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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Beginn der Studie ausgefüllt.«
    »Darf ich?« Carleton nahm sich ein paar Bögen und blätterte darin. »
›Was ist Ihre größte Angst? Woher stammt Ihrer Meinung nach diese Angst?‹
Samantha fürchtete, lebendig begraben zu werden, weil …« Er blätterte um. »Interessant. Ihre Cousins haben sie, als sie klein war, mal am Strand eingegraben, ihr einen Schnorchel gegeben und sie dann allein gelassen.«
    »Also hat der Mörder sie lebendig begraben«, sagte Abbott.
    »In Blumenerde, die man überall kaufen kann«, fügte Micki hinzu. »Zumindest in jedem Gartencenter. Oh, und er hat es in der Badewanne getan. Ich habe ein Team zu Samanthas Wohnung geschickt. Sie war noch nicht wieder vermietet und – Glück für uns – auch nicht besonders gut gereinigt worden. Wir fanden die Erde an der Dichtungsmasse der Wanne und ein paar Reste im Abfluss.«
    »Und was war mit Martha Brisbane?«, fragte Abbott.
    »Angst vor Wasser«, sagte Carleton, überflog die Seite und verzog mitfühlend das Gesicht. »Oh. Ihr Vater ist ertrunken. Martha hat es mitangesehen – sie war fünf Jahre alt gewesen.«
    Noah presste die Kiefer zusammen, bis es wehtat. »Wisst ihr, ich denke immer, ich kann diesen Typen nicht noch mehr hassen, aber dann funktioniert es komischerweise doch. Dass jemand so etwas erfährt und ausnutzt …«
    »Er ist ein sadistischer Soziopath«, sagte Carleton schlicht. »Er zieht sein Vergnügen aus dem Leiden anderer. Christy Lewis, Schlangenphobie … einfach so.« Er sah mit einem Schulterzucken auf. »Das steht hier. ›Einfach so.‹«
    »Sie hatte also kein traumatisches Erlebnis?«, fragte Jack.
    »Oder sie wollte es nicht verraten«, sagte Carleton. »Allerdings gab es vielleicht wirklich keins. Ich habe viele Patienten mit Schlangenphobien erlebt, die mir nicht sagen konnten, woher ihre Angst kam. Ein großer Teil entwickelt sich instinktiv. Schlangen sind gefährlich, und Menschen haben eben eine instinktive Angst vor gefährlichen Wesen entwickelt. Purer Darwinismus.«
    »Und nun haben wir Rachel Ward als nächstes Opfer«, sagte Abbott. »Mit ihrer Furcht vor Feuer. Erwähnt sie denn, warum?«
    »Hier steht, sie fürchtet sich vor rechtsextremen Republikanern, was eine typische Antwort ist, wenn jemand keine Lust hat, auf eine solche Frage zu antworten. Sarkasmus eignet sich gut, um die Wahrheit zu verschleiern.«
    »Aber man hätte es herausfinden können, wie Jack es getan hat«, sagte Olivia.
    »So einfach war es aber nicht«, wandte Jack nachdenklich ein. »Dafür musste man sich mehr Mühe geben. Ich habe ihren Namen gegoogelt und zunächst nichts herausbekommen. Also habe ich sie überprüfen lassen, entdeckt, dass sie vor fünf Jahren einen anderen Namen verwendet hatte, und ins Eheregister geschaut. Letztlich habe ich ihren Ex gegoogelt, um zu erfahren, was damals geschehen ist.«
    Noah begegnete Jacks Blick und nickte ihm zu, um ihm zu bedeuten, dass er gute Arbeit geleistet hatte, und zu seiner Erleichterung erwiderte Jack das Nicken. »Also hat unser Mörder die Rechtsradikalen-Antwort als Unfug entlarvt und sich intensiver mit ihr beschäftig«, sagte er nachdenklich. »Kommt mir merkwürdig vor.«
    »Warum?«, fragte Abbott.
    »Eben«, sagte Noah. »Warum? Warum es nicht für bare Münze nehmen und stattdessen jemand anderen aussuchen? Es gibt fünfhundert Namen auf der Liste. Wieso Rachel Ward?«
    »Vielleicht weil sie so leicht zu packen war«, sagte Jack. »Sie war jede Nacht online.«
    »Möglich«, sagte Noah. »Ich habe gestern Abend mit ein paar Nachbarn gesprochen. Sie sagten, Rachel sei am liebsten für sich geblieben und nie ausgegangen, ein introvertierter Mensch – zumindest in der realen Welt. In Shadowland war sie eine Bartänzerin, die sich jeden Abend bis zu ein Dutzend ›Kerle‹ mit nach Hause nahm.«
    »Ich verstehe das nicht mit dem virtuellen Sex«, brummte Abbott. »Ist das üblich?«
    »Nicht unüblich jedenfalls, laut Eve. Nicht, dass
sie
das bräuchte«, fügte er hastig hinzu.
    Abbott verdrehte die Augen. »Wenn Rachel im Auto eine leere Wodkaflasche liegen hatte und sturzbesoffen gewesen ist, dann hat er sie wahrscheinlich in einer Bar getroffen. Finden Sie heraus, in welcher.«
    »Es gibt in dieser Stadt auch so wenig davon«, sagte Jack beißend. »Aber immerhin ist es ein Anfang.«
    »Was ist mit dem Wagen, der mir gestern entgegenkam?«, fragte Olivia. »Der braune Civic?«
    »Die Fahndung hat nichts ergeben«, berichtete Micki. »Und der Wagen

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