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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ernst. »Du bist also nicht mehr sauer?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich war eigentlich nicht sauer. Nur überrascht, dass du mich hierher gebracht hast.«
    »Ich muss mich bald wieder mit Jack treffen. Das nächste Mal gehen wir irgendwo hin, wo es weiße Tischdecken und Stoffservietten gibt, versprochen.«
    »Ich habe nichts gegen Tiefkühlpizza. Ich habe schon oft sehr viel schlechter gegessen.«
    Sie war nervös.
Das bin ich auch.
Er setzte sich auf den Stuhl neben sie und nahm ihre Hand. »Ich will nicht um den heißen Brei reden. Du sagst, du traust mir. Warum? Habe ich etwas an mir? Ist es mein Gesicht?«
    »Ich weiß nicht, warum. Ich vertraue dir einfach. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber es hat nichts mit dir zu tun. Sondern mit mir.«
    »Es macht dir also Angst, dass du mir aus überhaupt keinem Grund traust?«
    In ihren dunklen Augen kämpfte Erregung mit Furcht. »Ich habe mich vor sechs Jahren sehr dumm verhalten und zahle noch heute jeden Tag dafür. Das treibt einem die Unbesonnenheit aus.«
    »Du gehst lieber auf Nummer sicher. Jedenfalls mit Männern.«
    Sie hob das Kinn. »Und dafür entschuldige ich mich nicht.«
    Er erkannte das erhobene Kinn als Warnung und ruderte zurück. Er würde es anders versuchen. »Du hast erzählt, dass du dich nach Winters Tat zwei Jahre im Dunkeln versteckt hast.«
    Sie betrachtete ihn einen Moment lang, bevor sie antwortete. »Damals wohnte ich in einem Frauenhaus. Ich verließ es selten und übernahm freiwillig die Nachtschichten.«
    »Weil du Angst hattest einzuschlafen, richtig?« Angst vor den Träumen, Angst, jemandem wehzutun.
    »Ja. Ich kümmerte mich um die Babys, die ganz kleinen, die sich noch nicht vor mir fürchten konnten. Meine Narben sahen wirklich gruselig aus.«
    »Und was geschah nach diesen zwei Jahren?« Er wusste es, aber er wollte es von ihr hören.
    »Unwissentlich brachten wir eine Mörderin ins Frauenhaus, eine Kindesentführerin. Aber das weißt du. Du hast recherchiert.«
    Ja, das hatte er, und er war entsetzt. »Du hast den Jungen gerettet, wärest dabei aber selbst fast getötet worden.«
    »Alec ist ein tapferer Kerl. Ohne ihn hätte ich uns beide nicht befreien können.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    Sie lächelte. »In Chicago kurz vor dem Highschool-Abschluss, glücklich und gut integriert.«
    »Und was geschah, nachdem du den Jungen gerettet hattest?«
    »Dana und Ethan schafften es, die Entführerin zu überwältigen und der Polizei zu übergeben. Dana ist sozusagen meine Mom, große Schwester und Bewährungshelferin in einem. Sie ist mit Davids Schwägerin, Caroline, und Olivias Schwester Mia dick befreundet. Und so gehören wir alle zusammen.«
    »Du liebst sie, die Leute, die du in Chicago zurückgelassen hast. Sie haben sich dein Vertrauen verdient, nicht wahr?«
    Ihr Blick wurde wachsam. »Was bist du – ein ausgebildeter Psychologe?«
    »Ich will nur verstehen«, sagte er, ohne sich an ihrem Tonfall zu stören. »Du bist jetzt seit zwei Jahren in Minneapolis, was hast du in den beiden Jahren davor getan?«
    »Mich versteckt«, sagte sie. »Das kann ich gut.«
    »Das weiß ich. Und wo hast du dich versteckt?«
    »Na ja, da wir eine Mörderin in unserem Schutzhaus beherbergt hatten, war es plötzlich aus mit der Geheimhaltung. Dana schloss die Einrichtung, und sie und Ethan kauften ein Haus, in dem sie Pflegekinder aufnehmen. Ich hätte bei ihnen einziehen können, aber ich brauchte Raum für mich. Ich nahm eine Stelle an, die ich für perfekt hielt: In einer Reha für Leute, die gerade erblindet waren.«
    Noah zog die Stirn in Falten. Das hatte er nicht gewusst. »Weil diese Leute dich nicht sehen konnten?«
    »Warum sonst? Es gefiel mir dort. Ich konnte nachts lernen, und musste nicht einmal das Gelände verlassen.«
    Das machte ihn wütend. »Zwei Jahre lang? Und wieso bist du schließlich gegangen?«
    »Einer der Patienten verpasste mir den sprichwörtlichen Tritt in den Hintern. Er hatte sein Augenlicht bei einem Unfall verloren – das allein ist hart genug, aber er war Chirurg. Seiner Ansicht nach war seine Karriere, sein Leben vorbei.«
    »Und – war es das?«
    »Unfug. Er konnte zwar nicht mehr operieren, aber eine Menge anderer Dinge tun. Mit der Zeit und mit ziemlich viel Nörgelei meinerseits begann er diese Tatsache zu akzeptieren. Er fing noch einmal von vorn an, erfand sich sozusagen neu.«
    »Dann hast du ihm das Leben gerettet.«
    Sie schüttelte verlegen den Kopf. »Nein. Ich war ihm nur eine

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