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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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bald, dass sie tot sind.«

Sonntag, 21. Februar, 20.25 Uhr
    Noah stellte das Aufnahmegerät auf Sarah Dwyers Couchtisch. »Dann muss ich mir keine Notizen machen«, erklärte er, als sie den Apparat beäugte. »Wie gut kannten Sie Martha?«
    »Ich habe sie ab und zu im Waschkeller gesehen. Wir waren aber nicht miteinander befreundet.«
    »Aber Sie haben ihr den Schlüssel zu Ihrer Wohnung gegeben. Das heißt, Sie haben ihr immerhin vertraut.«
    »Sie wohnte halt im gleichen Haus«, sagte Dwyer ungeduldig. »Da redet man manchmal miteinander.«
    Noah sah, wie sie die Hände rang. »Alles in Ordnung mit Ihnen, Ma’am?«
    Sie verengte die Augen. »Ich bin gerade aus Hongkong gekommen und habe seit vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen.« Sie zeigte auf ein kleines Gewächshaus auf ihrem Esstisch. »Ich komme nach Hause und entdecke, dass meine Orchidee tot und meine Nachbarin noch toter ist. Und Sie haben die Unverfrorenheit, meine Aussage in Zweifel zu ziehen?«
    »Niemand zieht Ihre Aussage in Zweifel.« Der Jetlag und der Schock konnten für ihre Nervosität verantwortlich sein, und Orchideen waren teuer, so dass der Anblick der vertrockneten Blumen in ihr durchaus genügen Wut entfacht haben mochte, um über die Feuerleiter zu steigen. »Was war Martha von Beruf?«
    »Sie war IT -Beraterin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie von zu Hause aus gearbeitet hat.«
    Noah dachte an den leeren Schreibtisch. Keine Unterlagen, keine CDs. Nur der Rechner. Seltsam, dass eine Beraterin, die von zu Hause aus arbeitete, nichts dergleichen auf dem Tisch liegen hatte.
    »Und hatten Sie bei Ihren Gesprächen den Eindruck, dass sie deprimiert war oder vielleicht vor etwas Angst hatte?«
    »Nein. Normalerweise haben wir uns darüber unterhalten, wie schrecklich wir Mrs. Kobrecki finden. Sie ist die Hausmeisterin. Kobrecki und Martha konnten sich nicht ausstehen.«
    Er hatte Mrs. Kobrecki schon mehrmals zu erreichen versucht, aber bisher hatte die Frau sich nicht gemeldet. »Warum nicht?«
    »Kobrecki hat behauptet, Martha sei eine Schlampe, was Martha natürlich nicht lustig fand. Mehr weiß ich nicht. Wenn Sie mehr wissen wollen, müssen sie mit ihr selbst sprechen.« Sie zog eine Grimasse. »Oder mit ihrem Enkel.«
    »Was haben Sie gegen den Enkel?«
    »Er ist gruselig. Einmal habe ich ihn dabei ertappt, wie er meine Wäsche aus dem Trockner holte und daran roch. Seitdem achte ich darauf, nicht mehr abends zu waschen. Tagsüber habe ich ihn noch nie hier gesehen.«
    »Wie heißt er?«
    »Taylor Kobrecki. Wieso?«
    »Ich sammle nur Fakten, Ma’am. Wissen Sie, wer Marthas nächster Angehöriger ist?«
    »Ihre Mutter. Sie lebt in einem Pflegeheim. In St. Paul.«
    Noah stand auf und reichte ihr seine Karte. »Danke. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, melden Sie sich bitte bei mir.«
    »Aber wieso?«, fragte sie misstrauisch. »Hat Martha sich denn nicht selbst umgebracht?«
    Noah lächelte unverbindlich. »Wir müssen uns an die übliche Vorgehensweise halten, Miss Dwyer.«
    »Aha«, sagte sie. »Also habe ich besser heute Nacht meine Pistole geladen neben dem Bett liegen.«
    »Und?«, fragte Jack, als er mit Noah vor Dwyers Wohnung zusammentraf. »Was rausgefunden?«
    »Vielleicht. Und du?«
    »Null. Verwandte?«
    »Die Mutter. Im Pflegeheim in St. Paul. Hat dich die Hausmeisterin zurückgerufen?«
    »Nein. Ich habe keinen Mieter gefunden, der diese Ms.Kobrecki besonders gut leiden konnte.«
    »Sie hat einen Enkel.« Noah zog die Brauen hoch. »Er ist ein Höschen-Fetischist.«
    »Interessant. Ob Mr. Höschen-Fetischist Vorstrafen hat?«
    »Ich jage die Daten durchs System, du machst die Mutter ausfindig. Ruf mich an, und wir treffen uns im Pflegeheim.«
    »Und was ist mit Gus Dixons Fallbericht?«
    »Das Archiv hat versprochen, dass uns alles vorliegt, wenn wir ins Büro zurückkommen.«
    Jack blickte mit einem Seufzen auf die Uhr. »Heute also keinen Nachtisch mehr.«
    Noah presste die Kiefer zusammen. »Du nimmst dir ohnehin zu viel davon in letzter Zeit,
Partner.
«
    Jack schnaubte. »Und das von einem Mann, der – wie lange schon gänzlich aufs Dessert verzichtet?«
    Noah schüttelte den Kopf. Jeder konnte sehen, dass Jack es übertrieb. Jeder außer Jack. »Finde einfach Brisbanes Mutter. Wir sehen uns dort.«
    »Ich rufe Abbott an«, sagte Jack, »und bringe ihn auf den neusten Stand.«
    Abbott war ihr Boss. »Habe ich schon. Während du dir deinen Schnellimbiss zugeführt hast.« Jacks Augen blitzten auf und

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