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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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dann ohne Umschweife fort: „Okay, lassen wir das. Enzo Rossi.“ Maike zeigte auf das zweite Foto. „Der junge Mann hing an einem Ast, aber die Beine baumelten nicht, sondern berührten den Boden.“
    „Darf ich dich da noch einmal kurz unterbrechen, Maike?“
    „Natürlich, Simon.“
    „Auch hier ein geplanter Mord. Präzise vorbereitet. Der Mörder kannte den Tagesablauf von Herrn Rossi. Er oder sie hat es wie einen Selbstmord inszeniert und ist ein überaus großes Risiko eingegangen. Scheinbar war es dem Mörder in diesem Fall wichtig, das Opfer vorzuführen. Überhaupt geht der Mörder große Risiken ein, so als ob er gefasst werden wollte. Er mordet am helllichten Tag, um dann nicht einfach zuzuschlagen und weg, sondern er bereitet ein regelrechtes Theater vor. Gerade so, als ob er es genießen würde. Dann nimmt er den Hund des Toten mit. Mein Gott, hat ihn denn niemand gesehen mit diesem Hund?“
    Stephan Seifert hob die Hand.
    „In der Nachbarschaft keiner, aber es hat auch in Strömen geregnet, da war kaum einer auf der Straße. Ein Nachbar hat einen Hund bellen gehört, aber das ist normalerweise nichts Ungewöhnliches in dieser Gegend. Er meinte, es wäre so gegen 17 Uhr gewesen. Eine ältere Dame erzählte, dass sie aus dem Fenster geschaut und auf ihre Pflegerin vom Sonnengarten gewartet hätte, die sonst regelmäßig zur gleichen Zeit käme. Doch die hatte sich verspätet, was sie sehr beunruhigte, denn sonst, erklärte sie uns, sei die junge Frau sehr verlässlich. Sie glaubte, jemanden vorbeihuschen gesehen zu haben, doch ihre Augen wären ja auch nicht mehr so gut. Und dann kam auch schon ihre Pflegerin mit dem Auto vorgefahren.“
    „Uhrzeit?“
    Seifert schaute auf seine Unterlagen.
    „Das muss so gegen 17.30 Uhr gewesen sein. Die nette alte Dame war ganz aufgebracht, weil dann schon ihre Sendung im Fernsehen anfing und sie der jungen Frau noch ein Handtuch zum Abtrocknen geben musste, weil das arme Ding völlig durchnässt war.“
    „Haben Sie die junge Frau ausfindig gemacht, Seifert?“
    „Das haben wir in der Tat und wir haben mit ihr gesprochen. Ihr Name ist Charlotte Witt, sie arbeitet im Sonnengarten. Sie sagte aus, dass sie zu der fraglichen Zeit nichts beobachtet hätte. Es hätte ja auch ziemlich stark geregnet und sie war spät dran gewesen, sodass sie, ohne nach links und rechts zu schauen, direkt in das Haus ihrer Patientin gelaufen wäre. Also auch eine Sackgasse, Chef.“
    „Wir kennen Frau Witt. Sie ist die Schwester von Sebastian Witt und hat Mittwochnacht Phillip Richter gefunden.“ Simon zeigte auf das dritte Foto an der Tafel. „Wir müssen uns wohl noch mal mit ihr unterhalten. Vielleicht fällt ihr ja doch noch etwas ein. Manchmal dauert es ein paar Tage. Entschuldige, Maike, jetzt kannst du weitermachen.“
    „Momang ens!“, rief Rosa Schmidt und winkte mit ihrer rechten Hand. „Kann das mit der Todeszeit hinkommen, Frau Gottburg?“
    „Absolut. Zeit des Todes zwischen 16.30 und 17.30 Uhr. Gefunden wurde er von Karl Pütz um 18 Uhr, als dieser sein Plakat aufhängen wollte. Da er kein Handy besitzt und auch nicht mehr der Schnellste ist, dauerte es bis ca. 18.30 Uhr, bis wir informiert wurden.“
    „Hm, um welche Uhrzeit hat Frau Witt denn das Haus ihrer Patientin verlassen? Wie lange dauert so ein Pflegebesuch in der Regel? “
    „Stephan!“ Maike blickte in Seiferts Richtung. Dieser schaute in seine Unterlagen.
    „Höchstens 20 Minuten, meinte sie. Mehr Zeit ist nicht. Das bedeutet, sie war schon wieder weg, als Karl Pütz den Toten gefunden hat.“
    „Dat deit mer ävver leid.“ Rosa Schmidt schüttelte den Kopf. „Ihr habt nichts, rein gar nichts.“ Wieder betretene Stille. „Das ist nicht sehr befriedigend.“
    Maike räusperte sich und setzte zum zweiten Mal an, ihren Bericht vorzutragen:
    „Eindeutig Tod durch Erdrosseln, er hat sich heftig gewehrt, doch er war recht schmächtig und der Überraschungsmoment des Todes traf ihn völlig unvorbereitet, denn der Angriff folgte von hinten.“
    „Braucht man dafür viel Kraft? Was ich meine: Könnte es auch eine Frau schaffen?“
    „Mit der richtigen Mordwaffe gelingt das in jedem Fall. Der Strick“, sie zeigte auf das Tatortfoto, „war es nicht. Wir gehen davon aus, dass es eine Art Kabel, Wäscheleine oder vielleicht auch ein dünner Gürtel war. Die Tatwaffe wurde allerdings nicht gefunden. Der Mörder oder die Mörderin muss größer als das Opfer gewesen sein. Da Enzo Rossi recht klein

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