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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Natürlich. Und danke. Ich habe Besuch zu Hause. Wir werden den Wein genießen.«
    »Ähm … eigentlich … Na ja, ich dachte, du nimmst sie am Sonntag mit zu Trina. Dann kannst du sie mit Web trinken.«
    Sie warf einen weiteren Blick auf das Etikett, dann blickte sie überrascht auf. »Du weißt davon?«
    »Sicher. Damals, als er noch auf der Akademie war, kam er genau wie all die anderen jungen Cops her, um ordentlich zu bechern. Aber nach der Beerdigung seiner Frau ist er verdammt tief abgestürzt, hat sich jedoch wieder aufgerappelt. Jahrelang hat er sich hier nicht hereingetraut.«
    Eve verschlug es für einen Moment den Atem.
Nach der Beerdigung seiner Frau.
Nun verstand sie. Der Kummer hatte ihn zur Flasche greifen lassen. Was hatte ihn wieder davon befreit?
Armer Noah.
    »Wie viele Jahre nicht?«, flüsterte sie.
    »Neun oder zehn – mindestens. Und dann geht ein Freund in Ruhestand und feiert hier. Zum ersten Mal betritt er wieder meine Bar, aber er zieht nicht einmal den Mantel aus.«
    Eve konnte sich gut daran erinnern. Es war das erste Mal gewesen, dass sie ihn gesehen hatte. Er hatte sich mit seinem Tonic an einen Tisch zurückgezogen, während alles um ihn herum gefeiert hatte.
    Sal hob ihr Kinn mit einem Finger an. »Er hat den ganzen Abend nur dich angestarrt. Hat wohl geglaubt, kein Mensch merkt es, aber mir ist es aufgefallen. Jeder, der etwas von dir will, muss erst an mir und Josie vorbei. Aber ich kannte Web ja. Er ist ein guter Kerl. Und ich war froh, dass er sich endlich aus dem Kokon befreite, in den er sich zurückgezogen hatte. Mach deine Türen nicht gar so schnell zu, Eve. Seit du hergekommen bist, hast du riesige Fortschritte gemacht. Belass es nicht bei Äußerlichkeiten.«
    Behutsam berührte er mit der Fingerspitze die Narbe auf ihrer Wange.
    Sie schniefte. »Ich habe echtes Glück, dass du kein gemeiner Chef bist.«
    »Du nimmst also die Flasche mit zu Trina?«
    Nein,
dachte sie traurig, aber sie lächelte ihn an. »Klar.«
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht. »Trina hat recht. Du bist eine miese Lügnerin.«
    Eine Antwort blieb ihr erspart, als die Türglocke klingelte. Automatisch drehte sie sich um. Und erstarrte. Noah betrat die Bar. Die Brust wurde ihr plötzlich so eng, dass sie glaubte, keine Luft mehr zu bekommen, und sie betrachtete ihn hungrig, gierig, verzweifelt und zu müde, um es zu verbergen. Aber es hatte ja ohnehin jeder mitbekommen.
    Noah schloss die Tür, und sah sie fünf quälende Herzschläge lang an.
    Sie fühlte, wie ihr die Flasche aus den tauben Händen genommen wurde. »Wo wir vom Teufel sprechen«, murmelte Sal. »Ich geh mal wieder nach hinten.«
    Noah nahm seinen Hut ab, und sie sah seine Augen aufblitzen. Er war wütend.
O nein,
dachte sie, und die Furcht schnürte ihr die Kehle zu.
Nicht noch eine.
Nicht noch eine tote Frau. Er durchquerte den Raum und warf den Hut achtlos auf die Theke.
    Und bevor sie sich versah, lagen seine Hände an ihren Wangen und seine Lippen auf ihren, und sie konnte nicht mehr atmen. Der Kuss endete so abrupt, wie er begonnen hatte, dann legte er den Kopf zurück und sah ihr in die Augen. »Das war echt, nicht gespielt«, sagte er, die Stimme tief und rauh. »Und es ging nicht um meinen Job. Sondern um mich!«
    Sie starrte wie vom Donner gerührt zu ihm auf.
    »Und um dich«, fügte er ruhig hinzu. »Besonders um dich.« Er nahm seine Hände von ihren Wangen, und sie bemerkte erst jetzt, dass sie seine Mantelaufschläge gepackt hielt. Ihre rechte Faust pochte, aber sie ließ ihn nicht los. Wusste nicht, ob sie es konnte.
    Schließlich war er es, der ihre Finger löste. Er schob ihren Ärmel zurück, sah die Druckstellen, und sein Gesicht verdunkelte sich. »Buckland hat dich verletzt.«
    Ihr Herz hämmerte wild, und ihre Knie waren butterweich, als auch sie zum ersten Mal die blauen Flecken sah, die Buckland auf ihrem Arm hinterlassen hatte. »Woher weißt du das?«
    »Jeff Betz hat mich angerufen. Er hat von heute Morgen gehört und sich gedacht, ich sollte wissen, was sich hier abgespielt hat. Hättest du es mir erzählt, Eve?«
    »Ja«, sagte sie, ohne zu zögern. »Er hat meinen Arm gepackt, weil ich mir Fotos ansehen sollte, die er in einem Umschlag mitgebracht hatte. Er meinte, ich könnte dann sehen, dass du doch nicht so ein toller Kerl bist oder so ähnlich.«
    »Was war auf den Fotos?«
    »Keine Ahnung. Ich habe sie mir nicht angesehen. Er wurde sauer, und Jeff hat ihn rausgeworfen. Irgendwie hat er mir Angst

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