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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Dienstagnachmittag getroffen? Und wohin hat er dich gebracht?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Er wird mich bestrafen.«
    »Er kann dich nicht mehr erreichen.«
    Sie hebt den Kopf und sieht mich direkt an. Goldene Flecken schimmern in ihren braunen Pupillen.
    »Er kann mich immer erreichen.«
    Die Windschutzscheibe ist von Regen verschliert, als ich unter einem Himmel nach Hause fahre, der wie eine abgerissene Tapete aussieht. Die Scheibenwischer schlagen von einer Seite zur anderen. Vor mir blinken rote Rücklichter auf und verblassen wieder. Mein Volvo ist repariert, sieht jedoch aus wie auf einem Schrottplatz zusammengebaut, speziell ausgestattet mit klappernden und quietschenden Kleinteilen.
    Im Radio laufen die Nachrichten zur vollen Stunde.
    Der falsche Vergewaltigungsvorwurf eines Teenagers könnte Auslöser für den Brandanschlag gewesen sein, bei dem eine
fünfköpfige Asylbewerberfamilie ums Leben gekommen ist. Das minderjährige Mädchen hatte behauptet, von vier ukrainischen Männern entführt und sexuell missbraucht worden zu sein. Später gab sie zu, sich diese Geschichte nur ausgedacht zu haben, weil sie zu spät nach Hause gekommen war und Angst vor der Reaktion ihrer Eltern hatte.
    Die Anklage geht davon aus, dass der Brandanschlag auf eine Pension in Bristol ein Racheakt für die angebliche Vergewaltigung war. Fünf Mitglieder einer Familie waren bei dem Brand ums Leben gekommen, darunter drei Mädchen im Alter von vier, sechs und elf Jahren. Der einzige Überlebende, Marco Kostin, konnte sich durch einen Sprung aus einem Fenster im zweiten Stock retten.
    Die 17-jährige Stacey Dobson sagte aus, dass sie am Nachmittag und Abend des Vortages mit Marco Kostin zusammen gewesen sei. Später habe sie dann die Geschichte erfunden, dass sie von vier Asylbewerbern in einen Van gezerrt und sexuell missbraucht worden sei. Mehrere Männer, darunter Marco Kostin, wurden festgenommen, jedoch kurz darauf ohne Anklage wieder freigelassen.
    Vierundzwanzig Stunden später wurde ein Brandanschlag auf das Haus von Marco Kostin verübt, als er und seine Familie schliefen. Die drei der Tat angeklagten Männer, unter ihnen das Mitglied der British National Party Novak Brennan, bestreiten die Vorwürfe.
    Brennan soll angeblich den Transporter gefahren haben, der bei dem Anschlag zum Einsatz kam. Außerdem wurde er später feiernd in einem Lokal gesehen, in dem einer der Mitangeklagten prahlte, auf einem »russischen Barbecue« gewesen zu sein.
    Ich parke unter einer tropfenden Eiche und renne, den Mantel als Regenschutz über den Kopf ziehend und Pfützen ausweichend, zu meiner Haustür. Der Schlüssel dreht sich im Schloss, und die Tür geht auf. Noch bevor ich über die Schwelle trete,
spüre ich, dass irgendetwas anders ist. Weniger ein fremder Geruch als eine Veränderung der Temperatur oder des Luftdrucks. Vielleicht habe ich oben ein Fenster offen gelassen. Vielleicht bin ich irritiert, weil Gunsmoke nicht draußen auf mich wartet und mit dem Schwanz gegen die Hintertür schlägt.
    Ich lege Brieftasche und Schlüssel vorsichtig auf ein Beistelltischchen und blicke den Flur hinunter zur Küche. Nach links gehen zwei Türen ab. Die erste führt ins Wohnzimmer. Ich stoße sie mit dem Fuß auf und taste nach dem Lichtschalter. Alles wirkt unberührt.
    Neben dem Gaskamin steht ein Messingständer mit einem Zier-Schürhaken aus glänzendem Messing. Ich nehme ihn und wiege ihn in der Hand, gehe zurück in den Flur und weiter zur nächsten Tür. Das Esszimmer ist ebenfalls leer.
    Wieder bleibe ich lauschend stehen.
    Dann gehe ich leise den Flur hinunter zur Küche. Durch das Fenster kann ich die Umrisse der Bäume im Garten und eine Seite des alten Mühlhauses aus dem 18. Jahrhundert nebenan ausmachen. Im Licht eines Blitzschlags erkenne ich weitere Details. Die Spüle, den Küchentisch, drei Stühle… Warum nicht vier?
    »Kommen Sie rein, Professor, ich bin’s nur«, sagt eine Stimme. Gordon Ellis hat in der Dunkelheit gesessen. Er steht auf und wendet sich mir zu. »Die Tür war nicht abgeschlossen. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    Ich habe immer noch den Schürhaken in der Hand. »Ich habe die Tür abgeschlossen.«
    »Okay, Sie haben recht«, sagt er. »Ich habe den Schlüssel unter einem Stein gefunden. Beim nächsten Mal würde ich das Versteck sorgfältiger wählen.«
    Er trägt Jeans und ein dunkles Hemd mit blassen Spuren von Schuppen oder eines Puders auf der Vorderseite. Auf

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