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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Abgeordneter werden können. Verdammt, Ihr hättet Premierminister werden können!«
»Ich bin lieber derjenige, der den Premierminister bestimmt.
Die graue Eminenz, sozusagen.«
»Und welche Politik verfolgt Ihr derzeit genau, Elias? Wo
steht Ihr? Worauf seid Ihr aus? Ihr scheint auf furchtbar gutem
Fuß mit praktisch jedermann zu stehen, einschließlich der extremen Randgruppen, die sonst niemand auch nur mit der Stange anfassen würde. Nirgendwo findet eine politische Versammlung egal welcher Couleur statt, wo Ihr nicht auf der Gästeliste
erscheint. Oh, Verzeihung, sollte das ein Geheimnis sein? Ich
habe mir Aufnahmen angesehen, die normalerweise nicht gesendet werden, und finde es erstaunlich, wie oft Ihr dort zu
sehen seid. Egal, welch extreme oder abscheuliche Bestrebungen verfolgt werden oder wie viele Widerstände ihnen entgegenstehen, Ihr erscheint mittendrin, lächelt und schließt Bekanntschaften und Freundschaften. Jedermanns Kumpel. Würdet Ihr dazu gern einen Kommentar abgeben?«
Gutmann lächelte jetzt nicht mehr. »Ihr bewegt Euch auf gefährlichem Boden, Shreck. Zieht Euch lieber zurück!«
»Falls alles so unschuldig ist, warum möchtet Ihr nicht darüber sprechen? Ihr sagtet gerade, Ihr wärt inzwischen so
furchtbar sauber. Warum freuen sich alle so, wenn sie Euch
sehen, Elias? Was bietet Ihr ihnen an bei diesen kleinen Hinterzimmertreffen, denen sonst niemand beiwohnt?«
»Ich denke, es wird Zeit, daß Ihr geht«, erklärte Gutmann kategorisch. »Ich habe nichts weiter zu sagen. Und denkt ja nicht,
daß Ihr irgendwelche Aufnahmen von diesem Gespräch senden
könnt! Ich verfüge über verborgene Störeinrichtungen, die alle
Aufnahmen verhindern.«
»Das denkt Ihr vielleicht«, warf Flynn ein. »Ich habe jedoch
ein paar Modifikationen vorgenommen.«
Gutmann funkelte erst Flynn und dann Toby an. »Ich könnte
meine Leute anweisen, diese Kamera zu zerstören.«
»Nein, könntet Ihr nicht. Das würde zu viele peinliche Fragen nach sich ziehen.« Toby lächelte Gutmann an. »Im Gegensatz zu Euch wird mir Glauben geschenkt.«
»Ich spreche mit Euren Vorgesetzten«, warnte ihn Gutmann.
»Ihr erhaltet dann von dort Anweisung, was Ihr bekanntmachen sollt.«
»Ich bin der Boß«, entgegnete Toby.
Gutmann lächelte kalt. »Eine meiner Investitionen habe ich
in das Kommunikationswesen gesteckt. Mir gehören vierzig
Prozent der Imperialen Nachrichten.«
Toby schenkte ihm seinerseits ein kaltes Lächeln. »Denkt Ihr
vielleicht, das würde mich aufhalten? Es bleiben immer noch
andere Unternehmen. Ich bin heutzutage ein heißer Tip. Alle
möchten mich einstellen. Zeit zu gehen, Flynn. Macht Euch
nicht die Mühe, den Lakaien zu rufen, Elias. Wir finden den
Weg selbst.«
Sie entfernten sich etwas eilig, nur für den Fall, daß Gutmann
zu dem Entschluß gelangte, ihm wäre sein öffentliches Image
dieses eine Mal egal. Als Toby und Flynn wieder draußen auf
der Straße in der kühlen Abendluft standen, musterten sie einander nachdenklich.
»Na ja«, sagte Flynn. »Das war interessant.«
»Jawohl«, pflichtete ihm Toby bei und rieb sich die Hände.
»Ich hatte dir ja gesagt, daß hier eine Story auf uns wartet! Ich
wünschte nur, ich wüßte, worum zum Teufel es dabei geht. Wir
müssen noch etwas mehr in Unterlagen und Archiven kramen.
Mal sehen, bei wem sich Elias jüngst eingeschmeichelt hat,
von dem wir nichts erfahren sollen. Könnte sich als interessant
erweisen, mal festzustellen, ob er mit irgend jemandem nicht
spricht. Auch daraus erfahren wir vielleicht etwas … Eines ist
allerdings komisch: Ich hatte erwartet, er würde uns einen härteren Kampf liefern. Und die Drohungen waren so … durchsichtig. Früher war er subtiler.« Toby bedachte Flynn mit einem scharfen Blick. »War diese Äußerung über deine Kamera
ein Bluff? Haben wir irgendwas von diesem Gespräch aufgenommen?«
»Je nachdem«, antwortete Flynn. »Ich verbessere meine Kamera regelmäßig, aber die wirklich wichtigen Leute achten
darauf, immer über die modernsten Sicherheitseinrichtungen zu
verfügen. Ich weiß es erst mit Sicherheit, wenn ich wieder im
Labor bin.«
»Nun, das wird warten müssen«, stellte Toby fest. »Wir müssen erst noch einen weiteren Besuch machen. Diesmal eine
Familienangelegenheit. Es geht um meine liebe Tante Grace,
die an Stelle des verabscheuten Gregor Clan-Oberhaupt ist. Sie
leistet dabei einen sehr guten Job, nach allem, was man hört.
Was interessant ist, denn die Grace, die ich von früher kenne,
hätte

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