Todesritual: Thriller (German Edition)
Pressed Cock, wobei es sich bei den beiden letztgenannten um Männer handelte.
Aber keine Fabiana Prescott.
Und so tippte er alles ein, was er hatte.
Und kriegte nur eine einzige Seite, und zwar mit einer Auflistung: Rezensionen zu Porno-DVDs.
Fabiana Prescott hatte mehrere Künstlernamen, am häufigsten aber benutzte sie Sharona S. Bliss.
Sie hieß auch Sexxx Bliss/Sexy Bliss und BJ Bliss.
Sie war überaus beliebt. Auf über neunzig Websites war sie zu bewundern.
Ihr echter Name war Gilmara Vendramini. Geboren am 28. März 1975 in Sao Paulo, Brasilien, 1986 mit den Eltern nach Lubbock, Texas gezogen.
Sie hatte für die Texas A&M University Basketball gespielt, bis sie im Alter von 21 Jahren von der Uni ging und in einem Streifen namens Dirrrty Dreamz 4 ihr Filmdebüt feierte. Anfänglich spielte sie nur zusammen mit ihrem damaligen Ehemann Herc Ho’gan. Sie gewann drei AVN-Awards – die Oscars der Pornobranche: einen 1998 als beste weibliche Nachwuchsschauspielerin und im Jahr darauf – noch nie dagewesen – gleich zwei: einen für die Beste Schauspielerin in der Kategorie Video und einen für die Beste Schauspielerin in der Kategorie Film. In ihrer tränenreichen Dankesrede bei der feierlichen Verleihung 1999 dankte sie ihren Eltern für deren Unterstützung. Die Eltern waren nicht anwesend.
2000 ließ sie sich scheiden und verlobte sich mit dem Regisseur, Produzenten und Eigentümer des Filmstudios Prêt-a-Porno, Rudi Milk. Sie stand bei dem Studio unter Exklusivvertrag. Geheiratet hatten sie noch nicht.
Sie spielte in mehr als 350 Pornofilmen mit.
Max betrachtete ihre Fotos aus den verschiedenen Jahren. Angefangen hatte sie als hübsches, aber nichtssagendes Mädchen von nebenan. Es gab Fotos von ihr beim Basketball und ein Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1995. Er hätte sie nicht einmal erkannt, wäre ihr Gesicht nicht eingekringelt gewesen. Nichts an ihr war besonders auffällig: ein einfaches, nettes Mädchen mit freundlichem Lächeln, kurzen braunen Haaren und einer fast ein wenig knolligen Nase. Zwei Jahre später war ihre Nase um eine Größe geschrumpft und ihre Brüste um drei Größen gewachsen.
Er suchte nach Rudi Milk.
Anthony Rudolph Milk. Geboren am 17. November 1949 in Hoboken, New Jersey. Er fing als Musik- und Box-Promoter an und betrieb mit Mitte zwanzig ein paar Strip-Clubs in Fort Lauderdale, bevor er ins Pornofach wechselte. Er bediente sowohl den Mainstream (mit Pornos in Spielfilmlänge mit rudimentärem Manuskript und einem Ansatz von Handlung) als auch Sparten (Bondage, Erniedrigung, sämtliche Fetische von Lack bis Leder). Mitte der Achtziger gründete er zwei Unternehmen, Prêt-a-Porno und B-Spokeporno. Letzteres spezialisierte sich darauf, nach den Vorstellungen wohlhabenderer Fans Unikatfilme zu drehen, in denen diese beispielsweise mit ihren Lieblingsdarstellern »in Aktion« treten konnten.
Auf der Homepage von Prêt-a-Porno prangte eine Comiczeichnung von einer nackten, kurvenreichen Schwarzhaarigen im Profil. Sie lag auf dem Bauch, einen Fuß in der Luft, und schleckte aus einer goldenen Schale. B-Spokeporno.com zeigte dieselbe Frau, nur diesmal von vorn und auf allen vieren, wie sie sich über die Schale beugte und sich die Lippen leckte.
Max klickte auf die Zeichnung und wurde auf eine Seite mit folgendem Text geleitet:
B-Spokeporno
Das Nonplusultra der interaktiven Unterhaltung!
Drehen Sie Ihren eigenen Porno!
Ganz nach Ihren Wünschen!
Ganz nach Ihrem Geschmack!
Ganz das, was Sie wollen!
Hier zählen Sie und nur Sie.
Für Sie von uns!
Ganz genau!
Ein echtes Unikat!
Eigens für Sie hergestellt!
Es wird nur eine einzige Kopie davon geben
– Ihre!
Suchen Sie sich Ihre Stars aus!
Sie bestimmen, was sie anhaben!
Sie bestimmen, was sie tun!
Sie bestimmen, mit wem sie es tun!
Und vergessen Sie nicht:
Nur SIE können das sehen.
Nur SIE haben diesen Film.
Ihr ganz persönlicher, einzigartiger,
individueller und absolut einmaliger Porno!
Max schaute sich das Online-Formular an: Name, Anschrift, E-Mail, Telefonnummer und ein Kästchen, in das man in groben Zügen seine Wünsche eintragen konnte. Es wurden keine Frauen beworben und keine Preise angegeben.
Max bemerkte die winzig kleine, unlesbare Schrift am Fuße des Vordrucks und vergrößerte sie.
Es war die Firmenanschrift: Rudi Milk Group Entertainments, Floor 2, Cavanaugh House, 21361 Pennsylvania Avenue, Miami, Florida.
Die Pennsylvania Avenue ging von der Lincoln Road ab, keine fünfzehn
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