Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Neunte Kreis? Der Hölle?« Webster verzog das Gesicht. »Ist ja wundervoll.«
    »Es ist ein Tanzclub, ein Treffpunkt. Cristys Gwenivere war ein echtes Partygirl. Ich bin als Greer, ein anderer Avatar von mir, hingegangen, um nach ihr und meinen anderen kritischen Probanden zu sehen – die, um die ich mir am meisten Sorgen mache.«
    »Und wie viele haben Sie davon?«, wollte Webster wissen.
    »Im Augenblick noch fünf andere, aber ungefähr ein Dutzend, die die Neigung dazu zeigen. Gestern Abend, als ich aus dem Sal’s kam, habe ich Christy gesucht. Ich fand sie im Club, wo sie wie immer tanzte und flirtete.«
    »Woher wussten Sie, wer diese Leute im wahren Leben sind?«, fragte Jack.
    »Tja, da habe ich mich dann wirklich in Schwierigkeiten hineinmanövriert. Ich habe gegen Doppelblind verstoßen.«
    Die Detectives sahen einander verständnislos an.
    »Doppelblind bedeutet, dass ich nicht weiß, wer wer ist, und die Teilnehmer nicht wissen, in welcher Studiengruppe sie sich befinden. Und das ist eigentlich sakrosankt.«
    »Aber du hast heimlich nachgesehen«, sagte Olivia.
    »Kann man wohl sagen.« Eve rieb sich den verspannten Nacken. »Ich habe mich in die Datei gehackt und die Namen der Testpersonen herausgesucht, um die ich mir am meisten Sorgen mache.«
    »Und die Adressen?«, fragte Webster scharf.
    Eve schloss die Augen. Sie musste sich rasch etwas einfallen lassen, um Ethan nicht mit hineinzuziehen. »Zuerst nicht. Aber heute wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen. Ich war gerade von Martha gekommen. Sie hatten gesagt, dass sie ermordet worden war. Und jetzt wird es verdammt unglaublich.«
    Eve sah Noah in die Augen. »Ich hatte für Marthas Namen bei Google einen Alert-Dienst angemeldet. Heute Morgen bekam ich dann den Zeitungsartikel geschickt. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also ging ich zuerst zu meinem Studienbetreuer und erzählte ihm von Martha.«
    »Sie haben zugegeben, dass Sie gegen die Regeln der Doppelblindstudie verstoßen haben?«, fragte Webster. »Das war mutig von Ihnen.«
    »Ich musste es tun«, sagte sie. »Ich konnte schließlich nicht zulassen, dass andere Menschen wegen meines Projekts zu Schaden kommen. Aber mein Studienbetreuer wurde wütend. Ich zeigte ihm den Artikel über Martha, und er … er hat ihn in den Schredder gesteckt. Ich solle gefälligst meinen Mund halten, hat er mir gesagt.«
    »Mistkerl«, murmelte Abbott.
    »Na ja, vom Standpunkt der Studie aus ist er im Recht. Moralisch allerdings nicht. Ich wusste, wo Christy arbeitete. Sie hatte mir mal von ihrem Job erzählt, als sie in meinem Laden war. Christy war ein ziemlich einsamer Mensch. Sie wollte nur reden. Sie machte sich Sorgen, dass man sie feuern würde, weil sie so oft online war, aber nicht aufhören konnte.«
    »Sie war süchtig«, schloss Webster, und Eve nickte traurig.
    »Ich wollte im echten Leben nach ihr sehen, aber sie war nicht zur Arbeit erschienen. Also ging ich davon aus, dass sie zu Hause war und spielte. Aber da ich schon unterwegs war, wollte ich wenigstens Martha meinen Respekt erweisen. Tja, dann bin ich Ihnen begegnet, Detective.«
    »Und hast mich angerufen?«, fragte Olivia.
    »Nein, noch nicht. Anschließend fuhr ich wieder nach Hause und ging online.« Eve spürte, wie ihr Herz erneut zu rasen begann. »Weil ich mir noch immer Sorgen um Christy machte, suchte ich ihr Haus in Shadowland auf. An der Tür hing ein schwarzer Kranz und …«, sie schluckte, »drinnen hing Christy am Seil. Ihre Schuhe waren heruntergefallen.«
    »Wie?«, fragte Webster atemlos.
    »Genauso wie in der realen Welt. Ich hätte fast den Notruf gewählt, aber man hätte mich doch für vollkommen verrückt erklärt. Deswegen habe ich Olivia auf dem Revier angerufen. Ich hatte deine Handynummer nicht.«
    »Das wird sich ändern«, sagte Olivia. »Meine Schwester reißt mir den Kopf ab, wenn dir etwas passiert.«
    Eves Lächeln war schwach. »Nicht auszudenken. Jedenfalls dachte ich, dass du vielleicht ihre Adresse ausfindig machen und nachsehen könntest, ob es ihr gut geht. Ich dachte, du würdest mich vielleicht nicht für bescheuert halten.«
    »Und wie haben Sie sich Christys Adresse letztendlich verschafft?«, fragte Webster. Diesmal etwas ruhiger.
    »Nicht antworten«, sagte Matt und bedachte Webster, der ihn finster ansah, mit einem stoischen Blick. »Im Moment jedenfalls nicht.«
    »Okay. Ich fuhr also zu Christy«, fuhr Eve fort, »und hoffte, dass es sich nur um einen widerlichen Scherz

Weitere Kostenlose Bücher