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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Schädel.
    »Lüg mich nicht an, Webster«, knurrte Dell.
    Endlich fand auch Eve ihre Stimme wieder. »Das tut er nicht«, sagte sie. »Ich habe Sie gefunden. Das war nicht schwer.«
    Dell erstarrte, und einen kurzen Moment lang ließ der Druck an ihrer Schläfe nach. Aber er fasste sich schnell, und Eve zuckte vor Schmerz zusammen, als die Waffe wieder mit aller Kraft gegen ihren Schädel gedrückt wurde. »Du lügst!«
    »Nein. Ich habe im Netz einen Zeitungsartikel von Kurt Buckland entdeckt – inklusive Foto von Ihrem Vater, wie er am Grab Ihres Bruders stand. Sie ähneln Ihrem Vater.« Sie machte eine Pause, um ihren nächsten Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Das taten Sie jedenfalls, bevor Sie ihn ermordet haben. Das Loch in seiner Brust stört den Gesamteindruck ein bisschen.«
    »Halt die Klappe!« Aber sie konnte spüren, dass sie ihn verunsichert hatte.
    Noah ließ Dell nicht aus den Augen. Eve fühlte das Gewicht ihrer Waffe in der Tasche und hoffte, dass er es nicht bemerkte.
    »Sie haben Ihren Vater umsonst getötet, Dell«, sagte sie ruhig. »Er hat Sie nicht verraten.«
    Dell hatte zu zittern begonnen. »Halt endlich die Klappe!«
    »Hat er Ihnen gesagt, dass er unschuldig war? Hat er um Gnade gebettelt? Und Sie haben ihn dennoch erschossen?«
    Sein Arm packte fester zu, und der Druck auf ihre Kehle verstärkte sich. Sie ging noch weiter auf die Zehenspitzen, um atmen zu können.
    »Lassen Sie sie los, Farmer«, sagte Noah mit ruhiger Stimme.
    »Nein
. Nein!
Du hast auch getötet, Webster. Ihr habt mit allem angefangen.«
    »Ich habe Ihren Bruder nicht umgebracht, Dell«, sagte Noah. »Er ist geflüchtet. Er hatte ein Verbrechen begangen, und wir haben ihn verfolgt. Das ist unser Job.«
    »Er hat doch nichts getan!«
    Eve konnte seine Verzweiflung riechen.
    »Er hat den Ladenbesitzer erschossen«, sagte Noah emotionslos. »Kaltblütig.«
    »Aber nur, weil sie ihn dazu getrieben hat.«
    »Sie? Meinen Sie Katie?«, fragte Noah.
    »Ja. Er war kein schlechter Mensch. V war kein schlechter Mensch.« Aber er klang nicht mehr so überzeugt wie zuvor. Eve spürte seine Verwirrung und dachte an den Abend zuvor, als sie ihn daran erinnert hatte, dass er sich in einer Bar voller Polizisten befand. Auch da war aus der Wut Verwirrung geworden, und jetzt schien sich Dell erneut in diesem Zustand zu befinden. Eve betete, dass Noah nicht in seiner Wachsamkeit nachließ. Sie machte sich ganz schwer, zog die Füße an und rutschte aus seinem Griff.
    »Waffen fallenlassen, Farmer«, befahl Noah, noch bevor sie zu Boden gesackt war und sich aus der Gefahrenzone rollte.
    Im Liegen wandte Eve gerade weit genug den Kopf, um zu sehen, was geschah. Noah hatte die Pistole auf Dell gerichtet, aber Dell hielt den Lauf der Waffe auf sie gerichtet. Die Männer starrten einander an.
    »Ich erschieße sie«, sagte Dell höhnisch, »und du darfst zusehen. Denn du wirst mich doch sowieso abknallen, genau wie du es mit V gemacht hast. Aber sie nehme ich mit.«
    Eve schob langsam ihre Hand in die Manteltasche und zog ihre Pistole heraus. Und dann war sie mit einem Satz auf den Knien und richtete die Waffe mit beiden Händen auf Dell. »Nein, tust du nicht«, sagte sie, und Dell fuhr herum.
    Mehr brauchte Noah nicht. In einem Sekundenbruchteil war er bei Dell, packte sein Handgelenk und stieß ihn zu Boden. Dell wehrte sich heftig, als Noah versuchte, ihm die Waffe zu entwinden und ihn mit einem Knie im Rücken am Boden zu halten.
    »Verschwinde«, knurrte Noah Eve zu. »Raus hier. Sofort.«
    »Ich bring dich um«, kreischte Dell. »Dich oder die Schlampe – mir egal.«
    Eve kroch auf Dell zu und hielt ihm die Waffe an den Kopf. »Schluss jetzt«, fauchte sie. »Oder ich schieß dir deinen verdammten Schädel weg. Du willst nicht sterben, Dell. Mir ist das schon einmal passiert, und glaub mir, das ist nicht lustig. Ich lüge nicht. Und ich habe keine Angst vor dir.«
    Dell starrte voller Hass zu ihr auf, als Noah ihm auch schon die Pistole aus der Hand schlug, die Arme nach hinten riss und ihm Handschellen anlegte. Er warf Eve einen zornigen Blick zu. »Was genau kann man an ›Verschwinde‹ missverstehen?«
    »Tut mir leid, ich konnte dich nicht hören«, sagte Eve ohne Gefühlsregung. »Er hat zu laut ›Ich bring dich um‹ geschrien.«
    Noah verdrehte die Augen, dann funkte er Verstärkung an und sah nach Trina, die sich inzwischen mühsam aufgesetzt hatte. »Wo ist Brock?«, fragte er.
    »Im Schlafzimmer«, sagte Trina.

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