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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Bette-Davis-Augen war als Scherz gemeint.« Er sah sich nachdenklich um und deutete dann auf den Hocker. »Bist du damit fertig, Micki?« Er hob den Hocker auf und stellte ihn direkt unter das Opfer. Dann trat er zurück, und Noahs Verdacht bestätigte sich.
    Der Hocker befand sich gute fünf Zentimeter unter Martha Brisbanes Zehenspitzen.
    »So ein Mist«, murmelte Londo. »War das bei dem anderen Fall auch so?«
    »Das weiß ich nicht. Als ich ankam, hatte die Spurensicherung sie schon abgenommen.«
    »Also gut. Dieses Opfer kann unmöglich den Kopf durch die Schlinge gesteckt und den Hocker weggetreten haben«, stellte Micki fest. »Jemand hat der Frau geholfen.«
    Noah sah in Marthas weit aufgerissene Augen. »Jemand hat die Frau getötet.«
    »Und hat sich große Mühe gemacht, es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen«, fügte Jack hinzu. »Abschiedsbrief?«
    »Bisher haben wir nichts gefunden.«
    Micki machte weitere Nahaufnahmen von den roten Stilettos. »Keine Abnutzung.« Sie hielt einen Schuh an den Fuß des Opfers. »Und zu klein. Wieso sich solche Mühe machen und dann die falschen Schuhe hinstellen?«
    »Bleibt die Frage, wie viele andere er schon so hergerichtet hat«, murmelte Jack.
    »Und wie viele uns entgangen sind.« Noah nickte Londo zu. »Jetzt kannst du sie abnehmen.«
    »Durchsuchen wir ihre Wohnung noch einmal gründlich«, sagte Jack. »Und dann sprechen wir mit der Nachbarin, die sie gefunden hat.«
    »Sarah Dwyer. Martha hatte versprochen, Dwyers Pflanzen zu gießen, während sie weg war.«
    »Wie lange ist das her?«, wollte Jack wissen.
    »Zwei Wochen«, sagte Noah. »Officer Pratt sagt, Dwyer ist heute zurückgekehrt und war ziemlich wütend, weil sämtliche Pflanzen vertrocknet waren. Sie wollte Martha zur Rede stellen, aber Martha hat nicht auf ihr Klopfen reagiert. Also hat sie die Feuerleiter genommen, um ans Schlafzimmerfenster zu hämmern, und dabei hat sie das Opfer hängen sehen.«
    Micki riss staunend die Augen auf. »Sie war so wütend, dass sie über die klapprige Feuerleiter gestiegen ist?«
    Jacks Lippen zuckten. »Raten wir mal, um was für Pflanzen es sich gehandelt hat.«
    »Ich wette, sie hat erst jeden einzelnen Topf entsorgt, bevor sie die 911 angerufen hat. Okay, bringen wir das hier zu Ende. Bad und Schlafzimmer habe ich schon durchsucht. Geh du in die Küche, ich übernehme das Wohnzimmer«, sagte Noah.
    Er sah gerade in die leeren Schreibtischschubladen, als Jack mit einer Dose Katzenfutter aus der Küche kam. »Das Opfer hatte eine Katze.«
    »Ich habe keine gesehen«, sagte Noah, woraufhin Jack die Stirn runzelte.
    »Ein Mehrfachmörder und eine fehlende Katze. Nicht gut. Hast du was gefunden?«
    »Nichts – und ich habe noch nie einen derart leeren und sauberen Schreibtisch gesehen. Vielleicht weiß die Nachbarin etwas über die nächsten Angehörigen.«
    »Sprich du mit der Frau«, sagte Jack. »Ich klopfe an die Türen und frage nach, wer sie vielleicht noch in den vergangenen zwei Wochen gesehen hat.«

Sonntag, 21. Februar, 20.20 Uhr
    Dell streckte die Hand aus. »Gib mir den Zoom.«
    Harvey schüttelte den Kopf. »Du hättest deine eigene Ausrüstung mitbringen sollen.«
    Dell rutschte auf dem Beifahrersitz hin und her. »Sie sind schon lange drin.«
    »Was bedeutet, dass es ein großer Fall ist«, sagte Harvey. »Je größer der Fall, desto härter der Absturz.«
    »Diese Schweine«, murmelte Dell. »Und dieser Zeitungsartikel stellt sie als große Heilsbringer dar!«
    In der Stimme seines Sohnes schwang derselbe Hass mit, den auch Harvey empfand. »Deswegen zeigen wir der Welt die Wahrheit. Und deswegen wirst du die Waffe auch in der Tasche lassen.«
    Dells Kiefermuskeln traten hervor. »Woher wusstest du das?«
    »Wusste ich nicht – bis eben jedenfalls nicht. Aber so etwas Schwachsinniges würde zu dir passen. Du schießt, und sie sind nicht nur Helden, sondern auch noch Märtyrer, während du in den Knast wanderst.« Er warf Dell einen Blick zu. »Ich habe schon einen Sohn verloren. Das passiert mir kein zweites Mal. Wir müssen Geduld haben. Wir beobachten sie, machen Fotos und beweisen, was sie wirklich sind.«
    »Sie haben den Tod verdient«, sagte Dell.
    »Ja, sicher. Aber wenn wir der Öffentlichkeit beweisen können, mit welchen krummen Touren sie arbeiten, dann wandern auch sie in den Knast.« Harvey zog eine Braue hoch. »Und weißt du, was mit Cops im Knast passiert?«
    Dells Grinsen war eher ein Zähnefletschen. »Sie wünschen sich

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