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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Bis zu den Schuhen.«
    Eve zoomte das Gesicht des Avatars heran. »Der Täter hatte Zugang zu Marthas Onlinedatei. Er hat Desirees Gesicht geschminkt, hat also ihren Avatar verändert.«
    »Aber ich dachte, Sie hätten den Avatar entworfen«, sagte Abbott.
    »Manche Designer sperren ihren Code, so dass die Kunden nichts daran verändern können. Ich lasse meinen offen.«
    »Gestalten Ihre Kunden dann nicht einfach alles selbst?«, fragte Noah.
    »Manchmal. Aber hauptsächlich ändern sie nur die Farbe ihrer Kleidung. Der Täter hier war in Marthas Datei und hat vielleicht eine Spur hinterlassen. Haben Sie ihren Computer gefunden?«
    »Ja, aber die Festplatte ist gelöscht worden«, sagte Noah. »Wir versuchen, noch Daten zu retten.«
    »Das ist sicher eine Möglichkeit«, murmelte sie mit der Betonung auf
eine.
    Noah beugte sich ein wenig vor. »Es gibt andere Möglichkeiten?«
    Sie lehnte sich zurück. »Aber sicher. Sie können bei ShadowCo freundlich anfragen, ob man Sie in die Dateien hineinlässt oder … Ihre IT -Abteilung könnte sich von einem anderen PC aus reinhacken.«
    »Sie wissen wahrscheinlich nicht, wie das geht, nicht wahr, Eve?«, fragte Abbott.
    »Eve«, warnte Matt.
    Noah hatte ganz vergessen, dass der Anwalt auch noch da war. Er fragte sich, wie man ihn loswerden könnte.
    Eve lächelte ein wenig schuldbewusst. »Das ist wirklich nicht schwer. Eigentlich kann das jeder Schüler.«
    Sie hatte nicht geleugnet, es selbst hin und wieder zu tun, stellte Noah fest. »Bringen Sie uns bitte zum Club. Diesem Ninth Circle.«
    Der Club war wie ein neonfarbenes Schloss gestaltet, mit flackernden Facklen auf den Türmen. Greer drängte sich selbstbewusst durch die Menschenmenge. Auch Eve bewegte sich so, und in Anbetracht ihrer Vergangenheit war das erstaunlich.
    »Die Band klingt grausig«, sagte er und verzog das Gesicht wegen der kreischenden Gitarren.
    »Stimmt. Aber es kommt ohnehin niemand wegen der Musik her. Was möchten Sie sehen?«
    »Wissen Sie, mit wem Christy gestern Abend getanzt hat?«, fragte Noah.
    Sie durchsuchte den Saal, in dem es vor Tanzenden wimmelte. »Nein. Er war einer von Claudios Avataren. Claudio hat den teuersten und edelsten Avatar-Laden in Shadowland. Aber ich kann den Kerl im Augenblick nicht sehen. Und ich habe nicht mit ihm geredet, daher weiß ich auch nicht, wie er heißt.«
    »Beschreiben Sie ihn uns bitte. Schriftlich«, sagte Abbott. »Dann können wir ihn über seine Registrierung finden.«
    »Vielleicht«, sagte sie, aber es war herauszuhören, dass sie nicht daran glaubte. »Falls er seinen echten Namen benutzt hat. Aber das tut kaum einer. Informationen über real existierenden Personen findet man nur da, wo es um real existierendes Geld geht.«
    »Folge der Spur des Geldes«, murmelte Noah. »Die Welt ist doch überall gleich.«
    Sie loggte sich aus. »Ich mache nachher von zu Hause aus weiter. Wenn ich ihn entdecke, rufe ich Sie sofort an.«
    »Aber kommen Sie ihm nicht zu nah«, sagte Noah. »Wir übernehmen dann.«
    Sie nickte, ihr Blick war ernst. »Natürlich.«
    Er wusste, dass sie log, aber das machte nichts. Sollte sie sich ruhig reinhacken. Das würde ihnen viel Zeit ersparen.
    Matthew Nillson hatte sich erhoben. »Ich fahre dich nach Hause, Eve.«
    Ich denke nicht.
Unwillkürlich dachte Noah wieder an den hungrigen Blick, den er am vergangenen Abend in ihren Augen gesehen hatte. Dass ihre Wege sich heute gekreuzt hatten, konnte kein Zufall sein.
    »Mir wäre es lieber, wenn mich jemand zu meinem Wagen bringen könnte«, sagte sie. »Er steht noch bei Christy.«
    »Dann fahre ich sie«, sagte Noah, und als Matt zum Protest ansetzte, fügte er hinzu: »Es ist immer noch ein Tatort.«
    »Schon gut«, beruhigte Eve ihren Anwalt. »Ich passe auf, was ich sage.«
    »Um den Formalitäten zu genügen, möchte ich dich hier und jetzt darauf hinweisen, dass es nicht klug ist«, murrte er, und sie lächelte und zwinkerte ihm zu.
    »Vielen Dank für deine Hilfe. Ich werde Callie nur Gutes berichten. Also, Detective, von mir aus können wir losfahren.«

Montag, 22. Februar, 21.00 Uhr
    Websters Insiderin war in Christy Lewis’ Haus gewesen und hatte in der Aufregung ihre Schlüssel fallen lassen. Wie unvorsichtig von ihr, dachte er, als er die drei Stockwerke zu ihrer Wohnung hinaufschlich. Sie war nicht zu Hause, aber sie würde irgendwann kommen. Bis dahin konnte er warten.
    Sie würde sich fahren lassen müssen, da sie keinen Autoschlüssel hatte. Er

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