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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sein, als wir bei Samanthas Mutter waren.«
    »Der Idiot hat sogar die Schlange erwähnt.« Jack schob die Zeitung angewidert von sich. »Dabei hätten wir dieses Detail noch zurückgehalten.«
    »Finden Sie heraus, wo er sich versteckt hat«, sagte Abbott mürrisch. »Ich will wissen, woher er von roten Kleidern und der Schlange wusste, und ich will, dass er in Zukunft von allen Tatorten ferngehalten wird.«
    Carleton sah zweifelnd auf. »Sind Sie sicher, dass das klug ist? Dadurch wird er doch nur noch entschlossener. Vielleicht wäre er als Verbündeter hilfreicher.«
    Abbotts Augen sprühten Funken. »In meinem Team haben Journalisten nichts zu suchen!«
    »Ich sagte auch nicht, dass Sie ihn an Ihrer Brust nähren sollen, Bruce«, sagte Carleton sanft. »Ich kenne mich aber mit Persönlichkeiten wie seiner aus. Wenn Sie ihm etwas verbieten, will er es erst recht haben.«
    »Der Doc hat gar nicht so unrecht«, meinte Jack. »Ich würde auch lieber wissen wollen, was der Bursche in Erfahrung bringt. Aber sehen wir es positiv – zumindest kennt er die Verbindung zwischen den drei Frauen nicht.«
    Carleton sah sich am Tisch um. »Und die wäre?«
    »Haben Sie schon mal von einem Computerspiel namens Shadowland gehört?«, fragte Noah, bevor Jack Eve erwähnen konnte. Noah war sich nicht sicher, ob Carleton über ihre Beteiligung an dieser Sache schweigen durfte. Vielleicht war er durch seine berufliche Ethik verpflichtet, Eve zu melden.
    »Nein, Computerspiele geben mir nichts«, sagte Carleton. »Aber aus Ihrer Bemerkung schließe ich, dass die Opfer gespielt haben.«
    »Und wie«, sagte Jack. »Stundenlang.«
    »Ich habe einige Patienten, die Suchtverhalten zeigen. Sie erwähnten das Spiel Worlds of War.«
    »Warcraft«,
korrigierte Jack. »Das Prinzip ist ähnlich.«
    »Wir haben herausgefunden, dass alle drei Frauen an einer psychologischen Studie über Spielverhalten teilgenommen haben. Die Studie wird von einer hiesigen Universität durchgeführt«, fügte Abbott hinzu, und Noah wollte protestieren, aber es war zu spät.
    Carleton zog die Brauen hoch. »Woher wissen Sie davon?«
    »Durch eine vertrauliche Quelle«, warf Noah schnell ein.
    »Hat diese Quelle auch einen Namen, den Sie mit dem Team teilen möchten?« Carletons Stimme war ruhig, aber er war verärgert. Zu Recht, wie Noah vermutete.
    Abbott nickte. »Ja. Zu gegebener Zeit werden wir das tun.«
    »Aber im Augenblick«, fügte Noah hinzu, »möchten wir Sie nicht dem Dilemma aussetzen, es vielleicht melden zu müssen.«
    »O die hinderliche Moral«, sagte Carleton mit gezwungenem Lächeln. »Schön, wie Sie meinen. Also weiß offenbar jemand außer Ihrer vertraulichen Quelle von dieser Studie. Wissen Sie, um wen es sich handelt?«
    »In diese Richtung ermitteln wir gerade«, sagte Noah ausweichend. »Ihr Profil wäre uns eine große Hilfe.«
    »Ich bin bloß nicht sicher, ob es noch passt. Die Sache mit dem Computerspiel ändert einiges. Die wissenschaftliche Studie nicht zu vergessen.« In Carletons Stimme schwang eine bislang unbekannte Schärfe mit. »Möglicherweise habe ich gestern fünf Stunden meiner Nachtruhe verschleudert, um ein Profil zu erstellen, das nun vollkommen bedeutungslos ist.«
    Noah schloss die Augen. »Es tut mir leid, Carleton. Daran habe ich einfach nicht gedacht.«
    »Tja, so sieht’s aus.« Carletin presste sich die Fingerspitzen gegen die Schläfen, dann hob er den Kopf. Sein Ärger war weitgehend eingedämmt, aber besänftigt war er noch nicht. »Erzählen Sie mir, so viel wie möglich.«

Dienstag, 23. Februar, 8.45 Uhr
    »Verzeihung? Ich suche eine Eve Wilson.«
    Dr. Donners elender Sekretär, Jeremy Lyons, zeigte auf sie. »Sie sitzt da hinten.«
    Hastig klappte Eve den Laptop zu.
Verdammt.
Sie war nah dran gewesen, in Martha Brisbanes Shadowland-Datei einzudringen, aber nun eilte ein Mann in ihre Richtung. Er war glattrasiert und gut gekleidet, aber seine Haltung und sein Blick strahlten Arroganz aus. Eve misstraute ihm auf Anhieb.
    »Miss Wilson.« Er hielt ihr die Hand hin. »Mein Name ist Kurt Buckland. Vom
Mirror.
«
    Sie schüttelte ihm widerstrebend die Hand. »Mr. Buckland. Ich bin im Augenblick ziemlich beschäftigt.«
    Er ignorierte ihren Einwand. »Sagen Sie mir doch bitte, woher Sie die drei ermordeten Frauen kannten.«
    Die Jahre, die sie in Danas Frauenhaus gelebt hatte, hatten ihr beigebracht, keine Geheimnisse preiszugeben und sich bei entsprechenden Fragen dumm zu stellen. Aber manchmal war es

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