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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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gibt, der sich einfach ein bisschen über die Grenzen des Krankenhauses hinausgewagt hat?«
    »Sie glauben also nicht, dass die Ermordung Ihres Mannes als Drohbotschaft gedacht war?«, sagte Micklind herausfordernd.
    Timmie hatte schon wieder Mühe, Luft zu holen. »Nein«, sagte sie. »Ich glaube, sie war ein Geschenk. Die Frage ist nur, was zum Teufel das zu bedeuten hat.«
     
    Zwei Stunden später fuhr Timmie zusammen mit Mattie, aber ohne Meghan nach Hause. Betty und Jason hatten Timmie mit traurigen, müden Augen angefleht, ihre Tochter ein paar Tage lang bei sich behalten zu dürfen, und Timmie, die gemerkt hatte, das Meghan dasselbe Bedürfnis hatte, hatte zugestimmt.
    »Macht es dir auch nichts aus, wenn ich hierbleibe, Mom?«, hatte Meghan gesagt und ihr die Arme um den Hals geschlungen.

    Timmie hatte sie fest an sich gedrückt und ihren Duft eingesogen. »Doch«, hatte sie dann gesagt. »Ich bin egoistisch. Ich möchte dich eigentlich immer bei mir haben.Aber ich wette, Omama und Opapa möchten dir gerne ein paar Geschichten über deinen Daddy erzählen, als er noch so klein war wie du jetzt. Und ich möchte gerne, dass du sie hörst.«
    Meghan schaute sie an. »Ja, ehrlich? Du willst nicht bloß nett zu mir sein, weil Cindy mit Omama über diese Versicherungssache geplaudert hat, bevor Ellen es ihr erlaubt hat?«
    »Ach was. Ich bin nett, weil ich eben nett bin. So, und jetzt muss ich los, sonst kriegt Renfield keine Fliegen zu essen.«
    »Bleib bei Mattie«, bat Meghan.
    »Das mach ich, Schätzchen. Ich ruf dich heute Abend an.«
    Timmie blieb bei Mattie. In Wahrheit konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie nach allem, was geschehen war, wieder in ihrem eigenen Haus leben sollte. Micklind hatte ihr die Telefonnummer einer Firma gegeben, die solche Schweinereien wie die in ihrem Wohnzimmer beseitigte, aber die Bilder im Kopf blieben in der Regel noch sehr viel länger haften als die Flecken an der Wand, so ähnlich wie schlechter Geruch in Polstermöbeln.
    Die Schwierigkeit bestand jedoch darin, dass Timmie sich auch nicht vorstellen konnte, noch länger bei Mattie zu schlafen. Nicht, dass sie Mattie und Walter und die sechs Kinder unterschiedlichsten Alters, die in den kleinsten Winkeln und Ecken dieses winzigen Hauses untergebracht waren, nicht in ihr Herz geschlossen hätte. Aber egal, wie sehr Mattie und Walter auch betonten, dass Timmie überhaupt keine Belastung war, sie wusste, dass das nicht stimmte. Also ging sie am folgenden Nachmittag zur Arbeit und stieß
angesichts der relativen Ruhe tatsächlich einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Außerdem erhielt sie die Gelegenheit, eine Weile bei ihrem Vater zu sitzen, der dank der veränderten Dosierung seiner Medikamente tatsächlich etwas ruhiger geworden war.
    »Wann sollen wir denn ins Verhör genommen werden?«, wandte sich eine der Krankenschwestern an Timmie.
    Timmie blinzelte sie verständnislos an. »Wie bitte?«
    »Von der Polizei.Wir wissen doch, dass die ganze Einrichtung ans Kreuz genagelt werden soll. Es heißt, dass die Medien schon die Messer wetzen. Das ist doch nicht fair, oder?«
    Timmie stand auf. »Die Polizei war noch gar nicht hier?«
    Die aufflackernde Wut ließ die Krankenschwester erstarren. »Das hier ist ein gutes Pflegeheim«, sagte sie sehr betont. »Geht Ihnen seine Zerschlagung immer noch nicht schnell genug?«
    Timmie richtete sich auf. Sie war es müde, wie ein Federball von allen Seiten Prügel zu beziehen. »Das hier ist kein gutes Pflegeheim«, sagte sie so besänftigend, wie es ihr nur irgend möglich war. »Es ist ein großartiges Pflegeheim. Und genau deshalb sollte zumindest ein Mensch den Mut haben, das, was hier vor sich geht, zu beenden. Und sagen Sie nicht, dass niemand etwas davon gewusst hat.«
    »Meine Timmie, die letzte Idealistin«, sagte ihr Vater unvermittelt.
    Beide Krankenschwestern starrten ihn eine Minute lang böse an. Dann beschloss Timmie, den Streit draußen weiterzuführen, damit er sich nicht auch noch aufregte.
    Zu spät. Kaum war sie im Mittelflur angekommen, hörte sie ihn die ersten Takte von »The Patriot Game« anstimmen, einem sehr schönen Lied über einen falsch verstandenen Idealismus. Glücklicherweise kannte es die andere Schwester nicht.

    »Sie wissen doch bestimmt, dass zwei Krankenschwestern auf Station fünf gefeuert worden sind.«
    Also gut. Damit hatte Timmie nicht gerechnet. »Wieso?«
    »Weil sie mögliche Ungereimtheiten nicht gemeldet

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