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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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herum. Aber passen Sie auf, Ernie könnte sich dort verstecken.«
    »Verstanden.«
    Nathan sah Grangeland nach, wie sie den Minimarkt verließ und nach rechts lief. Dann verschwand sie aus seinem Blickfeld. »Grangeland, melden.«
    Fünf Sekunden vergingen. Schweigen.
    »Grangeland, haben Sie verstanden?«
    Ein paar Sekunden später kam ihr Flüstern durch das Funkgerät.
»Sie lehnt an der Rückwand und raucht. Sie ist allein.«
    »Gehen Sie nicht zu nahe heran. Bleiben Sie im Schatten des Gebäudes.«
    »Wenn jetzt jemand durch die Haupteinfahrt kommt, leuchten mich die Scheinwerfer an.«
    »Dann verschwinden Sie. Harv wird für Sie übernehmen. Er kann die Büsche und die Blockmauer als Deckung benutzen. Warten Sie dreißig Sekunden und gehen Sie dann zurück ins Restaurant.«
    »Verstanden«
, sagte sie.
    Nathan schätzte, dass der leichte Nebel – an manchen Stellen dünner, an anderen dichter – die Sichtweite auf knapp unter zweihundert Meter verringerte. Er wusste, dass es noch schlimmerwerden würde, wenn die Temperatur erst einmal den Taupunkt erreichte.
    Harv stieg auf der Beifahrerseite aus und duckte sich zwischen den parkenden Autos. Nathan spähte über die Fensterunterkante und sah, wie sein Freund sich an den Nordrand des Grundstücks schlich, über die Einfahrt huschte und dann im Schatten einer mannshohen Betonblockmauer verschwand, die von hohen Oleanderbüschen abgeschirmt wurde.
    »Harv, melden«, sagte Nathan.
    »Ich kann ihre Zigarette riechen. Warte eine Minute.«
    Nathan wartete fünfzehn stille Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen.
    »Sie lehnt mit verschränkten Armen an der Rückwand und raucht. Sie schaut dauernd nach links und rechts.«
    »Harv, bleib bei ihr. Grangeland?«
    »Ich bin wieder drinnen bei Ferris. Ihre Tochter ist immer noch hier.«
    »Verstanden«, sagte Nathan.
    »Jetzt geht sie wieder rein«
, meldete Harvey.
»Grangeland, sobald sie um die Ecke geht, verliere ich sie aus den Augen. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie sie nicht innerhalb der nächsten fünf Sekunden sehen.«
    »Verstanden«
, bestätigte Grangeland.
»Ich sehe sie. Sie geht durch den Minimarkt zurück ins Restaurant.«
    Durch sein Fernglas beobachtete Nathan, wie Grangeland im Minimarkt zur Kasse ging und einen Alibikauf tätigte – eine DVD oder ein Taschenbuch, was genau, konnte er nicht erkennen.
    Dann suchte er in einem 360-Grad-Winkel die Umgebung mit dem Wärmebildsensor ab. Dieses Gerät erkannte die Wärmeausstrahlung eines Fahrzeugs auf über zwei Kilometer Entfernung und die eines Menschen auf achthundert Meter. In Verbindung mit einem Nachtsichtgerät erwies es sich als äußerst effektiv. Ein Mensch konnte zwar sich, aber nicht seine Wärmeausstrahlung verstecken. Vor einem Wärmebildsensor gab es kein Entrinnen. Auch der Nebel, der über der Umgebung hing, stellte kein Hindernisdar. Die kollektive Wärme der laufenden Truckmotoren ließ den Lastwagenparkplatz extrem hell erscheinen. Auf einer ein paar hundert Meter entfernten Weide erkannte das Gerät etwa acht bis zehn Rinder. Schließlich schaltete Nathan es ab und drückte auf die Ruftaste des Funkgeräts.
    »Harv, bist du auf dem Rückweg?«
    »Ja.«
    »Grangeland, was macht Sheldon? Sieht so aus, als ob sie nur an der Tür herumsteht.«
    »Sie schaut ständig auf ihre Uhr und wirkt irritiert. Halt, jetzt geht sie wieder raus. Können Sie sie sehen?«
    »Ja. Wo zum Teufel geht sie hin? Ach du Scheiße, sie geht in Richtung Abfallbehälter an der Tankinsel. Grangeland, Ferris, halten Sie sie auf. Sie darf da auf keinen Fall hin.«

    Amber Sheldon hatte eine Stinkwut, vor allem auf sich selbst. Sie fühlte sich wie eine komplette Idiotin. Ernie Bridgestone würde ihr niemals Geld dafür geben, dass sie Nathan McBride in die Falle lockte, und schon gar nicht hunderttausend Dollar. Sie musste verrückt gewesen sein, als sie diesem Blödmann geglaubt hatte. Die Geldgier hatte sie eindeutig blind gemacht. Das Einzige, was sie Ernie glaubte, war sein Wunsch, Nathan McBride zu töten. Daraus hatte er kein Hehl gemacht. Plötzlich sah sie vor ihrem geistigen Auge die Zerstörung, die der Bombenanschlag in Sacramento verursacht hatte. Sie zitterte. Es war dumm von ihr gewesen, heute Nacht an diesen verdammten Ort zu kommen. Dumm und verrückt zugleich.
    Es war Zeit zu verschwinden.
    Auf dem Weg zu ihrem Wagen ging sie an der Tankinsel vorbei und beachtete dabei den Abfallbehälter nicht weiter. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie

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