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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Jack.
    »Sehr hohe Absätze. Amy hätte gar nicht darauf laufen können.«
    »Und das Fenster?«, fragte Noah.
    »Weit offen.«
    »Haben Sie einen Abschiedsbrief gefunden?«, fragte Jack zum Abschluss, und Millhouse schüttelte den Kopf.
    »Nein«, brachte er hervor. »Deshalb habe ich einen geschrieben. Meine Mutter war so aufgelöst, dass ich ihr die Gewissheit verschaffen wollte, dass Amy sie geliebt hatte.«
    Jack sah Millhouse streng an. »Sie haben soeben sämtliche Details aufgezählt, die sich bei vier anderen Mordfällen wiederholt haben. Hätten Sie den Tatort nicht verändert, hätten wir möglicherweise früher verstanden, was vor sich ging, und weitere Morde verhindern können.«
    Millhouse warf seinem Anwalt einen nervösen Blick zu. »Stecke ich jetzt in Schwierigkeiten?«
    »Die Obrigkeit sagt nein«, antwortete Jack. »Es steht Ihnen frei zu gehen.«
    Aber Millhouse regte sich nicht. »Meine Schwester wurde ermordet«, murmelte er, als begreife er erst jetzt. »Warum?«
    »Das wissen wir noch nicht«, sagte Noah. »Aber wir wissen, dass der Mörder mit seinen Opfern durch ein Computerspiel Kontakt aufnimmt. Shadowland.«
    Larry Millhouse zuckte regelrecht zusammen. »Wie das?«
    »Haben Sie schon davon gehört?«
    Millhouse nickte. »Ich habe es ihr sogar gezeigt. Und dann konnte sie gar nicht mehr genug davon bekommen.«
    »Sie hat viel gespielt?«, fragte Noah.
    »Sie verdiente dort sogar Geld. Es war ganz erstaunlich. Ich spielte zum Spaß. Amy um ihren Unterhalt.«
    »Wie?«, wollte Noah wissen.
    »Sie spielte im Casino. Poker, Blackjack, alles Mögliche. Und sie gewann. Viel. Kaufte und verkaufte Immobilien. Sie hat das Shadowland-Geld in echtes umgewandelt und hatte vor, ihren ersten Job zu kündigen.«
    »Sie hat also die meiste Zeit im Casino verbracht. Hat sie dort vielleicht jemanden kennengelernt?«
    »Nein, mir hat sie nichts gesagt. Wir hatten ohnehin Streit, weil sie so viel online war. Sie war plötzlich jemand, die Geschäfte machte, und ich erkannte sie nicht wieder. Als ich sie dann in ihrem Zimmer hängen sah …« Seine Stimme kippte. »… und so hergerichtet …«
    »Also haben Sie sie heruntergeholt und umgezogen«, sagte Jack leise.
    »Ja.« Millhouse ließ den Kopf in die Hände sinken. Seine Schultern bebten, als er leise zu weinen begann. »Sie war meine kleine Schwester, verdammt. Ich hatte ihr das Spiel gezeigt. Es war meine Schuld.«
    Sein Anwalt tätschelte seine Schulter. »Kann er jetzt gehen?«
    »Noch eine Minute«, sagte Noah so freundlich er konnte. »Mr. Millhouse, der Täter hat die Computer der anderen Opfer mitgenommen. Haben Sie an dem Computer Ihrer Schwester nach ihrem Tod etwas bemerkt?«
    Millhouse fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und versuchte, sich zu fassen. »Ich weiß es nicht. Wir waren wie ferngesteuert, verstehen Sie? Meine Mutter hatte starke Schmerzen in der Brust, und ich konnte das Schuldgefühl kaum ertragen. Ich … ich habe das Kleid verbrannt. Und meiner Frau gesagt, sie solle alles andere loswerden.«
    Na, toll.
Nicht dass der Mörder irgendetwas Brauchbares zurückgelassen hätte, dachte Noah verbittert. Er stand auf. »Vielen Dank, Mr. Millhouse.«
    »Haben Sie schon eine Spur?«
    Nicht eine. »Ja«, sagte Noah. »Wir melden uns bei Ihnen, wenn wir Neues erfahren.«
    Noah wartete im Flur auf Jack, der die Tür hinter ihnen schloss. »Eines wissen wir jedenfalls«, sagte Noah. »Martha und Christy waren meistens im Ninth Circle. Rachel pendelte zwischen Bar und Casino hin und her. Und Amy Millhouse hatte im Casino ihre Zelte aufgeschlagen.«
    »Wir kennen also die Orte, wo er seine Opfer aufspürt. Und wie hilft uns das weiter?«
    »Das weiß ich auch noch nicht.« Aber er wusste, wen er fragen musste. Noah sah auf die Uhr. »Ich bin zum Essen verabredet. Treffen wir uns um halb neun vor dem Haus der Bolyards, okay?«
    Jack setzte seinen Hut auf. »Ich musste Katie absagen. Aber vielleicht erwische ich sie noch.«
    »Viel Glück«, sagte Noah und meinte es so.
    Jacks Lächeln war unfroh. »Dir auch.«

Mittwoch, 24. Februar, 18.40 Uhr
    »Eve?« Ihr Kinn fuhr hoch, als jemand ihr Knie sanft drückte, und sie begegnete Noahs Blick über den Laptop hinweg. Er hockte vor ihr und sah sie besorgt, fast panisch an.
    »Ich habe zweimal versucht, dich zu erreichen, aber du bist nicht drangegangen.«
    Sie fischte das Handy aus ihrer Tasche. »Ich hatte es stumm gestellt und vergessen, das wieder zu ändern. Bitte verzeih. Ich

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