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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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gesorgt. Sie sollten bloß nicht vergessen, dass er gerne in Unterwäsche durch die Stadt läuft und Kirchenorganisten erschreckt, und wenn er Angst bekommt, dann schlägt er um sich.«
    Murphy widmete sich wieder seinen Spiegeleiern und schnitt sie in winzige Stückchen, die jeden Magersüchtigen zufriedengestellt hätten. Timmie trank den allerletzten Schluck Kaffee, der noch in ihrer Tasse war. Die Sonne beschien nun nicht mehr nur das Nachbarhaus, sondern warf
helle Kringel an eine schmutzige Zimmerwand. Murphy versuchte mit aller Macht, sich auf das Essen zu konzentrieren, anstatt sich mit der natürlichen Sinnlichkeit ihrer Bewegungen zu beschäftigen, die in dem Augenblick, in dem er ihren Vater ins Spiel gebracht hatte, schlagartig verschwunden war. Sie fehlte ihm.Wieso bloß?
    »Ich weiß, das klingt unverschämt«, sagte er, »aber würde es Ihnen etwas ausmachen, mich nach Hause zu fahren? Ich würde gerne ein paar Telefonate führen.«
    Sie knallte den Becher mit dumpfem Schlag auf den Tisch und lachte. »Nur, wenn Sie besser mit dem Schraubenschlüssel umgehen können als ich. Mein Wagen ist gestern Abend einfach stehen geblieben, und jetzt muss ich als Erstes rauskriegen, wieso. Da können Sie auch gleich mein Telefon benutzen.«
    Er versuchte es noch einmal mit einem Lächeln. »Sie halten mich gegen meinen Willen hier fest?«
    »Natürlich nicht. Ich wette, dass Sie nicht mal meine Eingangstreppe hinunterkommen, ohne auf der Nase zu landen. Und außerdem glaube ich kaum, dass Sie sich so, wie Sie aussehen, bei der Arbeit blicken lassen wollen.«
    Sein Lächeln erreichte beinahe normale Dimensionen. »Sie wissen viel zu gut über das männliche Ego Bescheid, Leary.«
    Ihr Blick war immer noch wund und müde. »Besser, als Sie jemals Bescheid wissen werden, Murphy.«
    »Also gut«, sagte er. »Dann arbeiten wir eben zusammen. Wenn Sie oder Dr. Adkins dem Krankenhauscomputer noch mehr Informationen zu den betreffenden Patienten entlocken, und ich den wirtschaftlichen Ansatz noch besser beleuchten kann, dann kommen wir vielleicht dahinter, wie die Sterberate mit diesem Angebot von GerySys zusammenhängen könnte. Wenn wir zusammenarbeiten, dann finden wir die Antworten auf unsere Fragen in der Hälfte der Zeit.«

    Sie schüttelte bereits im Aufstehen den Kopf. »Heute nicht. Ich muss ein Auto reparieren, ein Kostüm nähen und danach wird Halloween gefeiert - ganz egal, ob Alex Raymond der Würger der Witwen und Waisen ist oder nicht. Diesen Abend verbringe ich mit meiner Tochter. Morgen ist auch noch ein Tag.«
    »Also gut«, meinte er, während er sehr viel langsamer auf die Beine kam. Sein Teller war nur halb leer. »Ich fange an. Schicken Sie Ihre Telefonrechnung an die Zeitung. Für so einen Knüller greift Sherilee liebend gerne in die Tasche. Schon seit ich in der Stadt bin, wittert sie überall skandalöse Enthüllungen.«
    Bei diesem Satz blieb Timmie ruckartig stehen, die Tasse in beiden Händen und den Blick zum Fenster hinausgerichtet. Murphy musste nicht fragen, wieso.
    »Leary?«
    Timmie wandte sich zu ihm. Ob sie wohl wusste, wie verängstigt sie aussah?
    »Sie können immer noch aussteigen. Das könnte Ihrem Vater helfen.«
    Draußen im Wohnzimmer ertönte die Türklingel. Sie beachteten sie beide nicht.Timmie Leary stand in der Küchentür wie gefangen, jeden Muskel angespannt, die Hände um diesen alten, braunen Kaffeebecher gekrampft.
    »Ich verrate Ihnen was, Murphy«, sagte sie und ihre Stimme klang viel zu weich. »Es mag sich furchtbar anhören, aber ich habe es so langsam satt, immer zwischen dem, was richtig wäre, und dem, was für meinen Vater gut wäre, abzuwägen. Ich möchte einmal etwas tun, ohne mir Gedanken darüber zu machen, was das für ihn bedeuten könnte.«
    Murphy hörte ihre Wut, sah ihren Kummer und konnte doch nichts anderes sagen als das Offensichtliche: »Ich dachte, Sie wären noch gar nicht so lange wieder hier.«
    Es klingelte erneut, drängender dieses Mal. Timmie
schien zu neuem Leben zu erwachen. Sie lächelte ein düsteres Lächeln, das Murphy nur allzu gut kannte. »Machen Sie sich nichts vor«, sagte sie. »Sie haben von diesem niedlichen Bild geredet, das Alex so gerne vor Augen hat, wo Dad und ich als kleines Mädchen Hand in Hand die Straße entlanggehen?«
    Murphy nickte brav.
    » Ich war diejenige, die ihn geführt hat, Murphy.«
    Und damit ging sie zur Tür und ließ Murphy stehen, der sich fragte, wieso ihn das eigentlich so

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