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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Tageszeiten.«
    »Was ist dann passiert?«
    Frank wandte sich von ihr ab. Anscheinend konnte er sie nicht gleichzeitig ansehen und lügen. Katie machte das immer, wenn sie sich eine besonders große Lüge ausdachte.
    »Dann hat der nette Parkwächter auf ihn eingeredet und - nein, vielleicht auch nicht. Vielleicht hoffte ich nur, dass er es tat. Vielleicht bin ich gar nicht stehen geblieben.«
    Grace sah ihn direkt an. Frank senkte den Blick. »Sind wir gleich fertig?«
    »Ich wollte wissen, wann er dich das nächste Mal bedroht hatte.«
    »Ach so. Ein toter Zaunkönig lag auf meiner Terrasse. Ich dachte zuerst, er sei gegen die Scheibe geflogen; das passiert manchmal. Dann fand ich den Zettel neben dem eingetopften Kaktus an der Hintertür. Wenn du weißt, was gut für dich ist, hörst du damit auf.«
    »Du kannst diese Drohung auf der Homepage für Standarddrohungen kaufen.«

    »Es gibt eine Homepage mit dem Namen Standarddrohungen?«
    »Nein, ich habe so etwas nur schon öfter gehört, das ist alles. Hast du den Zettel aufgehoben?«
    Sie kannte die Antwort schon.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Was hast du noch?«
    »Einmal steckte ein Zettel unter meinem Scheibenwischer in der Tiefgarage. Darauf war das Foto eines toten Schafes.«
    »Wir klettern die Nahrungskette hinauf. Hast du das Foto aufgehoben?« Sie konnte ihren Sarkasmus nicht verbergen.
    »Vor einigen Wochen hat er meinen Hund getötet, Grace.«
    Das wiederum weckte ihre Aufmerksamkeit.
    »Muffy.« Er war den Tränen nahe. »Diese übergroße, tapsige Rottweilerdame. Niemand legt sich mit ihr an. Oder legte sich an.«
    »Wie ist es passiert?« Tief in ihrem Innern hatte sie schon einen dunklen Verdacht, ja, sie wusste es bereits.
    »Er erschoss sie. Das ist zumindest das, was der Tierarzt sagte.«
    »Woher weißt du, dass er es war?«
    »Manchmal ging ich in der Nacht mit Muffy in die Wüstenhügel. Ich benutzte eine winzige Taschenlampe, damit ich nicht stürzte und in eine Felsspalte oder von einer Klippe fiel. Die gute Muffy ist bestimmt in den Hundehimmel gekommen.«
    Er hatte gehört, was er sagte, und sein Gesicht verdunkelte sich.
    »Was genau ist passiert?«, fragte Grace.
    »Ich hatte sie von der Leine genommen, und sie jagte hinter etwas her. Sie kam immer zurück. Was das angeht, war sie ein guter Hund, nur dieses eine Mal...«

    Er änderte seine Sitzhaltung, und sie wartete ruhig ab.
    »Ich hörte diesen markerschütternden Schrei, und dann wurde mir klar, dass es Muffy war. Ich lief auf das Geräusch zu und sah, wie auf der Hügelspitze erleuchtet...«
    »Warte, erleuchtet vom Mondlicht?« Grace aktualisierte das Bild, das sie sich zurechtgelegt hatte: ein großer Hund, der von einem Pfeil in den silbernen Felsen irgendwo im Hinterland bei Palm Springs getroffen wurde.
    Frank nickte. »Ich sah eine erleuchtete Silhouette, die etwas trug, das wie ein Nachtsichtgerät aussah. Mit Pfeil und Bogen auf dem Rücken. Er wandte sich ab und war verschwunden. Dann erst bemerkte ich, wie Muffy auf mich zukroch, mit diesem blutenden Loch...«
    Er blinzelte die Tränen weg und wandte den Blick ab.
    »Woher weißt du, dass Bartholomew der Schütze war?«
    »Das tue ich nicht. Aber er war es, da bin ich mir sicher. Oder jemand aus seiner Gruppe.«
    »Seine Gruppe?«
    Frank rang die Hände im Schoß. »Ich lieferte Erde und Saatgut - alles biologisch - an Vondas Gewächshaus. Ich war früh dran. Niemand war im Haus, also versuchte ich es gleich am Gewächshaus und wollte den Kram dort abladen, um mir eine zweite Fahrt zu sparen.«
    »Was passierte dann?«
    Er seufzte und rieb sich den Kiefer, als habe er Zahnschmerzen.
    »Dort war ein Treffen, Grace. Ein ganzer Haufen von ihnen war im hinteren Teil. Diese Frau fing an zu reden. Es war eine Stimme, die ich nicht erkannte.«
    Es war also nicht Vonda. »Was sagte sie?«
    »Zunächst einmal nannte sie sich RD.«
    »Wie R2-D2?«
    »Irgendwann dachte ich, ich hätte mich verhört. Vielleicht war es ›Artie‹.«

    »Was sagte sie?« Sie versuchte, ihre Ungeduld zu verbergen.
    Frank atmete schwer aus und suchte in seiner Erinnerung. »Sie sagte, alles sei geplant und bereit. Sie würden das Objekt rechtzeitig verlegen. Und dass noch eine weitere Ladung käme und sie erwartete, dass alle ihren Teil erfüllten. Das hat sie gesagt. Schließlich dankte sie für das Üben .«
    Grace setzte sich auf. »Hast du das der Polizei erzählt?«
    »Ja, und dem FBI.«
    »Hast du irgendeine Ahnung, was diese Ladung gewesen sein

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