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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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weiß. Das war ein Fehler. Ich war verzweifelt, trotzdem würde ich niemals einer von beiden ein Haar krümmen.«
    Â»Sie sind völlig überarbeitet, Faizal. Sehen Sie sich an. Sie sind am Ende. Können nicht mehr klar denken. Nicht mehr schlafen und nicht mehr essen. Und Sie können nicht verwinden, was aus Ihrem Traum geworden ist.« Van Rensburg stellte das Foto von ihm und seiner Familie wieder auf. Es war aufgenommen worden, als noch alle gesund und glücklich gewesen waren, als er noch keine Krücken gebraucht hatte. »Sagen Sie mir, wo sie steckt. Ich hole das Mädchen. Die ganze Sache löst sich in Wohlgefallen auf, und Sie können sich einen Job bei einem Sicherheitsdienst suchen. Ende gut, alles gut.«
    Â»Sie haben selbst eine Tochter …«
    Â»Hören Sie sich Ihre Frau an, Faizal.«
    Clinton van Rensburg schaltete den Digitalrecorder ein, und Shazias Stimme hallte durch den Raum.
    Â»Yasmin, Yasmin.«
    Â»Beruhigen Sie sich bitte.« Die gelangweilte Stimme der Frau in der Notrufannahme. »Nennen Sie bitte Ihren Namen und Ihre Adresse. Worum geht es denn?«

    Â»Um Yasmin Faizal, meine Tochter.« Shazia wechselte sekündlich zwischen Panik und Zorn. »Sie ist nicht mehr hier. Ich bin hergefahren, um sie abzuholen, und sie ist weg. Das ist schon mal passiert! Mein Mann. Er war hier, und jetzt ist sie weg …«
    Â» Wie heißt Ihr Mann?« Hellwach. Neue Fragen. Neu erwachtes Interesse. Der Computer hatte die Handynummer auf dem Bildschirm automatisch rot unterlegt.
    Â»Captain Riedwaan Faizal. Aus der Gang Unit. Er hat sie wieder entführt.«
    Â»Lassen Sie mich das aufnehmen, Madam.«
    Van Rensburg schaltete den Ton ab.
    Â»Was haben Sie diesmal angerichtet, Faizal?«
    Â»Das ist ein Irrtum.«
    Â»Hier ist die einstweilige Verfügung, die Ihre Frau vor zwei Monaten gegen Sie erwirkt hat. Durch ihren Anruf ist sie automatisch in Kraft getreten.« Van Rensburg sah ihn scharf an. »Sie wissen, wie das inzwischen läuft: Das Gesetz soll den Frauen helfen. Ich nenne das Schadensbegrenzung.«
    Â»Sie will mir eins auswischen, Clinton.« Riedwaan zupfte mit zittrigen Fingern eine Zigarette aus der Packung. »Jedenfalls bete ich darum. Denn andernfalls verringern sich mit jeder Minute, die wir mit diesem Quatsch verplempern, meine Chancen, sie zu finden.«
    Â»Dann schildern Sie mir genau, was Sie heute Nachmittag gemacht haben, Faizal.«
    Â»Erst der Fundort in Maitland.«
    Â»Und dann?«
    Â»Dann bin ich hergefahren, um mich mit Phiri und Delport zu treffen.«
    Â»Sie haben ganz schön lang gebraucht, um hier anzukommen. Wo waren Sie währenddessen?«

    Â»Bei der Mutter«, sagte Riedwaan. »Um ihr die Nachricht zu überbringen.«
    Â»Und bevor Sie am Tatort waren?«
    Â»Bin ich rumgefahren.«
    Â»Rumgefahren?« Van Rensburg sah Riedwaan in die Augen. »Wo rumgefahren?«
    Â»An der Ballettschule vorbei.« Riedwaan rollte die Zigarette zwischen den Fingern. »Ich war auf dem Weg zu zwei toten Mädchen. Ich musste sie vorher sehen.«
    Â»Und wie ging es ihr da?«
    Â»Sehr gut. Ich habe kurz im Wagen mit ihr gesprochen, dann ist sie ins Haus zu ihrem Ballettunterricht gelaufen.«
    Â»Faizal, als sie das letzte Mal verschwand, war sie bei Ihnen.« Van Rensburg blätterte im Ordner, fand die Niederschrift der Familienrichterin und las sie vor: »Yasmin Faizal. Sechs Jahre. Zwei Tage lang von ihrem Vater in einer Anglerhütte festgesetzt. Gab das Kind nur widerwillig heraus.« Er schob das Blatt beiseite. »Den Rest schenke ich mir. Sie wissen selbst, was damals passiert ist.«
    Â»Ich habe sie nicht ›festgesetzt‹.« Riedwaan ging auf und ab. »Was für ein bescheuertes Wort. Sie war nicht einmal eingesperrt. Wir hatten nur die Tür zugemacht, weil’s von Südost so wehte.«
    Â»Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie damals gedroht, die Vertreterin des Familiengerichts in den Atlantik zu werfen.« Van Rensburg drehte das Blatt um. »Und beim ersten Mal hat man sie mit Ihnen zusammen im Einkaufszentrum entdeckt.«
    Â»Sie ist mein Kind. Ich hatte sie von der Schule abgeholt. Wir waren Schlittschuhlaufen. Sie war ganz begeistert.«
    Â»In dieser eidesstattlichen Erklärung steht etwas anderes.« Van Rensburgs Stimme blieb ruhig und gemessen. »Hier steht, Sie seien in Yasmins Klassenzimmer

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