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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hast. Vielen Dank, Trevor.« Etwas geknickt fuhr er fort: »Du siehst, aus mir wäre wohl nie ein guter Polizist geschweige denn ein Kriminalist geworden!«
    »Hör zu«, sagte Jordan. »Setz mich doch einfach jetzt gleich in Edinburgh ab, und ich werde der Sache nachgehen. Machen wir uns nichts vor, man hat dich in der Burg gesehen. Jemand könnte sich an dich erinnern. Mich dagegen kennt keiner. Diese Akte hier nehme ich mit. Ich habe immer noch meinen alten Ausweis vom E-Dezernat, den ich aus der Wohnung mitgenommen habe. Um irgendwo reinzukommen und Informationen zu sammeln, ist er genauso viel wert wie eine Polizeiuniform. Während ich mich auf diesen Teil unseres Jobs konzentriere, kannst du damit weitermachen, die Liste der Lagerhäuser zu überprüfen.«
    Harry hielt das für eine vernünftige Idee.
    »Na gut«, sagte er. »Treffen wir uns heute Abend wieder hier. Falls in der Zwischenzeit irgendetwas passiert, können wir ja ohne weiteres Kontakt zueinander aufnehmen. Aber eins musst du wissen: Die Sonne macht mir zu schaffen. Sie könnte mich daran hindern, dich zu erreichen, oder umgekehrt dich, zu mir durchzukommen. Andererseits, wenn der Tag trüb ist, wird es schon gut gehen. Es ist nur ...«
    Er stockte unsicher.
    »Ja?« Jordan wartete ab.
    »Du wirst auf dich allein gestellt sein«, fuhr der Necroscope fort. »Wenn das Dezernat sich dazu entschließen sollte, gegen mich vorzugehen, werden sie sich auch meine Freunde schnappen.«
    »Aber nur schnappen «, echote Jordan. »Nicht gleich erschießen! Und überhaupt, Darcy hat doch gesagt, er werde sich darum kümmern.«
    Harry nickte. »Aber er kann sich nicht darum kümmern, dass ich ein Vampir bin. Du weißt, dass das Dezernat keine Risiken eingeht, Trevor. Ich würde sogar mit dir wetten, dass mein Todesurteil schon unterzeichnet ist, und dass sie jetzt im Moment gerade dabei sind, die letzten Schlupflöcher zu verstopfen. Fürs Erste ... werden sie wahrscheinlich die Finger von diesem Haus lassen, weil es mir gehört und ich mich hier besser auskenne als sie. Aber früher oder später wird selbst mein Haus nicht mehr sicher sein. Verdammt, es wäre doch der ideale Ort, mit mir abzurechnen! Keine Nachbarn, einsam und abgelegen!«
    »Es hilft uns kein bisschen weiter, wenn du jetzt morbide wirst, Harry«, sagte Jordan. »Versuchen wir doch erst mal, einfach diesen Johnny zu finden, O.K.? Danach bleibt uns immer noch genug Zeit, zu überlegen, was wir tun sollen.« Der Necroscope wusste, dass Jordan recht hatte. In allem – bis auf die Sache mit der Zeit ...
    Am nächsten Morgen bestellte der zuständige Minister Darcy Clarke in die Zentrale des E-Dezernats. Als Clarke den Raum betrat, der früher einmal sein Büro gewesen war, saß an seinem ehemaligen Schreibtisch der Minister – und Geoffrey Paxton stand in einer Ecke des Zimmers, mit dem Rücken an das Panzerglas des Fensters gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Clarke konnte darauf verzichten, dass Paxton in seinen Gedanken herumschnüffelte, aber er war nicht mehr in der Position, sich darüber zu beschweren.
    Nachdem man sich zur Begrüßung anscheinend beiläufig zugenickt hatte, ließ der Minister eine Bemerkung darüber fallen, wie abgerissen Clarke aussah. Worauf dieser erwiderte: »Ich war lange auf. Tatsache ist, ich hatte es gerade geschafft, mal ein oder zwei Stunden Schlaf zu bekommen, als Ihr Büro anrief, um dieses Treffen zu arrangieren. Na ja, das war mir eigentlich ganz recht, denn ich hatte ohnehin vor, herzukommen. In der vergangenen Nacht haben mir ein paar Leute einen Besuch abgestattet, verstehen Sie? Nur fürchte ich, dass Sie mir wahrscheinlich nicht glauben werden, wenn ich Ihnen sage, wer es war.«
    Sofort schaltete Paxton sich ein. »Wir wissen, wer es war, Clarke«, sagte er griesgrämig. »Harry Keogh und Trevor Jordan – Vampire!«
    Darauf war Clarke vorbereitet. Mit einem Seufzen wandte er sich an den Minister. »Muss dieser Schwachkopf hier dabei sein? Ich meine, wenn er schon ständig wie eine große beschissene Made in anderer Leute Köpfe herumkriechen muss, kann er das nicht aus der Entfernung tun? Sagen wir, von draußen vor der Tür?«
    Ungerührt erwiderte der Minister seinen Blick. »Wollen Sie damit sagen, dass Paxton etwa nicht recht hat, Clarke?«
    Clarke seufzte abermals. »Harry und Trevor haben mich letzte Nacht besucht, ja. Das stimmt schon.«
    »Dann wollen Sie also sagen, dass Harry Keogh und Trevor Jordan keine Vampire sind?« Die Stimme

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