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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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erwähnt hat, geben Sie uns bitte sofort Bescheid.«
    »In Ordnung. Natürlich.«
    Fry erhob sich, um zu gehen. Sie hatte mit dem Besuch nichts erreicht. Genau genommen, fragte sie sich sogar, ob sie Brian Mullen damit eine Hintertür geöffnet hatte, durch die er sich aus der Verantwortung für die Brandstiftung ziehen konnte. Mysteriöse Fremde passten einfach nicht in ihr Szenario.
     
     
    Ein Lichtkreis wanderte langsam über die Leiche. Er begann seinen Weg an den Füßen und bewegte sich an den Beinen
hinauf bis zu einem aufgedunsenen Bauch. Zwischen abgeplatzten Hemdsknöpfen schimmerte bleiche Haut. Die Hand mit der Taschenlampe wurde abgewinkelt, und der Lichtstrahl wanderte über die Brust, hielt am Hals inne und verharrte schließlich auf dem Gesicht.
    »Hat hier drin ein Kampf stattgefunden?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, das könnte auch der Normalzustand gewesen sein.«
    Der Lichtstrahl richtete sich auf Ben Coopers Gesicht. Von seinem grellen Schein geblendet, blinzelte er und lächelte unsicher.
    »Ist es möglich zu sagen, wie er gestorben ist?«, erkundigte er sich. »Auf dem Wangenknochen hat er einen Bluterguss, aber ich nehme an, den könnte er sich auch im Fall zugezogen haben.«
    Die Pathologin ließ den Strahl ihrer Taschenlampe abermals über das Gesicht der Leiche wandern. »Das werde ich nach der Obduktion beurteilen können. Es hängt davon ab, welche Verletzungen ich unter dem Gewebe finde. Wenn der Knochen gebrochen ist, könnte das auf ein Trauma durch äußere Gewalteinwirkung hindeuten – auf eine Verletzung, die durch eine größere Wucht als bei einem einfachen Sturz entstanden ist.«
    »Ein Schlag auf den Kopf?«
    »Möglicherweise. In meinem Gutachten wird es vielleicht weniger schlicht formuliert sein.«
    »Anscheinend liegt er schon eine ganze Weile hier. Er stinkt bereits ein bisschen.«
    »Ja, er ist seit ein paar Tagen tot. Das macht die Sache womöglich schwieriger. Postmortale Veränderungen können kleine Verletzungen verbergen. Außerdem riecht es hier sehr stark nach Alkohol.«
    »Ja, das ist mir auch aufgefallen.«
    Nichols Leichnam lag zwischen einer Sitzbank und einem
Klapptisch eingekeilt da. Der Winkel seiner Gliedmaßen ließ darauf schließen, dass er gekämpft hatte, doch es war nicht klar, ob gegen einen Angreifer oder um aufzustehen. Er lag mit dem Gesicht nach oben da und hatte sich irgendwann übergeben – was allerdings mindestens ein paar Tage zurücklag. Was man von seinem Bauch sehen konnte, war weiß und aufgebläht, während sein Gesicht und seine Hände beinahe hager wirkten. Er war unrasiert, und sein dunkles Haar war stellenweise schütter.
    Im Inneren des Wohnwagens waren Kleidungsstücke verstreut, und auf dem Abtropfständer neben dem winzigen Spülbecken standen etliche leere Bierdosen. Auf dem Tisch lag ein Stapel Zeitungen und Zeitschriften neben einem kleinen tragbaren Fernseher, doch Cooper hatte Bedenken, sie anzufassen. Darum sollte sich am besten die Spurensicherung kümmern, nachdem der Leichnam abtransportiert war.
    »Ich nehme an, er hat allein gelebt«, sagte Hitchens später, der einen Sicherheitsabstand zu dem Gestank hielt.
    »Ja, ich denke, davon kann man ausgehen, Sir.«
    »Was haben wir sonst, Ben?«
    Cooper schlug sein Notizbuch auf. »Er ist als Simon Nichols bekannt, aber das ist vermutlich nicht sein richtiger Name. Er ist ungefähr fünfundfünfzig Jahre alt und lebt seit acht Monaten hier. Der Wohnwagen gehört dem Farmer, der anscheinend nicht viele Fragen gestellt hat.«
    »Hoffentlich hat er nicht zu viel Miete bezahlt. So ein Dreckloch habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich vermute, das war eine Art Tauschhandel für seine Arbeit auf der Farm. Freie Unterkunft und wahrscheinlich weniger als der Mindestlohn. Ursprünglich wurde der Wohnwagen dazu benutzt, um ausländische Studenten unterzubringen, die im Sommer als Erntehelfer herkamen. Aber diese Farm hat seit Jahren keine anständige Ernte mehr abgeworfen.«
    »Woher wissen Sie das?«

    »Ist Ihnen das Feld auf dem Weg hierher nicht aufgefallen? Es ist voll mit Adlerfarn und Jakobskraut. Diese Farm wird vernachlässigt.«
    »Verstehe. Und das hier ist Nikolov?«
    »Tja, Nichols ist mit Sicherheit nicht sein richtiger Name. Mr. Finney gibt zu, dass sein Arbeiter kein Brite war. Er hat ihn nie nach seiner Nationalität gefragt, vermutet aber, dass er Pole gewesen sein könnte. Nichols sprach kaum Englisch – nur das Nötigste, um durchzukommen.«
    »Ich wette,

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