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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wählen zu lassen.«
    »Dass Ihr Vater Politiker ist, haben Sie mir nie erzählt.« »Mein Vater ist Politiker, seit er auf die Welt kam«, sagte Daniel verbittert. »Er hat es eben nur vom Richterstuhl aus gemacht. Allerdings wusste ich auch nicht, dass er kandidiert. Er muss es kurz vor seiner Abreise in die Wege geleitet haben.« Das hatte er von Tawny Howard gehört, der Frank und ihn vorhin im Restaurant bedient hatte. Tawny hatte es wiederum von der Sekretärin von Carl Sargent gehört, den sein Vater besucht hatte, als er das letzte Mal in der Stadt gewesen war. »Bestimmt betrachtet er Mutters Krankheit als Futter für die Opposition. Und meine Mutter würde tun, was immer er will.«
    Chase schwieg, und Daniel konnte sich seine besorgte Miene bestens vorstellen.
    »Chase, ich will nur meine Familie finden. Meine Mutter ist krank. Ich ...« Daniel stieß den Atem aus. »Ich muss sie sprechen. Ich habe ihr etwas zu sagen, und ich will nicht, dass sie vorher stirbt. Wir hatten einen Streit, und ich habe ein paar üble Dinge gesagt.«
    Er hatte sie eigentlich seinem Vater gesagt, aber die Wut, die Abneigung und ... die Scham hatten auch seine Mutter einbezogen.
    »Und Sie waren im Unrecht?«, fragte Chase ruhig. »Nein. Aber ... ich hätte nicht so viele Jahre verstreichen lassen dürfen.«
    »Also gut, Sie kriegen die Auszeit. Aber sobald Sie den Verdacht haben, dass es sich hier nicht um einen ganz normalen Urlaub handelt, machen Sie einen Rückzieher, und wir kümmern uns um eine anständige Ermittlung. Ich habe keine Lust, einen Tritt in den Hintern zu kriegen, weil ein pensionierter Richter vermisst wird und ich nicht die richtigen Maßnahmen in die Wege geleitet habe.« Chase zögerte. »Seien Sie vorsichtig, Daniel. Und es tut mir leid, das mit Ihrer Mom.«
    »Danke.« Daniel wusste nicht, wo er beginnen sollte, war aber sicher, dass er im Computer seines Vaters Spuren finden würde. Morgen würde ein Kumpel vom GBl kommen und ihm helfen. Daniel hoffte nur, er würde mit dem, was sie fänden, umgehen können.
     
    New York City, Sonntag, 14. Januar, 22.00 Uhr
    Von seinem Sessel im dunklen Wohnzimmer ihrer Hotelsuite beobachtete Derek, wie Jager durch die Tür taumelte. »Du bist besoffen«, sagte er angewidert. Jager fuhr zusammen. »Verdammt, Derek, hast du mir einen Schrecken eingejagt.«
    »Na, dann sind wir ja quitt«, gab Derek verbittert zurück.
    »Was, zum Teufel, sollte das eigentlich?«
    »Was?« Das Wort wurde voller Verachtung ausgesprochen, und Derek spürte den Zorn nun mit aller Macht in sich aufsteigen.
    »Du weißt genau
was.
Woher nimmst du das Recht, Lewis zum Art Director zu machen?«
    »Das ist bloß ein Titel, Derek.« Jager warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während er sich seine Krawatte vom Hals zerrte. »Wenn du mit uns in der Bar gefeiert hättest, anstatt hier oben wie ein kleines Kind zu schmollen, dann hättest du die Neuigkeit ebenfalls gehört. Wir haben einen Stand bei Pinnacle. «
    »Pinnacle?«
Pinnacle war
die
Game-Convention des Jahres. Weltweit. Pinnacle war für Spieledesigner das, was Cannes für Filmemacher war.
Das
Ereignis, um zu sehen und gesehen zu werden. Um sich von der gesamten Industrie bewundern zu lassen. Spielfreaks würden tagelang Schlange stehen, um ein Ticket zu bekommen. Man bekam nur durch Einladung einen Stand. Pinnacle war... eben Pinnacle. Er stieß langsam den Atem aus und wagte kaum zu glauben, dass es wahr war. »Du machst Witze.« Jager lachte, aber es klang hässlich. »Darüber würde ich niemals Witze reißen.« Er trat ans Sideboard und goss sich einen Drink ein.
    »Du hast genug getrunken«, sagte Derek, aber Jager warf ihm einen wütenden Blick zu.
    »Halt die Klappe. Halt einfach die Klappe. Ich hab' dich und dein >Tu dies nicht, tu jenes nicht< so satt.« Er trank einen großen Schluck. »
Wir
sind bei Pinnacle, weil
ich
ein Risiko eingegangen bin. Weil
ich
den Mumm hatte, einen Schritt weiterzugehen. Weil
ich
das habe, was man braucht, um erfolgreich zu sein!«
    Derek spannte die Kiefer an. »Und ich hab's nicht.«
    Jager breitete die Arme aus. »Ganz richtig.« Er sah weg.
    »Partner«, setzte er murmelnd hinzu.
    »Das bin ich noch, falls du es vergessen haben solltest«, sagte Derek ruhig.
    »Was?«
    »Dein Partner.«
    »Dann fang an, dich wie einer zu benehmen. Und hör auf, dich als Religionsfanatiker aufzuspielen. Frasier Lewis' Kunst ist Unterhaltung, Derek. Punkt.« Derek schüttelte den Kopf, als Jager auf sein Zimmer

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