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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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stehen Wörter wie Pädoschwein und andere Obszönitäten.« Simonsen fiel es sichtlich schwer, seine Erregung zu verbergen.
    »Ist er schwer verletzt?« Rebekka sah den Kollegen besorgt an, der bestätigend nickte.
    »Allerdings, sie hatten Keulen dabei. Ich weiß noch nichts Genaueres, aber es ist ernst. Er hat schwere Gehirnblutungen, das Nasenbein ist gebrochen, der Arzt hat etwas von einem Auge gesagt, das eingeschlagen sein soll, und er hat diverse Zähne eingebüßt. Die Ärzte wissen noch nicht, ob er durchkommt, und wenn ja, in welchem Zustand.«
    Die Beschreibung von Søren Thomsens Verletzungen, die Simonsen bereitwillig aufzählte, verursachte Rebekka Übelkeit. Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, hatte sich im Bett herumgewälzt, während sich die Geschichte von Ane und Nete Lindemann in ihr Innerstes gebohrt hatte.
    »Das ist doch furchtbar«, sagte sie.
    Simonsen schnaubte demonstrativ. »Mir tut er nicht leid. Schon als ich ihn das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass er ein perverses Schwein ist. So etwas spürt man einfach.«
    Rebekka quälte das schlechte Gewissen. Sie hatte die Aufmerksamkeit auf Søren gelenkt, sie hatte einen Durchsuchungsbefehl für seine Wohnung erwirkt, sie hatte die Höschen gefunden, sie hatte ihn in Untersuchungshaft gebracht, sie hatte ihn wieder herausgeholt, nur damit ein Schlägertrupp ihn vierundzwanzig Stunden später abstrafte.
    »Ich möchte wetten, dass Søren Thomsen noch nie Sex hatte.« Simonsen hatte sich warm geredet. »Mit den kleinen Mädchen fühlt er sich sicher, mit denen kommt er klar. Er verdient wirklich eine Abreibung, selbst wenn der oder die Täter etwas über die Stränge geschlagen haben.«
    Simonsen schwieg, und Rebekka spürte, dass er sie ansah.
    »Ist es nicht einleuchtend, wer dahintersteckt?«, fragte sie leise.
    »Wer?« Er glotzte sie einfältig an. Sie zeigte auf die Titelseite von Ekstra Bladet , aus der hervorging, dass Sofies Stiefvater, Steffen Olsen, rasend über die Freilassung von Søren Thomsen war.
    »Steffen Olsen natürlich.«
    »Warum sollte er das tun? Das wäre ein ausgesprochen dummer Zug.«
    »Ich wüsste nicht, wer es sonst getan haben sollte. Hat Søren Thomsen etwas gesagt?«
    Simonsen schüttelte den Kopf. »Nichts. Er liegt im Koma. Die Mutter ist mit einem Schock in die Klinik eingeliefert worden. Die Nachbarn haben Hilfe geholt, als sie aus der Wohnung Krach und Schreie gehört haben.« Simonsen erhob sich, streckte sich übertrieben und sah zu Rezas leerem Stuhl hinüber. »Wo steckt Reza eigentlich? Ich finde, dass er sich in der letzten Zeit auch nicht gerade oft blicken lässt.« Simonsen sah Rebekka fragend an.
    »Er hat sich krankgemeldet«, antwortete sie kurz angebunden und hatte nicht übel Lust, dasselbe zu tun.
    —
    »Ich wollte dir nur sagen, dass wir die Leiche von Nete Lindemann im Esrum-See gefunden haben.«
    Rebekka war in den Fall Caroline Nørvang vertieft gewesen, als das Telefon klingelte. Es war Super. Jetzt, wo eine genauere Beschreibung vorlag, wo genau Ane Lindemann ihre Tochter in den See gestoßen hatte, hatten die Taucher nicht lange gebraucht, um die Leiche zu finden. Nete war vollständig bekleidet aufgefunden worden, und wies keine Anzeichen von äußeren Verletzungen auf.
    »Wir fahren jetzt in die Rechtsmedizin, nachdem wir die Untersuchung des Fundorts beendet haben.«
    »Es besteht kein Zweifel, dass sie es ist, oder?«
    »Nein.«
    »Gut, dann fahre ich zu ihrer Mutter«, sagte Rebekka. »Du kannst den Nachbarn der Familie Bescheid geben, die können sie identifizieren, sonst müssten wir auf den Gerichtszahnarzt warten. Die Mutter liegt, wie gesagt, im Hospiz. Sie hat gestern Abend gestanden, ihr bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Sie legte auf und wurde von einer plötzlichen Traurigkeit übermannt. Eine Weile blieb sie sitzen und versuchte, sich vor dem Besuch bei Ane Lindemann ein wenig zu erholen.
    Sie wollte gerade aufstehen, als das Telefon klingelte. Es war das Sankt-Lukas-Hospiz. Ane Lindemann war ruhig eingeschlafen.
    —
    Rebekka ging den Gang hinunter zu dem Büro, das für Ryan und Ted Palmer reserviert war, wenn sie in der Stadt waren. Erleichtert stellte sie fest, dass Ryan da war. Er saß mit ein paar von Rebekkas Kollegen zusammen und gab Anekdoten aus der Welt des FBI zum Besten.
    »Rebekka!« Ryan strahlte, als sie den Kopf zur Tür hereinsteckte. »Komm rein.«
    »Eigentlich wollte ich nur kurz mit dir reden. Wenn du Zeit hast.«
    »Natürlich.« Ryan

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