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Todesreigen

Titel: Todesreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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darüber gesprochen, wie sie die Geldsumme ausgezahlt haben wollte.
    »Auf welchen Betrag war der Scheck ausgestellt?«, fragte Sachs.
    Die Leiterin zögerte – wahrscheinlich wegen irgendeiner Vertraulichkeitsbestimmung –, bis Carly sagte: »Bitte. Wir machen uns Sorgen um sie.« Die Frau nickte ihrer Kassiererin zu, die daraufhin erklärte: »Eintausend.«
    Sachs trat zur Seite und rief Rhyme über ihr Funktelefon an. Sie erklärte, was in der Bank passiert war.
    »Langsam wird es beängstigend, Sachs. Tausend scheint für einen Raub oder Kidnapping nicht gerade viel, aber Reichtum ist relativ. Vielleicht bedeutet es für diesen Kerl eine Menge Geld.«
    »Ich bin neugieriger, was den Inhalt des Schließfachs angeht.«
    Rhyme sagte: »Ein wichtiger Punkt. Vielleicht hatte sie etwas, das er wollte. Aber was? Sie ist nur Geschäftsfrau und Mutter und keine Enthüllungsjournalistin oder Polizistin. Und was das Schlimme ist, wenn es tatsächlich darum geht, dann hat er bekommen, was er wollte. Möglicherweise braucht er sie nicht mehr. Ich denke, wir sollten die Kollegen im Nassau County einschalten. Vielleicht… warte, seid ihr noch in der Bank?«
    »Ja.«
    »Das Video! Besorg dir das Video.«
    »Oh, von der Kassenkamera, klar. Aber…«
    »Nein, nein, nein«, fuhr Rhyme auf. »Vom
Parkplatz
. Alle Banken benutzen Überwachungskameras auf ihren Parkplätzen. Wenn sie dort geparkt haben, findet ihr seinen Wagen auf dem Band. Vielleicht sogar sein Kennzeichen.«
    Sachs kehrte zu der Filialleiterin zurück, die den Sicherheitschef rief. Er verschwand in einem Büro im Hintergrund, winkte sie kurz darauf hinein und spielte das Band ab.
    »Da!«, rief Carly. »Das ist sie. Und dieser Typ? Sehen Sie, er hält sie immer noch fest. Er lässt sie nicht los.«
    »Sieht ziemlich verdächtig aus, Rhyme.«
    »Kannst du den Wagen sehen?«, fragte der Kriminalist.
    Sachs ließ den Sicherheitsmann das Bild einfrieren. »Welcher Fahrzeugtyp…«
    »Chevy Malibu«, sagte der Mann. »Das aktuelle Modell.«
    Sachs gab die Information an Rhyme weiter, beobachtete den Bildschirm und fügte hinzu: »Burgunderrot. Und die beiden letzten Ziffern des Kennzeichens sind Sieben-Acht. Bei der Ziffer davor könnte es sich um eine Drei oder eine Acht handeln, vielleicht auch eine Sechs. Schwer zu sagen. Es ist ein New Yorker Nummernschild.«
    »Gut, Sachs. In Ordnung. Jetzt liegt die Sache bei den Uniformierten. Lon wird dafür sorgen, dass sie eine Suchmeldung rausgeben. Nassau, Suffolk, Westchester und die fünf Stadtbezirke. Und Jersey. Wir werden der Sache Priorität einräumen. Oh, warte einen Moment…«
    Sachs hörte, wie er mit jemandem sprach. Dann meldete er sich wieder. »Susans Ex ist auf dem Weg hierher. Er macht sich Sorgen um seine Tochter. Er möchte sie sehen.«
    Sachs informierte Carly, deren Gesicht sich aufhellte. Schließlich erklärte die Polizistin: »Hier können wir nichts mehr tun. Lassen Sie uns zurück in die Stadt fahren.«
    Amelia Sachs und Carly Thompson waren gerade ins Labor in Rhymes Stadthaus zurückgekehrt, da traf auch Anthony Dalton ein. Thom führte ihn herein. Der Mann hielt abrupt inne, als er seine Tochter sah. »Hallo, Schatz.«
    »Dad! Ich bin so froh, dass du gekommen bist!«
    Mit Zuneigung und Besorgnis im Blick, ging er auf die junge Frau zu und umarmte sie fest.
    Dalton war ein durchtrainierter Mann Ende vierzig mit jungenhaft herabhängendem, meliertem Haar. Er trug eine komplizierte, kreuz und quer mit Stegen und Klappen versehene Skijacke und erinnerte Rhyme an die College-Professoren, mit denen er manchmal auf dem Podium saß, wenn er am Seminar für Strafrecht Vorlesungen über Kriminaltechnik hielt.
    »Weiß man schon irgendwas?«, fragte der Mann, der offenbar erst jetzt bemerkte, dass Rhyme im Rollstuhl saß– und diesen Umstand nicht für erwähnenswert hielt. Wie seine Tochter sammelte auch Anthony Dalton bei Rhyme für diese Reaktion Punkte. Der Kriminalist erklärte ganz genau, was geschehen war und was sie wussten.
    Dalton schüttelte den Kopf. »Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie entführt wurde«, entgegnete er schnell.
    »Nein, nein, überhaupt nicht«, sagte Sellitto. »Wir wollen bloß kein Risiko eingehen.«
    Rhyme fragte: »Kennen Sie jemanden, der ihr möglicherweise etwas antun wollte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ich habe Susan seit einem Jahr nicht gesehen. Und als wir zusammen waren… Nein, alle mochten sie. Obwohl manche ihrer PR-Kunden in

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