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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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klobigen Kopf hat. Groß und klobig.
    Das Licht wird gedimmt. Das Getuschel verstummt. Das Orchester legt los, der Vorhang öffnet sich. Die gesamte Besetzung marschiert, verkleidet als Pendler auf einer New Yorker Straße, über die Bühne. Millie, das Mädchen aus einer Kleinstadt in Kansas, ist in Manhattan angekommen.

    Obwohl ich keinen Moment verpasse, in dem Charlie auf der Bühne ist, wirkt die Vorstellung seltsam gedämpft, verglichen mit der Probe, die ich vor drei Wochen gesehen habe. Musik und Inszenierung sind dieselben, doch das Ganze hat nicht mehr die gleiche Energie und Spannung. Vielleicht fehlt Sienna.
    Außer mir scheint das niemandem aufzufallen. Es gibt stehende Ovationen und drei Vorhänge. Zwei Mädchen zerren den widerstrebenden Regisseur ins Rampenlicht. Gordon Ellis verbeugt sich theatralisch, berührt mit den Fingerspitzen den Boden, richtet sich mit ausgebreiteten Armen auf, winkt die Besetzung auf die Bühne und legt die Arme um die beiden am nächsten stehenden Mädchen. Eines von ihnen ist Charlie. Ich schmecke Galle in meinem Hals.
    Der Vorhang gleitet zu. Das Licht im Zuschauerraum geht an.
    Draußen sehe ich mich nach Julianne um. Sie redet mit einer der anderen Mütter. Harry lungert auf der Suche nach einem Gesprächspartner in der Nähe herum. Ich versuche, seinem Blick auszuweichen, doch er hat mich schon entdeckt.
    »Was für eine Vorstellung, was? Absolut fantastisch.«
    Er trägt Segelschuhe und eine dieser Thermo-Skiwesten, die man bis zum Hals zuziehen kann.
    »Ursprünglich war es ein Film, wissen Sie.«
    »Was?«, frage ich.
    » Modern Millie . Julie Andrews hat die Hauptrolle gespielt. Mary Tyler Moore war auch dabei. Der Film wurde für sieben Oscars nominiert und hat den Oscar für die beste Musik gewonnen.«
    Ich hätte es ahnen können – Harry ist Experte für Hollywood-Musicals.
    »Die Musik wurde von Elmer Bernstein komponiert, nicht zu verwechseln mit Leonard Bernstein – die beiden waren nicht mal verwandt, hatten jedoch am Broadway Spitznamen. Der eine war West Bernstein und der andere East Bernstein.«

    Harry lacht.
    Vielleicht ist er schwul.
    Nachdem er seine Anekdote beendet hat, lächelt er mich an. Offenbar ist es nun an mir, etwas zu der Unterhaltung beizutragen, aber mir fällt nichts ein. Nach einer langen Pause schlägt er vor, dass wir irgendwann mal zusammen eine Runde Golf spielen sollten.
    »Ich spiele kein Golf«, erkläre ich ihm.
    »Natürlich. Tennis?«
    »Dieser Tage auch nur noch selten.«
    Harry zupft an seinem Ohrläppchen. Nach einer weiteren langen Pause tritt er einen Schritt näher und flüstert: »Meinen Sie, dass wir zwei je Freunde werden können?«
    Er stellt diese Frage so ernsthaft, dass er mir beinahe sympathisch wird.
    »Ich glaube nicht, Harry.«
    »Und wieso glauben Sie das nicht?«
    »Weil alles, was wir gemeinsam haben, Julianne ist, und wenn wir Freunde werden, haben Sie irgendwann das Gefühl, es wäre okay, mit mir über sie zu reden. Aber es ist eine Sache, eine Frau zu verlieren, und eine ganz andere, sie mit einem anderen wie ein gemeinsames Interesse zu erörtern.«
    Harry zupft noch heftiger an seinem Ohrläppchen. »Sie haben sie sehr traurig gemacht, wissen Sie das?«
    »Ich habe sie auch zwanzig Jahre lang sehr glücklich gemacht. «
    »Die Menschen ändern sich vermutlich.«
    Mir kommen gleich die Tränen!
    »Ich werde versuchen, sie glücklich zu machen«, verkündet er.
    Ich spüre ein Kribbeln im Arm, ein kalter Schauer läuft mir den Rücken herunter. Ohne Rücksicht auf seine Größe und seine Fitness will ich Harry eine verpassen. Offenbar bin ich auf den Geschmack gekommen.

    »Ich möchte kein böses Blut«, sagt er, alle Signale – meine Körpersprache, meinen Tonfall und meine geballten Fäuste – ignorierend. Dann sagt er noch etwas davon, dass er niemandem auf die Füße treten wolle und dass es keine Gewinner und keine Verlierer gebe.
    Ich stoße einen gutturalen Laut aus.
    »Verzeihung?«, fragt er.
    »Ich sagte, das ist doch Blödsinn.«
    »Oh!«
    Er reißt die Augen auf.
    »Mal ehrlich, Harry, meine Füße oder meine Gefühle sind Ihnen völlig schnuppe.« Ich spreche mit zusammengebissenen Zähnen, bemüht, keine Aufmerksamkeit zu erregen. »Sie mögen Trophäen. Sie haben ein Haus voller Trophäen, eine Vitrine voll mit Ihren Golf- und Squash-Pokalen und den eingerahmten Dankesbrief von Margaret Thatcher, weil Sie für irgendeine gute Sache gespendet haben. Und jetzt wollen Sie meine

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