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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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aber … was soll’s. Ich bin zwar hier drin, aber sie trägt ihre Narben draußen ein ganzes Leben lang mit sich herum.« Seine dunklen Augen wurden kalt. »Keiner von uns ist frei. Damit kann ich leben.«
    »Ich verstehe. Nun, machen wir weiter. Was geschah dann?«
    Winters beschrieb detailliert die Gewaltorgie, die erst mit seiner Verhaftung zum Ende gekommen war. Zwei Wochen nach dem Interview war er unter der Gefängnisdusche erstochen worden.
    Und das konnte nur geschehen, weil er die Kontrolle über sich verloren hatte.
Eine Schande,
ich hätte gern selbst mit ihm gesprochen.
Diese Variante des Bösen hatte ein faszinierendes Gesicht. Faszinierend genug, um es ausgiebig zu studieren.
    Aber auch wenn Winters ausgelöscht worden war, fürchtete sich Eve Wilson immer noch. Man konnte es ihr an den Augen ablesen, wenn man genau hinsah.
Und ich weiß es.
    Aus seiner Tasche nahm er dasselbe Handy, mit dem er ihr heute Morgen eine SMS geschickt hatte, dann spulte er das Video zu einer bestimmten Stelle zurück. Er wählte Eves Nummer, musste jedoch verärgert feststellen, dass sie nicht ranging. Er hätte sie so gern nach Luft schnappen hören, wenn er ihr dieses kleine Filmchen vorspielte.
Nun, nicht so tragisch.
Er würde die Furcht in ihren Augen früh genug sehen können.
    Sobald ihre Mailbox piepte, klickte er auf »Play« und hielt das Handy an den Lautsprecher. Als die Sequenz vorüber war, unterbrach er die Verbindung. Und lächelte.
    Anschließend legte er den Gang ein und fuhr los. Aus seinem Radio tönte der Polizeifunk. Er wollte wissen, wann genau Webster die Bolyards entdeckte. Wenn Eve seine Nachricht bekam, würde sie erschüttert sein, aber Webster würde die Angst packen, vor allem nach dem Anschlag, bei dem leider nur Hunter erwischt wurde. Webster würde Eve keine Sekunde mehr aus den Augen lassen.
    Und er wusste genau, wo Webster sein würde.
Fahren Sie zu den Bolyards. Finden Sie heraus, was sie wissen.
Wie ein braver Soldat würde Webster die Order befolgen. Und wo Webster war, würde auch Eve sein.
    Ich warte auf dich.

Mittwoch, 24. Februar, 20.45 Uhr
    »O mein Gott.« Noah sprang aus dem Auto, packte Eve an der Hand und rannte zu Jacks Haus, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen. Sein Magen drohte sich umzudrehen, als Mitarbeiter der Gerichtsmedizin eine Bahre mit einem gefalteten Leichensack darauf hineinschoben.
    Abbott fing sie an der Tür ab. Seine Miene war ernst. »Es ist nicht Jack«, sagte er statt einer Begrüßung.
    Noah deutete auf die Bahre. »Wer dann?«
    »Katie. Kopfschuss durch eine von Jacks Waffen.«
    »Das hat er nicht getan«, sagte Noah sofort, aber Abbott hob abwehrend die Hand.
    »Jack ist schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Er ist in keinem guten Zustand.«
    Noah spürte, wie ihm die Knie weich wurden. »Was heißt das?«
    »Wir haben neben seinem Bett eine leeren Flasche gefunden, und die Sanitäter glauben, dass er außerdem Tabletten geschluckt hat. Allerdings haben wir nichts gefunden.«
    Noah wollte sagen, dass Jack so etwas niemals tun würde, aber er war sich nicht mehr sicher, ob es wirklich stimmte.
    »Jack war derjenige, der V Farmer damals verfolgt hat. Wegen Jack hat er versucht, über den Highway zu entkommen«, sagte Eve. »Das hier gehört zu Dells Rache.«
    »Sie wissen, dass Jack Katie nicht ermordet hat«, fügte Noah zur Bekräftigung hinzu, und Abbott nickte.
    »Aber wir müssen uns an die Regeln halten. Und da ich keine Vorwürfe der Verschleierung hören will, können Sie auch nicht hineingehen, Noah.«
    Noah schloss die Augen. Er wusste, dass Abbott recht hatte. »Dann sagen Sie mir, wie es drinnen ausgesehen hat.«
    »Katie lag im Bett – tot.« Abbott zögerte. »Man hat sie zusammengeschlagen. Jack lag bewusstlos neben ihr, Pistole und Flasche auf dem Nachttisch. Hätten wir sie erst morgen früh entdeckt, wäre Jack jetzt tot. Es war gut, dass Sie mir Bescheid gegeben haben, als er wieder nicht auf die Anrufe reagiert hat. Und, Eve – gute Arbeit. Olivia sagte mir, Sie hätten die Verbindung zu den Farmers hergestellt. Und dass Sie Katie auf dem Foto erkannt haben, wird uns helfen, Jack vom Mordverdacht reinzuwaschen.«
    Eve nickte, eine Hand auf Noahs Rücken. »Gehen Sie davon aus, dass Dell seinen Vater getötet hat?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Abbott. »Warum?«
    »Weil ich mich frage, warum er es getan hat. Und wer noch auf seiner Liste steht.«
    »Ich würde sagen, du«, sagte Noah.
    »Und du«, gab sie zurück.

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