Todesstoß / Thriller
besseres Alibi können Sie nicht bekommen. Gestern Nacht stand ein Zivilwagen vor Ihrem Haus. Heute würde ich gern einen oder zwei Officer zu Ihnen hineinschicken.«
»Wir sollen über Nacht die Polizei beherbergen?«, presste Joan zwischen den Zähnen hervor.
»Joan.« Axel legte ihr müde einen Arm um die Taille. »Wenn die Sache dadurch bald vorbei ist, dann lass sie. Sonst noch etwas, Detectives?«
»Nein, im Augenblick ist das alles«, sagte Noah. »Wir melden uns.« Als er und Jack wieder draußen waren, seufzte Noah. »Irgendwie war mir schon klar, dass wir nicht einfach mit einem Namen wieder herauskommen würden.«
»Du hast recht.« Jack schloss seinen Wagen auf. »Nächster Halt Flughafen?«
»Ja. Millhouses Flugzeug landet in-« Noahs Handy brummte. Stirnrunzelnd sah er auf die Vorwahl und ging ran. »Webster.«
»David Hunter hier.«
Noahs Stirnrunzeln vertiefte sich. Hunters Stimme klang schleppend, aber der panische Unterton war unmissverständlich. »Was ist los?«
»Ich habe erst die 911, dann Sie angerufen«, brachte Hunter mühsam hervor. »Jemand hat mich gerade von der Straße abgedrängt. Ich fuhr in westlicher Richtung, als ein schwarzer SUV herankam. Lincoln Navigator, höchstens zwei Jahre alt. Er müsste einen kaputten Scheinwerfer haben, rechts. Ich drosselte das Tempo, weil ich dachte, er wollte mich überholen, aber in der nächsten Kurve schob er mich von der Straße. Ich habe mich über …schlagen.« Er schien über das Wort zu stolpern. »Verdammt. Das tut höllisch weh.«
»Wie schwer sind Sie verletzt?«, fragte Noah gepresst.
»Keine Ahnung. Hab mir den Kopf angeschlagen. Ich komme nicht raus. Die Tür k …klemmt.« Er zwang das Wort heraus.
Noah rann es kalt über den Rücken. »Sie sind noch im Wagen? In Eves Wagen!«
»Ganz genau. Finden Sie sie.«
»Ich sehe nach, wo sie ist, dann komme ich ins Krankenhaus.«
»Okay.« Hunters Stimme wurde schwächer. »Tut weh. Hab mir den Arm gebrochen, glaub ich.«
»Bleiben Sie dran und reden Sie mit meinem Partner. Ich rufe Eve an, Hunter, und
Sie reden weiter!
« Noah reichte Jack sein Handy. »Jemand hat Hunter von der Straße gedrängt«, sagte er mühsam beherrscht. »Eigentlich hätte Eve in dem Wagen sitzen sollen.«
Jemand hat versucht, Eve umzubringen.
Der Mann, der sich als Buckland ausgab? »Gib mir dein Handy.«
Sie tauschten die Telefone, und Noah wählte Eves Nummer, landete jedoch auf der Mailbox. Im Seminar würde sie es natürlich ausschalten, aber … »Ich muss zur Uni«, sagte er zu Jack. »Ich muss wissen, ob wirklich alles okay ist.«
Jack zögerte, dann drückte er kurz Noahs Arm. »Ich melde mich, wenn ich mit Larry Millhouse gesprochen habe.«
»Danke.« Noah nahm sein Handy wieder in Empfang und redete weiter mit Hunter, während er zur Marshall fuhr und betete, dass Eve genau dort war, wo sie sein sollte.
Mittwoch, 24. Februar, 15.10 Uhr
D as ist er«, sagte Eve. Der Polizeizeichner hatte den Mann gut getroffen.
»Ich gebe das Bild sofort raus.« Olivia nahm den Ausdruck und ging.
»Ihre Skizze hat mir meine Arbeit erleichtert«, sagte der Zeichner. »Dadurch haben wir Zeit gewonnen.«
»Falls Looey überhaupt noch lebt.« Eve fröstelte, als sie an den Ausdruck in den Augen des Mannes dachte, der sie über die Theke hinweg gepackt hatte.
Es hätte auch mich treffen können.
Officer Michaels hatte in der Wohnung des echten Kurt Buckland Blut entdeckt. Da ein Gewaltverbrechen wahrscheinlich war, hatte Olivia den Fall übernommen.
Olivias Partner Kane war mit Rachel Wards Bild allein losgezogen, um die Bars abzuklappern. Obwohl Eve wusste, dass die Ermittlung zu den Serienmorden höchste Priorität hatte, war sie froh, dass Olivia sich um Bucklands Fall kümmerte.
»Eve.« Olivia kam in Begleitung eines älteren Mannes mit aschfahlem Gesicht zurück. »Das ist Jim Rosen, Bucklands Chef. Kommen Sie, setzen wir uns.«
»Es tut mir so leid«, sagte Rosen. »Die Zeitung wusste nichts von den Aktivitäten dieses Mannes.«
»Sie haben am Montag die Story über Marthas Selbstmord gedruckt«, sagte Eve. »Warum?«
»Kurt rief mich am Sonntag an. Er sagte, er sei einem Tipp gefolgt und bei der Adresse einer Frau gelandet, die sich aufgehängt hatte. Aber eine der Nachbarinnen, eine Sarah Dwyer, hat ihm gesagt, die Polizei habe angedeutet, es handelte sich vielleicht doch um Mord.«
Das war der Artikel gewesen, der sie dazu veranlasst hatte, zu Martha zu fahren. Wo sie Noah begegnet war.
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