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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gemacht. Er wirkte extrem angespannt, als würde gleich etwas in ihm zerreißen. Wie ein überdehntes Gummiband.«
    Seine Lippen zuckten, was sie überraschte. »Ist das deine fachmännische Meinung?«
    Sie lächelte nicht. »Er ist gefährlich, Noah. Pass auf.«
    Seine Augen wurden schmal, und sie erkannte, dass er noch immer wütend war, auch wenn er versucht hatte, die Situation durch Humor zu entspannen. Nun warf er einen vielsagenden Blick auf ihr Handgelenk. »Nur ich?«
    Inzwischen konnte sie sich wieder auf ihre Knie verlassen, und sie entwand ihm ihren Arm und wich einen Schritt zurück. »Okay, wir beide. Einen Moment lang wirkte der Mann fast verrückt.«
    Ihre Zungenspitze berührte ihre Oberlippe. Sie prickelte noch immer und lenkte sie von dem Bild eines halbirren Kurt Bucklands ab.
Es ging nicht um meinen Job.
»Jeff hat dir also auch erzählt, dass Trina hier war.«
    »Ja, er … hat zufällig einiges mitgehört.«
    Eve verdrehte die Augen. »Er hat eine private Unterhaltung
zufällig
mitgehört. Ihr Cops steckt eure Nase wirklich in alles.«
    »Täten wir das nicht, würden wir nicht viele Fälle aufklären. Und du weißt, dass es so etwas wie Privatgespräche in diesem Laden nicht gibt. Hat Buckland deine Hand verletzt?«
    »Nein, es sind nur blaue Flecken.«
    »Du musst ihn anzeigen, falls du eine einstweilige Verfügung gegen diesen Kerl erwirken willst.«
    Er hatte recht. »Mach ich. Wenn du also von Trina und Buckland gehört hast, dann weißt du auch, dass Dr. Pierce hier war.«
    Er verzog das Gesicht. »Es tut mir leid. Ich habe versucht, dich herauszuhalten, aber ich hätte wissen müssen, dass Carleton nicht nachlassen würde. Er meint, er könne dir helfen. Ich wollte dir davon erzählen und dich selbst entscheiden lassen, aber das ist nun hinfällig geworden.«
    »Ja, ist es wohl. Er könnte recht haben. Vielleicht kann er mir wirklich helfen.«
    »Ich höre ein ›Aber‹.«
    Sie zuckte mit einer Schulter. »Ich fühle mich nicht besonders wohl damit.« Sie wandte sich von ihm ab und ging wieder in die Knie, um sich dem Flaschenbestand zu widmen. Als er herum kam und sich ebenfalls bückte, geriet sie einen Moment lang aus der Fassung. Er war so groß und strahlte eine angenehme Wärme aus, und sie hätte ihn so gern noch einmal geküsst. »Es hat kein weiteres Opfer gegeben, oder? Als ich dich hereinkommen sah, hatte ich einen Moment gefürchtet, es wäre so.«
    »Nein. So weit ich weiß keine weitere Tote.«
    »Gut. Ich muss noch den Bestand aufnehmen, bevor ich abgeholt werde. Geh dich ausruhen.«
    »Eve.« Sie sah nicht auf, also packte er behutsam ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Kann das hier nicht bis morgen warten? Ich bin gekommen, um dich abzuholen.« Seine Lippen verzogen sich zu einem verlegenen Lächeln, das sie zu ihrem Leidwesen schrecklich liebenswert fand. »Hunter ist eben zur gleichen Zeit wie ich auf den Parkplatz gefahren. Er hatte den Wagen voller Leute. Es sah aus, als kutschiere er eine halbe Basketball-Mannschaft herum.«
    »Er und Tom müssen zufällig seine Kumpels getroffen haben. Tom ist Davids Neffe. Und der Star seiner Collegemannschaft.« Sie gab sich keine Mühe, ihren Stolz zu verbergen.
    »Tom Hunter? Den habe ich schon spielen sehen. Der Junge ist wirklich gut. Und du kennst ihn?«
    Bei seinem hoffnungsvollen Tonfall zog sie die Brauen hoch. »Du willst bestimmt nur, dass ich dir Eintrittskarten für sein nächstes Spiel besorge.«
    »Also, dazu würde ich nicht nein sagen.« Er grinste, als sie zu kichern begann. »Im Ernst, woher kennst du ihn?«
    Sie wurde wieder ernst. »Gestern hast du mich gefragt, warum der Mann mich damals vor sechs Jahren töten wollte.«
    Sein Lächeln verschwand. »Und du hast gesagt, er wollte an seine Frau und seinen Sohn herankommen. Oh.« Sie sah, dass er die richtigen Schlüsse zog. »Tom war dieser Sohn.«
    »Ja. Tom und ich sind sozusagen zusammen aufgewachsen. Toms Vater wurde schließlich gefasst, und Toms Mutter heiratete bald darauf Davids Bruder. Für mich sind die Hunters Familie. Tom ist der Grund, warum ich mir Minneapolis ausgesucht habe.«
    Er sah sie neugierig an. »Du hast dir die Stadt ausgesucht?«
    »Ich wusste, dass ich nicht in Chicago bleiben konnte. Ich hielt einen Vierteldollar in der Hand, und die Landkarte lag auf dem Tisch. Kopf Carolina, Zahl Kalifornien. Dann klingelte das Telefon. Tom war ein Basketball-Stipendium in Minneapolis angeboten worden. Und ich beschloss, mit ihm zu

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