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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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näher, bis sie seine Augen erkennen konnte. »Hat Martha sich selbst getötet?«
    Seine Kiefer verspannten sich, fast unmerklich. »Wieso?«
    Weil ich, falls sie es nicht getan hat, weder schuldig noch verantwortlich bin.
Dann war es jemand anderes.
Oh, mein Gott. Martha ist umgebracht worden.
Von wem? Und wieso?
Sie war achtzehn verdammte Stunden am Tag in Shadowland.
Sie hatte doch kaum die Gelegenheit gehabt, jemandem zu begegnen, der sie umbringen
könnte.
    Sie sog angstvoll die Luft ein. »Weil es mich interessiert. Martha ist mir nicht gleichgültig.«
    Plötzlich war seine Miene nicht mehr undurchschaubar. Sie sah Schmerz in seinem Blick, Kummer und Zorn. Und sie begriff, dass auch ihm Martha nicht gleichgültig war.
    In diesem Augenblick wollte Eve ihm alles erzählen. Unbedingt. Und das machte ihr angst.
    »Sie hat sich nicht umgebracht«, sagte er. »Woher kannten Sie sie? Ich muss es wissen. Bitte.«
    Ich war’s nicht. Ich bin nicht für ihren Tod verantwortlich.
Die Erleichterung ließ sie schaudern. »Von der Arbeit. Ich kannte sie von der Arbeit. Ich muss jetzt gehen.« Und als sie sich abwandte, hielt er sie nicht auf.
     
    »War das Eve aus dem Sal’s?«, fragte Jack, als Noah beim Wagen eintraf.
    »Ja. Sie sagt, sie kannte Martha ›von der Arbeit‹.«
    »Ernsthaft? Im Sal’s habe ich Martha nie gesehen.«
    »Nein. Eve meinte, von Marthas Arbeit.«
    Jack blinzelte und fuhr beinahe zurück. »Im Ernst? Na, da schau her. Stille Wasser und so.«
    »Sag mal, wovon redest du?«, fragte Noah gereizt.
    Jack hielt ihm einen Gehaltsscheck entgegen. »Zahlbar an Martha Brisbane von Siren Song Inc.«
    »Siren Song. Nie davon gehört«, murmelte Noah.
    »Ich auch nicht, deswegen habe ich Faye gebeten, den Laden für mich zu überprüfen.«
    »Und?« Faye war ihre Bürokraft. »Was hat sie herausgefunden?«
    »Siren Song ist ein Telefonsexanbieter.«
    Noah fiel die Kinnlade herab. »Wie bitte?«
    »Jep. Ich habe die Nummer der Firmenadresse angerufen, aber da meldet sich nur ein Anrufbeantworter. Komm, statten wir ihnen einen Besuch ab.«
    »Moment mal.« Noahs Gedanken gerieten ins Stolpern.
»Eve verkauft Telefonsex?«
    Jack sah ihn belustigt an. »Ähm, und Martha auch. Martha – unser Opfer? Du erinnerst dich an sie?«
    Noah öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. »Verdammt«, knurrte er.
    Er startete den Wagen, und Jack hob die Schultern. »Ich habe mir Marthas Kontoauszüge angesehen, während du noch drin warst. Das Pflegeheim für ihre Mutter ist wirklich teuer. Martha hat das Geld dringend gebraucht, Web. Vielleicht geht es Eve genauso. Damit verstößt sie ja nicht gegen das Gesetz.«
    »Nein.«
Ich bin bloß enttäuscht.
Er hätte das nicht von ihr gedacht. Eben, als er sie zum ersten Mal außerhalb der Bar gesehen hatte, hatte er einen Moment lang geglaubt, das Schicksal hätte ihm einen Tritt verpasst, wie Trina es prophezeit hatte. Aber nun … Telefonsex? »In einer Bar kann man auch gut verdienen.«
    »Sie ist Studentin und steuert aufs Diplom zu«, sagte Jack. »Das College kostet.«
    Noahs Miene wurde noch finsterer. »Woher weißt du, dass sie gerade ihr Diplom macht?«
    »Glaubst du denn, ich hole uns immer die Getränke an der Theke, weil ich so nett bin? Seit einem halben Jahr versuche ich, Eve dazu zu bringen, sich mit mir zu verabreden. Seit … na ja, du weißt schon.«
    Ja,
dachte Noah verbittert. Noch vor einem halben Jahr hätte Jack Eve keines zweiten Blicks gewürdigt. Die Narbe hatte ihn davon abgehalten. Abgeschreckt. Der Mann gab sich nur mit dem Besten zufrieden.
    Jack stieß ein Grunzen aus. »Guck mich nicht so an, Web. Du hast doch noch nie einen Schritt gewagt, weder bevor noch nachdem sie sich ihr Gesicht hat richten lassen.«
    Irgendwann, ich schwöre bei Gott …
Noah umklammerte das Lenkrad so fest er konnte. Dennoch konnte er sich die Frage nicht verkneifen. »Was hat sie gesagt?«
    »Sie windet sich heraus. Jedes Mal. Und zwar geschickt.«
    Noah dachte daran, wie sie eben regelrecht die Flucht ergriffen hatte. Nicht besonders geschickt. Ihm war sofort klar gewesen, dass sie ihm etwas verschwieg.
Allerdings.
Sein Verstand wollte es noch immer nicht wahrhaben.
    »Ich wette, sie macht das gut«, fügte Jack hinzu, als Noah vom Parkplatz fuhr.
    »Was?«
    »Telefonsex. Sie hat eine tiefe, rauchige Stimme. Damit verdient man bestimmt ganz gutes Geld.«
    Noah wusste, dass Jack ihn triezte, aber sein Ärger wuchs dennoch. »Halt. Die. Klappe. Jack.«
    Jack lachte

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