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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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auf.
    »Nichts.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Nichts?«
    »Ich habe mich nur gefragt ... Wo soll es stattfinden?«
    Im Garten, meldete sich weit entfernt in den Bergen der Herr des Gartens zu Wort.
    Sie hörten ihn. »Aye, der Garten hat seine Vorteile«, pflichtete Karen ihm bei. »Immerhin kennen wir uns dort aus.«
    Endlich ließ der Necroscope seinem Vampir mit einem wütenden Nicken freie Hand. Zumindest teilweise. »Na gut«, knurrte er. »Im Garten. So sei es!«
    Und so geschah es auch.
    Auf Starside ...
    ... war die Zeit gekommen, in der vom Glutofen der Sonne nur ein schmutzig graues Leuchten an einem Himmel blieb, den die hoch aufragenden Felszacken berührten, und die namenlosen Sterne zu unirdischen Eisblöcken wurden, die auf ihren seltsamen Kreisbahnen erstarrten. Mitten im dunkelsten Sonnunter trafen die einzigen noch lebenden Wamphyri – Shaithis und Shaitan, Harry Keogh und Karen – an einem verlassenen Ort, der einst der Garten genannt wurde, zu ihrer letzten Schlacht aufeinander. Diese vier, die Letzten ihrer Art, und der Herr des Gartens. Nur dass er eigentlich nicht mehr zu den Wamphyri zählte, oder falls doch, dann erinnerte sich selbst sein Vampir kaum noch daran.
    Karen wusste schon seit einer geraumen Weile, dass die Eindringlinge nahe waren und sich Starside immer weiter näherten – seitdem ihre Kreaturen draußen am Ufer des reifbedeckten Ozeans sich ein letztes Mal gemeldet hatten, um ihr diese Nachricht zu übermitteln, ehe sie starben. Und noch während sie starben, hatte Karen gefragt: Wie viele sind es, und wie sehen sie aus? Auf diese Weise konnte sie Stärke und Schlagkraft des Gegners wesentlich einfacher ermessen als aufgrund komplizierter Beschreibungen. Die Entfernung war groß, und Krieger hatten noch nie die größten Hirne besessen (es wäre unklug, eine derart massive Bedrohung mit mehr als der allernotwendigsten Intelligenz auszustatten). Dennoch hatte sie aus dem Norden schmerzverzerrte, verschwommene Bilder von Flugtieren, Kriegern und Wesen, die sie lenkten, erhalten. Sie zeigten Karen, wie klein Shaitans Armee war.
    Sie bestand lediglich aus zwei Lords, dies die Führung innehatten, und einem halben Dutzend Kriegern. Die Lords ritten auf mächtigen Flugrochen, deren Kopf und Unterleib von Schuppenpanzern geschützt waren. Die Krieger waren im Großen und Ganzen, um es gelinde auszudrücken, sehr unkonventionell gebaut. Denn die Eindringlinge (obwohl Karen jeden direkten Kontakt mit ihren Gedanken vermied, konnte es sich bei ihnen nur um Shaithis und Shaitan den Gefallenen handeln) hatten es offenbar für angebracht gehalten, gegen jedwede überlieferte Regel der Wamphyri zu verstoßen, indem sie diese Bestien schufen. Zum einen verfügten sie – wie die Kreaturen, die Karen geschaffen hatte, auch – über Fortpflanzungsorgane. Zum andern handelten sie anscheinend weitgehend aus eigenem Antrieb, ohne erst die Befehle ihrer mutmaßlichen Lenker abzuwarten. Außerdem war eine der Kreaturen selbst mit den anderen verglichen noch ein Ungeheuer! Und zwar derart, dass Karen es vorzog, nicht länger bei dem Gedanken daran zu verweilen.
    Zunächst (hatte Karen von ihren Kriegern erfahren) waren noch zwei weitere Flugrochen dabei gewesen, müde Tiere, deren Reiter sie dicht am Ufer des Ozeans in tiefen Schneeverwehungen landen ließen. Nachdem die Wamphyri-Lords abgesessen waren, hatten sie ihre Krieger und ausgeruhte Flugtiere vom Himmel herabgerufen und ihnen gestattet, über die erschöpften Körper der beiden zuerst gelandeten Reittiere herzufallen. Während sie fraßen, hatten Karens Wächter angegriffen ... nur um festzustellen, dass sie Shaitans mit unglaublicher Wildheit kämpfenden Kriegern nicht gewachsen waren. Das war die letzte Nachricht, die Karen von ihren Kreaturen empfing, ehe die schwachen Gedankenströme von einem dumpfen Schmerz überlagert und im nächsten Augenblick ausgelöscht wurden.
    Harry lag zu diesem Zeitpunkt in tiefem Schlaf. Albträume quälten ihn. Karen sah zu, wie er sich unruhig hin und her warf und etwas von »den kegelförmigen Universen des Lichts« murmelte und von Möbius, einem Zauberer, den er aus den Höllenlanden kannte: »Ein frommer Mathematiker; ein Verrückter, der Gott für eine Gleichung hält ... das in etwa glaubte auch Pythagoras, allerdings Jahrhunderte vor ihm!« Er redete vom Möbius-Kontinuum, jenem sagenhaften, unergründlichen Ort, an dem sie sich geliebt hatten. Jetzt betrachtete er ihn als »unermessliches

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