwölf. Er hatte also noch Zeit. Des Weiteren hatte er mit der Computerabteilung gesprochen, die Auswertung von Carlos Rechner war dürftig, nichts als Referate, zwei unvollendete Hausarbeiten sowie einiges Material zur internationalen Rechtsprechung.
    »Selbst die installierte Software – ein leistungsstarkes Grafikprogramm und das neueste Office-Paket – ist allesamt legal«, hatte IT-Experte Schreck verlauten lassen. »Ebenso wie die restlichen Applikationen. Der hat sich sogar das Betriebssystem gekauft.«
    »Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für die deutsche Justiz«, hatte Kullmer lachend erwidert. Dabei wäre es ihm weitaus lieber gewesen, hätte das Notebook verwertbare Hinweise enthalten. Doch Fehlanzeige, es war nicht einmal ein E-Mail-Programm installiert, vermutlich hatte der Student seine Korrespondenz ausschließlich über ein oder mehrere Freemail-Konten abgewickelt. Oder an der Uni, da waren Hellmer und Kaufmann gerade. Kullmer hatte jedoch wenig Hoffnung, dass sie das weiterbrachte.
    »Na, mein Liebster, was bedrückt dich?«, flüsterte es da an seinem Ohr. Er spürte, wie sich Doris’ Hände sanft auf seine Schultern legten.
    »Hey, auch schon da?«, gab er lächelnd zurück und wandte sich ihr zu.
    »Ja, ich dachte mir, verlässt du mal die kalte Wohnung und tankst ein wenig Dienststellenklima«, antwortete sie grinsend. Die Luft war mal wieder zum Schneiden, das hatte auch Kullmer bemerkt, als er um acht Uhr im Präsidium eingetroffen war.
    »Gute Idee, mein Schatz.« Er wischte sich demonstrativ über die Stirn. »Selbst vom Rumsitzen bekommt man hier Schweißausbrüche.«
    Doris trat neben ihn und ließ den Blick über die Papiere auf dem Schreibtisch wandern. Peter schaute auf ihren Bauch, wenn man überhaupt von so etwas sprechen konnte. Zärtlich fuhr er mit dem Zeigefinger über die Bluse, dort, wo er den Nabel vermutete.
    »Was macht denn mein Stammhalter heute?«, fragte er sanft.
    »Du meinst unsere kleine Prinzessin?«, erwiderte Doris kess. »Alles ruhig, alles bestens.«
    Die beiden wussten nur allzu gut, dass es im Kollegium völlig normal wäre, eine Wette am Laufen zu haben über das Geschlecht des Kindes, und sie hatten auch kein Problem damit. Gewissheit würde es frühestens in vier Wochen geben, beim nächsten regulären Ultraschall, denn trotz eindringlicher Empfehlung ihrer Frauenärztin hatte Doris eine Fruchtwasseruntersuchung abgelehnt.
    »Alles ruhig, so könnte ich meinen Vormittag hier auch bezeichnen«, seufzte Kullmer. »Hier

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