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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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viel über Miss Shepherd geredet, wissen Sie. Niemand wusste irgendwas über sie, aber das hat sie nicht davon abgehalten zu reden. Sie wissen ja, wie das ist – jeder hatte so seine Ideen.«
    »Mit anderen Worten, es war alles reine Spekulation?«
    »Na ja, es gab jede Menge unausgegorene Geschichten. Natürlich hat keine davon gestimmt. Sie wissen ja, wie es ist – ein Haufen alter Tanten, die zu viel fernsehen.«
    »Und inwiefern ist das von Bedeutung?«
    »Beryl hat immer und immer wieder darüber geredet. Sie wusste, dass ich der einzige Mensch war, den Miss Shepherd in Bain House reinließ, also dachte sie, ich müsste alles über die Frau wissen. Ich habe ihr gesagt, dass ich gar nichts weiß, aber sie hat immer wieder damit angefangen. Sie hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Natürlich wollte sie vor ihren Bekannten im Ort prahlen und den anderen Klatschtanten erzählen, dass sie die echten Fakten kennt, all die Sachen, die sonst niemand wusste.«
    »Die Insider-Informationen.«
    »Genau die. Sie wollte nämlich angeben. Ich habe das für völligen Blödsinn gehalten und ihr gesagt, dass sie sich alle ein besseres Gesprächsthema suchen sollen. Aber sie hat immer wieder damit angefangen. Als ich das nächste Mal in Bain
House war, habe ich deshalb die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ein bisschen rumgeschnüffelt. Um nachzuschauen, ob ich irgendwas sehe. Nur um irgendwas zu finden, damit Beryl endlich Ruhe gibt, das ist alles.«
    »Dann ist es Ihnen also gelungen, in die Zimmer im Obergeschoss zu gelangen?«
    »Ja. Aber ich habe nur einen kurzen Blick reingeworfen. Um nachzusehen, ob sie dort irgendwelche Leichen oder verrückte Verwandte versteckt hat, wissen Sie.«
    Grice bedachte sie mit einem zögerlichen Lächeln, doch Fry weigerte sich, auf seinen Scherz zu reagieren.
    »Aber Sie sagten doch, Miss Shepherd wollte nicht, dass Sie nach oben gehen. Wie sind Sie in die Zimmer gelangt, ohne dass sie es gemerkt hat?«
    »Ich habe in der Küche eine Rohrverbindung repariert und ihr gesagt, dass ich am Absperrhahn im Bad das Wasser abdrehen müsste. Sie verstand nichts von solchen Dingen, wissen Sie.«
    »Und wo war Miss Shepherd, während Sie oben in den Zimmern herumgeschnüffelt haben?«
    »Sie war unten im Wohnzimmer. Ich nehme an, sie ist dort reingegangen, um mich nicht um sich zu haben. Deshalb bin ich auch nicht ins vordere Zimmer gegangen, weil ich dachte, sie würde vielleicht meine Schritte hören.«
    »Haben Sie irgendetwas Interessantes entdeckt, wovon Sie Ihrer Schwester berichten konnten?«
    »Eigentlich nicht. Tja, gar nichts, genauer gesagt. Es war langweilig.« Er zuckte mit den Schultern. »Also musste ich ein paar Sachen erfinden.«
    »Moment mal – Sie haben Sachen über Miss Shepherd erfunden, die Sie Ihrer Schwester erzählt haben?«
    »Na ja, sonst wäre sie mir ja weiter auf die Nerven gegangen. Ich musste es doch irgendwie schaffen, dass sie mich in Frieden lässt.«

    »Und Ihre Schwester hat diese falschen Informationen bestimmt an ihre Freundinnen in Foxlow weitergegeben.«
    »Das war ja der Sinn der Sache. Ich dachte nicht, dass ich damit jemandem schaden würde. Es war unwahrscheinlich, dass irgendwas davon jemals Miss Shepherd selbst zu Ohren kommen könnte, weil sie mit niemandem im Ort geredet hat. Verstehen Sie, was ich meine? Es war also völlig harmlos.«
    Fry hielt den Atem an. »Welche falschen Informationen haben Sie denn erfunden, Mr. Grice?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besonders kompliziert war. Dazu fehlt Ihnen die Phantasie.«
    Er sah sie finster an. »Keine Ahnung. Was mir eben so eingefallen ist.«
    »Dann lassen Sie mich mal raten. Haben Sie Ihrer Schwester erzählt, Miss Shepherd hätte einen geheimen Safe im Haus, in dem sie alle ihre Wertsachen versteckt?«
    Grice zog eine Grimasse. »Ja, schon möglich.«
    »Haben Sie Ihrer Schwester erzählt, Miss Shepherd wäre eine pensionierte Lehrerin aus Schottland?«
    »Ja, ich glaube schon. Ich kann wirklich nicht sagen...«
    »Und, Mr. Grice, das ist sehr wichtig – haben Sie Ihrer Schwester erzählt, Rose Shepherd hätte einen Freund namens Dougie in Glasgow?«
    Eric Grice nickte langsam, sagte jedoch nichts.
    Fry lehnte sich zurück. »Tja, Sir, für jemanden, der geglaubt hat, er würde keinen Schaden anrichten, haben Sie die Zeit einer Menge Leute verschwendet.«
     
     
    »Der Teufel soll den Kerl holen«, schimpfte Hitchens. »Ich würde ihn am liebsten mit

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