Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
Vom Netzwerk:
andere Nummer.«
    Jennifer fluchte lautlos. Wo zum Teufel steckte Marcel, und warum meldete er sich nicht bei ihr? Sie war wütend, doch gegenüber Freya schlug sie einen leichten Ton an. Die Sekretärin brauchte nicht noch mehr Stoff für Spekulationen. »Okay, danke. Sonst noch was?«
    »Jarik Fröhlich bittet um Rückruf. Sie hätten irgendetwas in der Grube gefunden.«
    Diese Nachricht ließ Jennifer aufhorchen, und sie setzte sich unwillkürlich kerzengerade auf.
    Grohmann hatte noch am Tag zuvor den richterlichen Beschluss erwirkt, der für das Ausheben der Grube notwendig war. Das Team um Jarik hatte sich am späten Nachmittag an die Arbeit gemacht. Als sie abends mit ihm telefoniert hatte, hatte er aber noch nichts zu berichten gehabt.
    Jennifer änderte ihre Pläne augenblicklich. »Wir sehen uns gleich.« Sie unterbrach die Verbindung.
    Vielleicht gab es doch irgendeinen Hinweis auf die Identität des Opfers.
    Hoffentlich.
    Grohmann und sie hatten mehrere Theorien aufgestellt und wieder verworfen, warum der Täter die Leiche zerstückelt und dafür gesorgt hatte, dass sie eigentlich niemals gefunden worden wäre. Als einzige plausible Theorie erschien ihnen, dass eine Verbindung zwischen Opfer und Täter existierte und er deshalb verhindern wollte, dass man die Tote entdeckte und identifizieren konnte.
    Wer zum Teufel aber war sie? In welchem Verhältnis hatte sie zum Täter gestanden? Wieso bedeutete sie ihm so viel?
    Ein anderes Rätsel, das Jennifer und Grohmann auch noch nicht gelöst hatten, war die Bedeutung der Bilder. Was sagten sie aus? Warum präsentierte der »Künstler« sie – außer in diesem letzten Fall – der Öffentlichkeit und den Ermittlern? Was bezweckte er damit? Viele Fragen, deren Antworten Jennifer auch auf ihrer zehnminütigen Fahrt ins Präsidium kein Stück näher kam.
    Sie hatte eigentlich vorgehabt, zuallererst Jarik anzurufen, doch als sie den Empfangsbereich der Kripo betrat, wedelte Freya Olsson bereits mit einem braunen Umschlag. »Jarik war mal wieder schneller als du«, kommentierte die Büroassistentin fröhlich.
    Sie war eine zierliche Frau, deren Energiereserven im genauen Gegensatz zu ihrer Körpergröße standen. Die brauchte sie auch, denn sie unterstützte die Kommissare nicht nur bei ihrer Arbeit, sondern musste auch dafür sorgen, dass sie ihren Schreibkram pünktlich erledigten. Eine Aufgabe, um die sie nun wirklich niemand beneidete.
    Jennifer nahm den Umschlag mit einem Lächeln entgegen. Es war nicht zu übersehen, dass Freya trotz ihrer Erkältung bester Laune war, und Jennifer konnte sich denken, dass der eigentlich unnötige Besuch des Kriminaltechnikers daran nicht ganz unschuldig war. »Danke, Freya.«
    Die Büroassistentin nahm einen Stapel ausgedruckter Berichte aus einer Ablage und ließ sie ein klein wenig zu energisch auf den Tresen zwischen ihnen fallen. »Dafür wirst du mir ganz sicher nicht danken. Unterschreiben, bitte! Am Montag will ich die wieder bei mir liegen sehen, ohne dass ich nachfragen muss.« Ihr Grinsen nahm ihren Worten ein wenig von ihrer Strenge, auch wenn sie diese Anweisung durchaus ernst meinte.
    Wenn Jennifer nicht beide Hände voll gehabt hätte, wäre sie versucht gewesen zu salutieren. Sie trug den Umschlag und die Berichte in ihr Büro, wo sie Letztere erst einmal auf einen Aktenstapel legte.
    Dann setzte sie sich, öffnete den Umschlag und schüttete den Inhalt auf den Tisch: ein Beweissicherungstütchen mit einer goldenen Kette samt Anhänger sowie eine handgeschriebene Notiz. Obwohl sie sich kaum beherrschen konnte, las sie zuerst die Nachricht: » Das war neben zwei Zähnen und einigen Knochenteilen das Einzige, was wir in den Filtern gefunden haben. Keine verwertbaren Spuren. Fotos habe ich an deine E-Mail-Adresse geschickt, die organischen Funde an Professor Meurer. Bericht folgt.«Darunter Jariks geschwungene Unterschrift, die einen starken Kontrast zu seiner unsauberen Handschrift bildete.
    Jennifer spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte, als sie das Tütchen öffnete und die Kette auf ihre Handfläche gleiten ließ. Der Anhänger war unscheinbar, nur eine kleine, runde Fläche und offensichtlich kein echtes Gold. Er sah mitgenommen aus, die Oberfläche war zerkratzt. Die Kette dagegen wirkte neu.
    Auf der Vorderseite des Anhängers befand sich eine Gravur, die kaum noch zu erkennen war. Mit etwas Konzentration konnte Jennifer die eingravierten kleinen Buchstaben und Zahlen jedoch entziffern.
    Heinz und

Weitere Kostenlose Bücher