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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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leise. »Gott, bist du durchschaubar. Bitte sie um ein Date. Sie wird dir einen Korb geben, und du kannst sie abhaken.«
    »Nein«, fauchte Noah und bereute es sofort. Schon wieder hatte er sich von Jack ködern lassen.
    »Wie auch immer.« Jack schwieg einen Moment nachdenklich. »Vielleicht hat ein Kunde Martha ermordet.«
    Noah zwang sich zur Konzentration. »Könnte gut sein. Hatte Faye schon Marthas Einzelgesprächsnachweis vorliegen?«
    »Ja. Und da gibt es eine gebührenfreie Nummer, die sie mindestens zehnmal am Tag angerufen hat.«
    »Vermutlich die Vermittlung von Siren Song.«
    »Denke ich, ja«, sagte Jack. »Wenn wir Samanthas Anrufliste haben, können wir nachsehen, ob sie dieselbe Nummer gewählt hat. Vielleicht ist Siren die Verbindung zwischen den beiden.«
    »Verdammt. Wenn dieser Perverse auf Frauen steht, die Telefonsex anbieten, und Eve für die Firma arbeitet …«
    »Finden wir also heraus, ob die anderen Anbieterinnen noch gesund und munter stöhnen.«
    »Das ist nicht witzig, Jack.«
    Jacks Seufzen war fast aufrichtig. »Sollte es auch gar nicht sein. Manchmal kann ich einfach nichts dafür. Hey, mein Dad ist Bühnenkomiker. Das liegt in den Genen.«
    »Dein Vater ist pensionierter Fußpfleger.«
    »Ja, aber er tritt tatsächlich hin und wieder in einem Comedy-Club auf. Nachdem er sich vierzig Jahre lang nur Füße angeschaut hat, ist das kein schlechter Ausgleich, schätze ich. Und er ist ziemlich gut.«
    Noah lächelte verkniffen. Gerade hätte er Jack am liebsten den Hals umgedreht, und nun benahm sich sein Partner menschlich und … fast sympathisch.
    Jacks Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Komm, sieh es von der guten Seite. Vielleicht kann einer von uns ja Eve überreden, bei Siren auszusteigen und Privatvorstellungen zu geben.
Falls
du verstehst, was ich meine.«
    Noah konnte selbst nicht glauben, dass er rot wurde. »Sag mal, ist deine Pubertät eigentlich je zu Ende?«
    Jack tat, als denke er ernsthaft über die Frage nach. »Nö. Wir wär’s, wenn wir uns was zu essen besorgen, bei Siren vorbeifahren und anschließend einen Ausflug ins Pflegeheim machen, um noch einmal mit Marthas Mutter zu reden?«
    »Klingt nach einem Plan.«

Montag, 22. Februar, 15.02 Uhr
    Liza Barkley klappte das Telefon auf, sobald sie das Schulgebäude verlassen hatte. Den ganzen Tag über hatte sie immer wieder nachgesehen, aber Lindsay hatte nicht zurückgerufen.
    Krank vor Sorge rief sie die Telefonauskunft an und ließ sich mit der Gebäudereinigung Shotz verbinden.
    »Hi, mein Name ist Liza Barkley, und ich versuche, meine Schwester Lindsay zu erreichen. Sie hatte gestern Nachtschicht, ist aber nicht nach Hause gekommen. Haben Sie sie gesehen?«
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine lange Pause, und Lizas Magen schien sich mit Säure zu füllen. Sie hatte inzwischen die Bushaltestelle erreicht und blieb stehen. »Ist mit meiner Schwester alles in Ordnung?«
    »Wir, ähm … wir mussten Lindsay im vergangenen Juni entlassen. Das Geschäft lief sehr schlecht.«
    Wie vom Donner gerührt starrte Liza zu Boden. Im
Juni?
»Sie geht aber doch jeden Abend zur Arbeit. Sie hat mir gesagt, dass die Geschäfte schlecht liefen und dass sie die Nachtschicht übernehmen musste, um den Job zu halten.«
    »Es tut mir leid, aber wir haben gar keine Nachtschicht. Viel Glück.«
    Einen Moment lang stand Liza wie betäubt da.
Lindsay hat mich angelogen.
Was hatte sie all die Monate getan? Aber das zählte jetzt nicht. Lindsay war verschwunden.
    »Liza?« Der Busfahrer beugte sich vor. »Wir müssen fahren. Kommst du jetzt oder nicht?«
    Tu etwas.
»Ich fahre noch nicht nach Hause. Welcher Bus fährt an einer Polizeidienststelle vorbei?«

Montag, 22. Februar, 15.35 Uhr
    Eve ließ sich in ihren Wohnzimmersessel sinken. Jemand hatte Martha umgebracht, Martha, die achtzehn Stunden pro Tag online gewesen war. War das ein Zufall oder gab es eine Verbindung zu Shadowland?
    »Das ist doch verrückt«, sagte sie laut. »Niemand wusste, wer Desiree in Wirklichkeit war.«
    Doch. Du.
Sie erstarrte.
Und Christy Lewis ist heute nicht zur Arbeit gekommen.
    O mein Gott.
Was, wenn auch Christy etwas zugestoßen war?
    Eve loggte sich in Shadwoland ein, wurde zu ihrem Greer-Avatar und ging zum Ninth Circle. Aber Greer konnte Gwenivere nicht finden. Eve steuerte Gweniveres virtuelles Haus an und stöhnte entsetzt auf. Ein schwarzer Kranz hing an der Tür. Der Tod eines Avatars. Mit hämmerndem Herzen ließ Eve Greer die Tür

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