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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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geblieben wäre. Die Quittung dafür bekam er allerdings jetzt: Er musste einiges an Aufwand betreiben, seine eigenen Spuren zu verwischen.
    Und er musste sich beeilen. Die Fernsehreporterin, der er von Stuart Bolyards Festnetz aus das Interview versprochen hatte, war wahrscheinlich schon vor Ort eingetroffen und auf Webster und einen Tatort gestoßen. Bald würde es auch hier von Polizei wimmeln. Sie hätten das Haus leer vorfinden sollen, weil er vorgehabt hatte, Donner mitzunehmen.
    Er ging in Donners Badezimmer und zog die Brauen zusammen. Beide Zahnbürsten waren fort, ebenso verschiedene Toilettenartikel, wie man an den Lücken in der Reihe von Flaschen und Tuben deutlich erkennen konnte. Die Donners waren nicht nur für einen Abend ausgegangen.
    In Donners Küche stand ein einsames Glas auf dem Tisch. Lächelnd schnupperte er daran. Donner hatte Bourbon getrunken. Er hatte dafür gesorgt, dass sechs von den sechs Opfern eine Flasche davon zu Hause hatten. Er ließ das Glas in eine Plastiktüte fallen.
    Donald Donner war in Websters Augen nie ein wirklicher Verdächtiger gewesen, aber selbst Webster würde Probleme bekommen, knallharte Beweise wegzuerklären.
    Und was Donners momentanen Aufenthaltsort anging … Aus einem spontanen Gefühl heraus drückte er die Wahlwiederholungstaste am Festnetztelefon und legte auf, bevor eine Verbindung zustande kam. Er prägte sich die Nummer ein, holte seinen Blackberry aus der Tasche und startete eine Internetrecherche.
    Aha. Die Nummer gehörte zu Adele Donner, Donalds Mutter. Er würde natürlich überprüfen, ob das stimmte, aber das Gefühl sagte ihm, dass Donner genau dorthin geflüchtet war.
    Er wählte die 411 und legte auf, als die Vermittlung sich meldete. Er hatte nun Adeles Nummer aus der Wahlwiederholung entfernt. Natürlich würden sich die Cops den Gesprächsnachweis der Telefongesellschaft besorgen, aber das kostete Zeit.
    Zeit. Davon hatte er gerade nicht besonders viel. Er ging auf demselben Weg, den er gekommen war, und keine Minute zu früh. Als er an der Kreuzung abbog, kam ihm ein Streifenwagen entgegen.
Tut mir leid, Jungs. Dr. Donner ist leider vorübergehend verreist.

Mittwoch, 24. Februar, 23.00 Uhr
    »Sieh nett aus«, murmelte Eve. Brock und Trina wohnten in einem Ziegelhaus mit gemütlich rauchendem Schornstein. Allein der Anblick verursachte ihr ein mulmiges Gefühl im Bauch.
    »Und die Bewohner sind auch nett«, sagte Noah. »Warum bist du so nervös?«
    »Es ist immer so offiziell, wenn man die Familie kennenlernt.«
    »Aber du kennst sie schon aus der Bar.«
    »Ja, aber das ist etwas anderes. Das hier ist … privat.«
    »Und ob es das ist. Du hast mich doch heute auch Tom vorgestellt.«
    »Ja, schon.« Ihre Wangen wurden immer noch heiß bei dem Gedanken an Toms strengen Blick, mit dem er Noah gemustert hatte – als sei Tom der Vater und sie beide ungezogene Teenies. »Der Junge kann echt anstrengend sein.«
    »Er liebt dich. Du gehörst zu seiner Familie. Und ich habe die Musterung überstanden.« Er lächelte. »Auch Trina mag dich, das weißt du doch schon. Also wovor sich fürchten?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht ist mein siebter Sinn in den vergangenen Tagen derart überstrapaziert worden, dass meine Nerven sich verkürzt haben. Wie geht ihr Polizisten bloß mit der ganzen Aufregung um?«
    Er kam herum und öffnete ihr die Tür. »Normalerweise ist es gar nicht so aufregend. Sehr oft geht es nur um Papierkram. Vergiss dein Handy nicht.«
    Ihre Laptoptasche war umgefallen und das Telefon herausgerutscht. Aus Gewohnheit klappte sie es auf. »Eine knappe Million Anrufe, die ich nicht angenommen habe.«
    »Du kannst gleich alle zurückrufen«, sagte er ein wenig ungeduldig.
    Sie setzte sich in Bewegung. Er hatte viel zu tun, und sie lenkte ihn schon wieder ab. »Entschuldige. Die übliche Verzögerungstechnik, wenn ich nervös bin.«
    »Wie gesagt – du hast keinen Grund, nervös zu sein, also komm jetzt.« Er schlang ihr einen Arm um die Schultern, und sie schmiegte sich an ihn, während sie zum Haus hinaufgingen. »Fühlt sich gut an, nicht wahr?«, murmelte er dicht an ihrem Ohr, und sie schauderte.
    Denn das tat es. Und auch das machte sie nervös.
    Er seufzte. »Genieß es einfach, okay?«
    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie den Atem angehalten hatte.
    »Ja«, brummelte sie, dann fuhr sie zusammen, als sein Handy in der Tasche an ihrem Bein vibrierte.
    »Eve, entspann dich! Trina beißt nicht. Jedenfalls nicht mehr so

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