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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Jahre antrainierten Würde, hatte sie so getan, als sei ihr nicht bewusst, splitterfasernackt zu sein unter einem Kleidungsstück, das ihr plötzlich unzureichend vorkam, und hatte ruhig ihre im Zimmer verstreuten Sachen zusammengesucht. Sie hatte sich zu Connie umgedreht, die dort schweigend gewartet hatte. »Hast du meinen Zimmerschlüssel?«
    »Ja.« Sie holte ihn und reichte ihn Sasha, die sich wieder zu Mick umdrehte.
    »Danke, dass du dich letzte Nacht um mich gekümmert hast«, sagte sie leise. »Ich weiß das sehr zu schätzen.« Dann hatte sie das Zimmer verlassen, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Sie blickte sich auch jetzt nicht nach ihm um, als sie zum Fahrstuhl ging. Aber Mick sah ihr hinterher. Er biss die Zähne zusammen, als er sah, wie Morrison zu ihr eilte und ihr fürsorglich in den Fahrstuhl half, sich vorbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Er sah ihr hinterher, bis sich die Türen hinter ihr... und diesem Mistkerl Morrison schlossen. Dann wandte er sich der nächsten Person in der Schlange zu.

     
    Lon hatte vorgehabt, sich von Karen fernzuhalten. Das hatte er sich geschworen, sobald er entdeckt hatte, dass auch sie für Follies on Ice lief. Und diese Entdeckung hatte wie eine Bombe bei ihm eingeschlagen.
    Die Eisläuferwelt war klein – das hatte er gewusst – aber das hier grenzte wirklich ans Lächerliche. Klein war das eine... aber wer zum Teufel hätte erwartet, dass sie derartig geschrumpft war?
    Na gut, war sie aber, und es spielte keine Rolle, ob er darauf vorbereitet war oder nicht. An der grundsätzlichen Tatsache änderte das nichts: Er und Karen Corselli liefen für dieselbe Show. Also, wenn er es realistisch betrachtete, war der Kontakt mit ihr auf lange Sicht nicht zu vermeiden. Das Beste wäre, hatte er nach Überwindung des Schocks beschlossen, ihr so gut es ging aus dem Weg zu gehen.
    Ohne Wenn und Aber. Er dachte gar nicht daran, sich in Versuchung zu bringen, und das war’s, Schluss aus. Du lieber Himmel, schon gar nicht in Versuchung. Karen Corselli gehörte zu den Lektionen, die er auf die harte Tour gelernt hatte. Er blieb auf Distanz.
    Aber er hatte ihre Willensstärke vergessen, wenn es etwas gab, was sie wollte. Im Moment war dieses Etwas offenbar er. Und sie war ohne Frage eine verführerische Frau. Er war jetzt noch genauso fasziniert von den Gegensätzen in ihrer Persönlichkeit, wie er es vor einigen Jahren gewesen war.
    Sasha hatte nie etwas gewusst von seiner Verbindung zu Karen, und Lon wollte es auch lieber dabei belassen. Sie hatte nie daran gedacht, ihn zu fragen, wer ihn dazu überredet hatte, das schnelle Geld mit Drogen zu machen, und da er aufgrund seiner eigenen Dummheit geschnappt worden war, hatte er darauf geachtet, Karen da rauszuhalten.
    Die Frau hatte wirklich einen Hang zur Intrige; sie liebte Geheimnisse und heimliche Treffen; sie kam damit durch, öffentlich ein bestimmtes Image zu pflegen, während sie privat völlig anders war. Damals hatten ihn ihre beiden so unterschiedlichen Seiten angezogen. Sie zogen ihn heute immer noch an.
    Er fand es verblüffend, dass ihre Fassade nicht nur Scheinheiligkeit war, um alle Welt zu täuschen. Sie verabscheute es aufrichtig, wenn jemand den Namen des Herrn missbrauchte, wie sie es nannte, und ihren Kampf gegen unflätige Ausdrucksweise führte sie aus echter Überzeugung. Aus Karen Corsellis Mund hörte niemand irgendwelche Obszönitäten, ob privat oder in der Öffentlichkeit.
    Aber wozu diese Frau ihre Lippen sonst noch freiwillig benutzte hinter verschlossenen Türen reichte aus, um Tote zum Leben zu erwecken.
    Er blickte jetzt auf sie hinab, sie wirkte ungeschminkt und unschuldig und war beschäftigt mit etwas, was alles andere als unschuldig war. Seine Hände packten ihr Haar, seine Augen hielt er geschlossen, und sein Kopf fiel zurück, als er stöhnte. Sollte man ihn schwach nennen; sollte man ihn einen Narren nennen. Er hatte gewusst, wie gut es sein würde, und er hatte am Ende nicht widerstehen können.
    Aber es schien immer irgendeine Art von Bezahlung erforderlich zu sein, wenn es um Sex mit Karen ging, irgendwelche versteckten Kosten, die er gewöhnlich vergaß, wenn die Hitze und das Verlangen ihn gepackt hatten. Hinterher jedoch, wenn er ausgelaugt in süßer postkoitaler Wonne dalag, Karens Kopf an seine Schulter gebettet und ihre Finger träge über seine Brust und seinen Bauch glitten, wurde er unsanft daran erinnert.
    »Das war nett«, murmelte sie. Sie wickelte sich eine Locke

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