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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ihr.«
    »Sie kann also das Haus nicht verlassen, um ihn irgendwo zu treffen? Bisher ist er nämlich immer so vorgegangen.«
    »Nein, sie ist an ihr Haus gebunden. Das heißt, sie ist in Sicherheit, oder?«
    »Ich werde veranlassen, dass ein Streifenwagen regelmäßig vorbeifährt, und wenn ich von hier verschwinde, fahre ich hin und sehe persönlich nach ihr.« Er nahm sein Handy und rief Abbott an, der, wie er wusste, noch wach sein würde. »Okay«, sagte er kurz darauf. »Alles in die Wege geleitet.«
    »Danke«, erwiderte sie. Dann rückte sie ein weiteres Stückchen von ihm ab. »Auch den anderen beiden geht es gut.«
    Er war frustriert, ließ sich aber nichts anmerken. »Also auf ins Casino?«
    »Ja. Die restlichen zwei zu finden, wird nicht lange dauern.«
    Schade. Er wollte, brauchte mehr Zeit mit ihr. »Dann los.«
    Greer drängte sich durch die Menge, als eine Nachricht am unteren Rand des Schirms erschien.
Lust auf einen Drink?
    »Der schon wieder. Er gibt auch nie auf. Ich schwöre, er versucht es jeden Abend.«
    Sorry, mache heute früh Schluss,
schrieb sie.
Versuch’s bei der Schwarzhaarigen dort hinten. Sie tanzt schon den ganzen Abend. Sie hat bestimmt Durst.
    Hab ich schon versucht. Sie war auch ziemlich unhöflich.
    »Irgendwie tut er mir leid«, sagte sie leise. »Er will bloß ein bisschen Aufmerksamkeit.«
Sorry,
tippte sie.
Ich wollte nicht unhöflich sein.
    Dann darf ich dich einladen?
    Schau, ich hab’s heute Abend wirklich eilig. Aber wie wär’s ein andermal? Das nächste Mal bestimmt, okay?
    Sein Avatar strahlte.
Ich werde dich daran erinnern.
    »Und? Lässt du dich das nächste Mal einladen?«, fragte Noah.
    »Ich gebe nie Versprechen, die ich nicht halte.« Sie schickte Greer ins Casino und drehte die Lautstärke auf. Er hatte plötzlich das Gefühl, in einem echten Casino in Las Vegas zu sitzen. Die Geräusche, die Aktivitäten, die Spannung – all das war sehr echt, sehr präsent. Greer blieb an einem Pokertisch stehen. »Das ist Natalie.«
    Eine üppige Rothaarige saß am Tisch, einen stattlichen Stapel Jetons vor sich. Sie schien gut zu spielen. Eve sah einen Moment lang zu.
    »Spielst du auch?«, fragte Noah. »Als Avatar, meine ich?«
    Sie lächelte schwach. »Früher ja, aber jetzt habe ich keine Zeit mehr. Vor ein paar Jahren war ich noch eine Pokergröße. Oder besser, mein Avatar Moira war es. Sie war ein Champion.«
    Er wusste ja schon, dass sie sich bei ihren Namen stets etwas dachte. »Moira. Was bedeutet das?«
    »Den Namen habe ich von den Moiren abgeleitet, griechische Schicksalsgöttinnen.«
    »Hm.« Er dachte einen Moment nach. Schicksal, nicht Glück oder Talent. »Du glaubst also an das Schicksal?«
    »Schön wär’s«, sagte sie leichthin. »Dann wäre das Leben so viel einfacher.«
    »Hast du im wahren Leben mal Poker gespielt?«, fragte er.
    »Manchmal Stud Poker mit Freunden, aber nie um Geld. Moira hat allerdings viel gewonnen.«
    Er bewegte sich unruhig auf dem Sofa. »Ich hoffe für sie, dass sie einen Teil davon in ein bequemes Sofa investiert hat.«
    »Nein. Sie hat sich auszahlen lassen, und ich habe die Shadowland-Dollar in echte eingetauscht.«
    »Die du wiederum nicht in ein bequemes Sofa investiert hast.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe mir Freiheit gekauft. Ein Auto, das mich von Chicago weggebracht hat, und die erste Miete für diese Wohnung. Mit dem Rest habe ich die Gebühren fürs erste Semester bezahlt. Danach habe ich eine Weile hier und da gejobbt, doch dank Sal klappt es jetzt ganz gut.«
    Noah dachte an das vergangene Jahr zurück. Eve glaubte, dass niemand sie beobachtete. »Und trotzdem verschenkst du Geld«, sagte er, und plötzlich wurde ihm die Kehle eng. »Ich habe dich gesehen«, fügte er hinzu, als sie es leugnen wollte. »Ich habe gesehen, wie du ein paar Scheine aus deinem Trinkgeldglas genommen und sie zwei Frauen gegeben hast.« Immer denselben beiden, wie ihm jetzt bewusst wurde. »Wer waren diese Frauen?«
    »Sie führen ein Frauenhaus. Manchmal ist das Geld zu knapp, um bis zum nächsten Monat über die Runden zu kommen …«
    »Und dann hilfst du aus.« Er musste schlucken. »Das ist ziemlich großzügig von dir.«
    Nun sah sie zu ihm auf, und ihre Augen waren dunkel. »Schicksal ist nichts weiter als eine Kombination aus aus Lebensumständen, Noah: Wo du wann und vom wem zur Welt gebracht wurdest. Aber du entscheidest selbst, was du mit deinem Leben anfängst.« Ihr Blick war eindringlich. »Ich mag vielleicht

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