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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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wandte sich mit erleichtertem Gesichtsausdruck an die Versammlung.
    »Wir haben gerade einen Hinweis zu Allan Larsen hereinbekommen. Demzufolge soll er sich im Moment auf einer Bank im Jagdvej aufhalten. Rebekka und Reza, bringt ihn so schnell wie möglich hierher. Ich schicke noch einen extra Wagen hin, falls er Ärger macht.« Brodersen lächelte schwach. »Was für ein Pech für Gundersen, dass er gerade in einer Besprechung sitzt. Er hätte Allan Larsen bestimmt liebend gern selbst hergebracht.«
    —
    Das Meer war eiskalt, als Søren sich zwang unterzutauchen, und er schrie kurz auf, als ihm das Wasser bis zum Kinn reichte. Er machte ein paar Schwimmzüge, mehr um sich zu beweisen, dass er schwimmen konnte, als dass er Lust dazu hatte, und atmete erleichtert auf, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Dann stieg er aus dem Wasser, ging zu seinem Handtuch, das am Strand lag, und setzte sich. Das war ein guter Platz, den er sich da ausgesucht hatte. Hier konnte er in aller Ruhe sitzen und den Kindern zusehen, ohne dass jemand das merkwürdig finden würde. Über die Jahre war es schwieriger geworden, Kinder zu beobachten. Die Zeitungen waren voll von diesen Pädophiliegeschichten, er konnte das Wort kaum aussprechen. Früher hatte er sich auf einen Spielplatz setzen können, doch jetzt stand oft auf irgendwelchen Schildern, dass Erwachsene nur zusammen mit Kindern willkommen seien. Die wenigen Male, die er sich trotzdem auf einen Spielplatz gewagt hatte, war er von den Müttern schief angesehen worden und schnell wieder verduftet. Doch heute würde er den Anblick genießen. Er hatte ein Recht, hier zu sein.
    Die Sonne brannte auf seine blasse Haut, und nach dem Schwimmen spürte er das Herz heftig in seiner Brust schlagen. Das Wasser war kalt gewesen, zu kalt für ihn. Er blickte an sich hinunter, sein runder, weißer Bauch stand wie eine Marmorkugel vor. Er versuchte, die Luft einzuhalten, ohne dass das eine nennenswerte Auswirkung gehabt hätte, der Bauch wurde nicht weniger. Vor ihm lief eine kleinere Gruppe von Kindern herum, die am Ufersaum spielten. Sie schienen ihren Spaß zu haben, denn sie lachten laut, während sie sich mit Wasser bespritzten. Søren lächelte und wünschte sich, einer von ihnen zu sein, mitspielen zu können. Sein Blick fiel auf ein Mädchen von sechs, sieben Jahren, das besonders reizend war. Sie trug einen roten Badeanzug mit weißen Punkten und lief lachend durch den Sand, während das Haar hinter ihr herflatterte. Søren schluckte, ballte die Hände zu Fäusten. Er hätte zu gerne gewusst, wie sie hieß. Es musste ein schöner Name sein wie Isabella oder …
    »Annika. Komm her, Annika.« Eine Frauenstimme riss ihn abrupt aus seinen Tagträumen. Das Mädchen in dem gepunkteten Badeanzug blieb stehen. Dann lief es zu seiner Mutter, die es bei der Hand nahm und mit sich fortzog, während sie Søren misstrauisch ansah.
    Er blickte schnell in die andere Richtung, während sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Annika. Den Namen hatte er noch nicht so oft gehört, aber er war schön. Woher kannte er ihn nur? Er runzelte die Stirn, während er fieberhaft sein Gedächtnis durchforstete. Annika, Annika, Annika. Er hätte beinahe einen lauten Jubelschrei von sich gegeben, als es ihm einfiel. Annika. So hieß das kleine dunkelhaarige Mädchen in den Pippi-Langstrumpf-Filmen.
    Er drehte den Kopf, um noch einen Blick auf das Mädchen zu erhaschen, doch sie und ihre Mutter hatten sich einen anderen Platz gesucht, so weit von ihm weg, dass sie zu zwei Schemen geworden waren, die in dem weißen Sonnenlicht flimmerten.
    —
    »Sind Sie Allan Larsen?«
    »Wer will das wissen?«
    Rebekka zeigte dem Mann auf der Bank ihre Polizeimarke, und er beugte sich unsicher vor, während er seinen Blick zu fokussieren versuchte. Er sah genauso aus wie auf dem Foto, krankhaft mager, fettiges Haar, blasse Haut, fleckige Kleidung, und er stank nach einer Mischung aus Urin und Alkohol. Am anderen Ende der Bank stand ein Kasten Bier, von dem ungefähr die Hälfte ausgetrunken war.
    »Wir haben Sie gesucht.«
    »Warum denn das?« Allan Larsen zog eine Flasche Aquavit aus der Innentasche, setzte sie an den Mund und schüttete den Alkohol in sich hinein.
    »Sie sollten jetzt aufhören zu trinken.«
    Reza machte einen Schritt auf Allan zu, doch Rebekka hielt ihn mit einer Hand zurück. Sie trat noch dichter an Allan heran, trotzte dem Gestank.
    »Wo waren Sie?«
    »Hier und da.« Allan lächelte sie mit

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